Alptraum zwischen den Welten - Teil 2: Jenny und Amorin (German Edition)
die beste Mutantin im ganzen Gaarst System. Und selbst Frau Ranosa, die beste Telepathin der Galaxis, konnte es mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten des jungen Mädchens nicht mehr aufnehmen. Ihrer eisern antrainierten Selbstbeherrschung hatte sie es letztendlich zu verdanken, dass sie mit Eschma reisen durfte. Andernfalls hätte es nicht einmal der Targo geschafft, sie von der Schule zu befreien.
Jetzt stand sie strahlend vor den Yurge und schaute überglücklich von einem zum andern. Ombra musste ihm Recht geben, Saminas Ähnlichkeit mit Jenny war frappierend. Die gleichen Haare, die in weichen Wellen bis weit über den Rücken fielen, das schmale Gesicht, die gleiche freche Stupsnase und die schön geschwungenen sinnlichen Lippen. Das Kinn das sie genauso wie ihre Mutter trotzig vorschob, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf ging. Nur die leuchtend grünen Augen und die samtbraune Haut hatte sie von Amorin geerbt. Tenian ihr Zwillingsbruder hatte die blauen Augen seiner Mutter, ansonsten war er ein echter Yurge. Er sah aus wie Amorin in seinen ganz jungen Jahren.
Ombra wandte sich verblüfft an seinen hohen Vorgesetzten: “Targo wie hast du dieses Wunder vollbracht und unser Mädchen von der Schule los geeist?” Fragend schaute er den Wissenschaftler an: “Los geeist? Ist das wieder so ein Ausspruch deiner Adoptivtochter?”
Amorin musste trotz seiner Traurigkeit lachen: “Ombra hat sich schon viel zu viel von Jennys terranischen Sprüchen angewöhnt. Er meint mit loseisen, wie hast du das Mädchen frei bekommen.”
Jetzt lachte der Targo ebenfalls: “Es ist Eschmas Verdienst nicht meiner.”
“Und meiner Hilfe”, mischte sich Samina in das Gespräch. “Hätte ich nicht ein bisschen nachgeholfen, wäre es dem guten Eschma sicher nicht gelungen. Aber wie dem auch sei, jetzt bin ich hier und wir sollten keine unnötige Zeit verlieren. Außerdem freue ich mich endlich meinen Bruder wieder zu sehen.”
“Es ist schlimm, dass man vor dir nichts verheimlichen kann”, schmunzelte der Targo und erhob sich. “Das Mädchen hat Recht. Geht und nehmt den neuen Kreuzer, den ganzen Stolz Dagaars in Besitz und fliegt. Amorin, Tenian habe ich dir als ersten Offizier zugeteilt. Ich hoffe das ist in deinem Sinn?”
Amorins Augen blitzten erfreut auf. “Tenian ist mit von der Partie?"
"Dann steht endlich auf und kommt”, rief Ombra enthusiastisch. Er freute sich den Jungen nach so langer Zeit wieder einmal zu sehen. Mit langen Schritten verließ er das Regierungsgebäude. Samina und selbst Amorin hatten Mühe ihm zu folgen. Erst im Gleiter hatte er Zeit, seine Tochter richtig anzusehen. “Mein kleiner Liebling”, murmelte er und drückte sie fest an sich. Samina lag glücklich an seiner Brust und als sie Amorins Glücksgefühle esperte weinte sie.
Ombra stellte den Gleiter auf Automatik, drehte den Sitz um 180° und schaute mit ebenso glücklichen Augen das Mädchen an. Amorin hielt sie fest in seinen Armen und streichelte ihr immer wieder über den Kopf: “Wie sehr hast du uns gefehlt du kleiner Wirbelwind, bei Hookla wie sehr.”
“Ja du hast uns allen gefehlt”, bekräftigte Ombra mit seiner tiefen Stimme.
Samina seufzte tief auf: “Ihr auch. Jeden Tag wurde meine Sehnsucht größer und nur das Versprechen meines Meisters, dass ich bald nach Hause darf, wenn ich fleißig lerne, hat mich die Zeit überstehen lassen. Von Jahr zu Jahr hat er mich vertröstet. Immer und immer wieder. Als heute Morgen Eschma kam, suggerierte ich meinem Meister, dass meine Ausbildung abgeschlossen sei.
“Hat er denn nichts bemerkt?” fragte Ombra erstaunt und das Mädchen lachte stolz: “Nein ich habe mich wirklich bemüht.”
*Meine teuerste Samina, du hast heute dein Meisterstück geliefert. Ich habe tatsächlich nichts bemerkt.*
“Oh”, entfuhr es dem Mädchen und in ihrem Kopf erklang belustigtes Lachen.
“Bitte sei mir nicht böse Meister”, murmelte sie, “ich habe doch meine Familie so lange nicht...”
*Ich weiß*, übermittelte ihr Meister.* Deine große Sehnsucht hat oft alles überlagert. Trotzdem hast du eisern ausgeharrt. Das verdient ein großes Lob. Deine Ausbildung ist abgeschlossen. Wenn du deine Mutter in den Weiten des Alls ausfindig machst, bist du mir ebenbürtig und ebenfalls eine Meisterin. Nun gehe mit allen Hooklas meine Gedanken sind immer bei dir.*
Fassungslos starrte Samina ihren Vater an.
“Geht es dir nicht gut? Ist etwas passiert”, wollte Ombra sogleich
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