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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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nicht von Ihnen fernhalte, könnte sogar mein Job auf dem Spiel stehen. Also entschuldigen Sie mich jetzt bitte, Mr Cartwright.“
    „Nein, verdammt!“ Frustriert packte er ihren Arm und hielt sie zurück, als sie sich von ihm abwenden wollte. „Wir sind doch nicht mehr im finstersten Mittelalter!“
    „O doch, das sind wir“, entgegnete sie spöttisch. Die Tatsache, dass er sie gegen ihren Willen festhielt, ließ sie alle Zurückhaltung vergessen. „Sie benehmen sich genau wie ein Feudalherr, der sich an einem Dienstmädchen vergreift, das sich nicht wehren kann.“
    Nur dass das Bild nicht stimmte. Sie konnte sich wehren und tat dies mit all ihrer Willenskraft. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte Ethan ein Feudalherr sein und dieser Frau seinen Willen aufzwingen. Ihm war natürlich klar, dass er sie loslassen sollte, doch er schien alles Empfinden für zivilisiertes Benehmen verloren zu haben. Die Berührung weckte in ihm einen Ansturm wilder Gefühle, die nach Befriedigung verlangten.
    „Sie verweigern mir die Hilfe, um die ich Sie gebeten habe“, warf er ihr vor.
    „Mit gutem Grund“, entgegnete sie heftig.
    „Unsinn!“
    „Was ist mit Ihnen los?“, stieß sie verzweifelt aus. „Warum beschäftigen Sie sich überhaupt mit mir, wo Sie doch …?“
    „Weil Sie mich mehr interessieren als irgendjemand anderes hier.“
    „Warum? Weil ich nicht um Ihre Aufmerksamkeit buhle? Sind Sie schon so daran gewöhnt, dass die Blicke der Frauen wie gebannt an Ihren Lippen hängen, dass es Ihr gigantisches Ego nicht verträgt, wenn eine es nicht tut?“
    „Im Gegenteil, Sie wollten meine Aufmerksamkeit, Daisy Donohue“, widersprach er entschieden. „ Sie haben mich doch angesehen.“
    Sie versuchte es mit einer vernünftigen Erklärung. „Weil sich das Model, mit dem Sie sich unterhielten, beklagt hatte, dass der Kaffee noch nicht serviert worden sei. Ich wollte sie gerade informieren, dass der Kaffee auf dem Weg sei, als ich Sie bei ihr stehen sah.“ Ihre Mundwinkel zuckten spöttisch. „Eingedenk der Anweisung meiner Chefin – und ganz im Gegenteil zu Ihrer arroganten Annahme –, wollte ich also keineswegs Ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken, Mr Cartwright.“
    Ethan war nicht überzeugt, denn das Gefühl, dass er vorhin gespürt hatte, war nicht bloße Zurückweisung gewesen, sondern ein gebündelter Strahl leidenschaftlicher Empfindungen, die direkt auf ihn zielten. Er fühlte sie immer noch, sein ganzer Körper war elektrisiert davon. Sein spöttischer Blick verriet deshalb, was er von ihrer Lüge hielt. „Sie können mich als egoistisch und arrogant bezeichnen, so viel Sie wollen, aber das ändert nichts daran, dass in Ihrem Kopf mehr vorgeht, als Sie mich wissen lassen wollen – und es hat nichts mit Lynda Twiggleys Anweisungen zu tun.“
    „Was ich denke, geht nur mich etwas an“, entgegnete sie schroff.
    „Nicht, wenn es mich betrifft.“
    Wie es aussah, befanden sie sich in einer Sackgasse. Daisy blickte wütend zu ihm auf, während sie sich den Kopf zerbrach nach einer Ausflucht, die er akzeptieren würde.
    Ethan wiederum hätte sie am liebsten auf der Stelle in die Arme genommen und geküsst, bis all ihr Widerstand dahingeschmolzen wäre. Noch nie hatte ihn eine Frau derart erregt, sodass er zum ersten Mal in seinem Leben den guten alten Neandertaler verstehen konnte, der das Objekt seiner Begierde einfach in seine Höhle geschleppt hatte, um sich zu nehmen, was er wollte. War es ihre Feindseligkeit, die ihn so anmachte? Weil ihn allmählich die Frauen langweilten, die sich ihm nur allzu bereitwillig an den Hals warfen?
    Intensität … wie aus dem Nichts kam ihm dieses Wort in den Sinn. Aber genau das war es, was ihm bei all seinen bisherigen Beziehungen mit Frauen gefehlt hatte. Daisy Donohue strahlte eine Intensität der Gefühle aus, die in ihm eine verwandte Saite anschlug. Normalerweise nutzte er die Kraft, die er daraus zog, in seiner Arbeit, denn im gesellschaftlichen Umfeld war diese Intensität kein Plus, weil sie die Menschen verunsicherte. Zu dunkel und unergründlich, wie Mickey es ausdrückte. Offenbar besaß auch Daisy diese dunkle Seite, die ihn so seltsam erregte und in ihm den Wunsch weckte, sie näher zu erforschen.
    Daisy atmete nun hörbar ein und richtete den Blick vorwurfsvoll auf die Hand, die immer noch ihren Arm hielt. Ethan lockerte den Griff und streichelte mit dem Daumen sacht über die Innenseite ihres zarten Handgelenks. Triumphierend spürte er, wie rasch

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