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Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Titel: Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruby Royce
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sprang auf, als sie das merkwürdige Paar herannahen sah.
    "Was hat das zu bedeuten?" fragte sie in einem Befehlston, der ihres Vaters würdig gewesen wäre. "Übergeben Sie mir diese Dame, Sir. Auf der Stelle"
    "Durchlaucht, nehme ich an?" Der Mann lachte immer noch. "Ich wünschte ich könnte, aber sie kann nicht stehen."
    "Clara, wende die Augen ab", zischte Gigi ihrer Schwägerin zu. Derweil setzte der Mann Flora vorsichtig auf einer Bank ab.
    "Danke", hauchte sie und wagte es zum ersten Mal, ihm ins Gesicht zu sehen.  
    Er war atemberaubend.  
    Atemberaubend!  
    ATEMBERAUBEND!
    Uuuuuhuhuhuhuuuu!!!
    Das dunkle, feuchte Haar rahmte ein Gesicht von übernatürlicher Schönheit, mit blauen Augen in der Farbe von Saphiren, die von langen, dichten, dunklen Wimpern umrahmt wurden. Seine Wangenknochen waren hoch angesetzt und sein Mund musste vom großen Maler Botticelli selbst gemalt worden sein, auch wenn er ansonsten wenig mit den vom Künstler gemalten Engeln gemein hatte. Dafür war er viel zu männlich!  
    Die Tropfen auf seiner Brust und auf seinen Schultern glitzerten wie Diamanten in der Sonne und eine süße Traurigkeit, eine Sehnsucht, ein Verlangen lag in seinem Ausdruck, der sogleich Floras tiefste Weiblichkeit berührte. Er betörte ihre Sinne. Sie konnte sich regelrecht an ihm betrinken!

    Zu ihrem großen Unglück sah er aber nicht sie mit dieser unfassbar tiefen Sehnsucht an, sondern die unerträglich langgliedrige, große, so reizend besommersprosste, honigblonde Clara St. Yves - das einzige der Surrey Geschwister, das offenbar in der Farbgebung nach dem Vater geschlagen war.
    Natürlich würde er die ätherische Clara anglotzen. Wer tat das nicht? Nein, jetzt glotzte er Gigi an. Jetzt wieder Clara!
    Es war doch immer das gleiche mit den großen Blondinen. Flora verabscheute sie. Also, nicht als Menschen, denn sie waren ja ihre Freundinnen. Aber als Blondinen…
    "Huhu, Clara", flötete der Mann, grinste und zwinkerte dem hübschen Mädchen zu, das ihn nun seinerseits mit weit aufgerissenem Mund anstarrte.
    Der Kerl ist ja irre!
    Erst jetzt bemerkten Flora und Gigi, dass die alte Mariella auf die Knie gesunken war. "Su' Altezza!", jaulte sie und neigte andächtig das Haupt.
    Altezza wie bitte? Was bedeutet das nur? "Alto" heißt "hoch". Betet sie etwa? Diese Italienier sind ja sehr devot!
    Wie aus der Pistole geschossen flog Clara St. Yves in die Höhe und rannte auf den Mann zu. Sie warf sich in seine Arme und jubelte "FRANKIE!"

3.

    Palazzo Sforza, Lago Maggiore, Lombardei, in genau diesem Moment.

    Su' Altezza Imperiale Francesco di Chiaroburgo-Sforza , oder um es etwas genauer zu sagen, Seine Kaiserliche Hoheit, Prinz Franziskus Ferdinand Joseph von Karlsburg-Sforza, Erzherzog der Lombardei, jüngster Bruder des regierenden Großherzogs, Neffe des österreichischen Kaisers, siebzehnter in der Thronfolge Frankreichs, Großneffe seiner Heiligkeit dem Papst, Cousin des Duke of Surrey und ein ausgezeichneter Schwimmer, küsste Claras gefleckte Wange.
    Er inspizierte sie genau, indem er ihr unters Kinn griff und ihren Kopf von links nach rechts und von oben nach unten drehte. Aschließend befahl er ihr, sich im Kreis zu drehen.
    "Du bist eine Frau!", rief er empört.
    Claras Augen waren feucht und sie strahlte ihn an, ohne ein Wort zu sagen.
    Tatsächlich. Sie war eine Frau. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie ein neun Jahre altes, schlaksiges Kind mit himmelblauen Augen gewesen, das hoffnungsvoll zu seinen großen Geschwistern aufblickte.
    Lang verdrängte Erinnerungen überkamen den Prinzen wie eine Gezeitenwelle.

    Carlotta Sforza-St.Yves war bei Claras Geburt gestorben und die älteren St.Yves Kinder waren dem neuen Kind feindselig gegenüber eingestellt gewesen, weil   es in ihren Augen die geliebte Mutter getötet hatte.
    Francesco, der exilierte Cousin, war derjenige gewesen, der es auf sich genommen hatte, dem kleinen Wesen ein Freund zu werden.
    Der alte Duke hatte bei Nachricht vom Tode seine Frau einen schweren Schlag erlitten, vom dem er sich bis zu seinem Tode im Jahre 1812 -   zwei Jahre vor Francescos Rückker in seine Heimat - nicht mehr erholen sollte.  
    In jenen Tagen hatten Clara und Francesco eine Allianz der Einsamen und Verachteten geformt.
    Es war Francesco gewesen, der Clara bei Tisch korrigiert hatte, er hatte ihren Gouvernanten Anweisungen erteilt, er hatte ihr ein Pony besorgt.
    Das kleine Mädchen, das so anders war, als die anderen Kinder des Dukes und

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