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Als unser Kunde tot umfiel  - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Titel: Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Hinrichsen Boris Palluch
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folgen, ist manches leichter zu ertragen. Das Wichtigste: Wenn Sie vor einer schweren Phase stehen, sprechen Sie darüber. Erklären Sie genau, was Ihnen bevorsteht und welche Unterstützung Sie brauchen. Klären Sie gemeinsam, wie Sie das angehen wollen. So vermeiden Sie es, auch noch daheim eine Krise heraufzubeschwören.
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    „Können Sie mich hören, Herr Geschwänder?“, hörte ich eine Stimme, die ich keiner mir bekannten Person zuordnen konnte. Als ich die Augen wieder öffnete, blickte ich auf einen Arzt, der sich über mich beugte. Ich lag auf einer Bahre im Krankenzimmer unserer Firma. „Sie haben uns aber einen Schrecken eingejagt“, sagte meine Chefin, die hinter dem Arzt zum Vorschein kam. „Hatten Sie schon öfter einen Schwächeanfall?“, fragte mich der Arzt. „Nein“, sagte ich, „aber ich fühle mich schon seit einiger Zeit nicht so fit, wahrscheinlich bekomme ich eine Erkältung.“ „Wie äußert sich das?“, wollte er wissen. „Ich fühle mich sehr abgeschlagen, und seit einiger Zeit habe ich wie gesagt das Gefühl, krank zu werden.“ „Leiden Sie auch unter Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen?“, bohrte der Arzt weiter. „Ja“, sagte ich etwas gereizt, weil meine Chefin immer noch in der Tür stand und alles mit anhörte. Der Arzt schaute mich danach eindringlich an und sagte: „Lassen Sie sich bitte nächste Woche in meiner Praxis einen Termin geben. Ich möchte gerne ein paar Tests mit Ihnen machen, nur um sicherzugehen, dass es nichts Ernstes ist.“ Er sah mich noch eindringlicher als zuvor an. „Ja, mache ich“, antwortete ich widerwillig und schüttelte ihm zum Abschied die Hand. Meine Chefin legte ihre Hand auf meine Schultern und sagte: „Das wird schon wieder, nehmen Sie sich heute erst mal frei. Morgen sind Sie wieder topfit!“ Ich nickte und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
    „Burn-out -Syndrom“, sagte der Arzt, nachdem ich einen halben Tag lang Untersuchungen über mich ergehen hatte lassen müssen. „Und was bedeutet das jetzt für mich?“, blickte ich ihn fragend an, weil ich mit dieser Diagnose nichts anfangen konnte. „Um es mit einem Satz zu sagen – Sie müssen kürzertreten.“ „Tja, Sie sind gut, erzählen Sie das einmal meiner Chefin!“, sagte ich mit einem Lächeln. „Natürlich“, sagte der Arzt mit einem ironischen Unterton. „Ich sage Ihnen jetzt, wie es laufen wird. Sie gehen heute nach Hause und denken sich, so ein Quatsch. Ich kann nicht einfach kürzertreten, wie denkt sich das der Arzt. Dann gehen Sie morgen zur Arbeit und machen weiter wie bisher. Als vom Erfolg verwöhnter Manager werden Sie bald die ersten Misserfolge einstecken müssen, weil die Konzentrationsprobleme zunehmen werden. Dazu werden sich permanente Müdigkeit und schließlich auch Vergesslichkeit gesellen. Die körperlichen Symptome werden Sie mit Tabletten behandeln und den schlechten Leistungen versuchen Sie mit noch mehr Arbeit zu begegnen. Aus 65 werden 70 und 80 Stunden in der Woche. Ihre Familie wird Sie, wenn sie es bis dahin nicht schon getan hat, verlassen, was Ihnen den Rest gibt.“ Der Arzt schaute mich ernst an. „Mir ist übel“, sagte ich. Nicht, weil es mir wieder schlechter ging, sondern weil ich mich in dieser Schilderung wiedererkannte und auf dem vom Arzt beschriebenen Weg bereits mit Volldampf unterwegs war. Ich ließ die Schultern hängen. „Und was jetzt?“, fragte ich den Arzt. „Gehen Sie nach Hause, besprechen Sie mit Ihrer Familie, wie es weitergehen soll. Hier habe ich eine Adresse von einer Klinik, die auf Burn-out spezialisiert ist. Holen Sie sich Unterstützung.“
    An diesem Abend tat ich zum ersten Mal seit langer Zeit genau das Richtige. Danach sollte in meinem Leben nichts mehr sein wie zuvor. Ich kündigte meinen Job und fing nach einer erfolgreichen Therapie in einer komplett anderen Branche noch einmal neu an.

4. „Unser Produkt würde ich nie im Leben kaufen!“
    Wie Sie als Führungskraft dem Unternehmen dienen, ohne Ihre Seele zu verkaufen
    Hier erfahren Sie, was es heißt, die feine Linie zwischen Privatleben und Beruf zu ziehen, wie Sie sich mit den Produkten des Unternehmens identifizieren können und warum es wichtig ist, deren Vorzüge zu kennen.
    „Ich bin jetzt seit vier Jahren im Unternehmen, aber, ganz ehrlich, in die Ferien bin ich bis jetzt noch nie mit unserem Veranstalter gefahren“, sagte mir unser Produktmanager für Griechenland. Da fall ich doch vom Hocker! Der

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