Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie wissen, wen Sie in Ihre Überlegungen mit einbeziehen müssen, und haben gleich Argumente parat, um sie ins Boot zu holen.
Erstellen Sie eine Übersicht mit allen relevanten Punkten, die Sie in den obenstehenden Fragen gefunden haben.
Erstellen Sie daraus einen Maßnahmenplan. Legen Sie fest, wer was macht, mit wem, bis wann – und legen Sie los.
Die Vorteile der skizzierten Methodik liegen auf der Hand:
Die Probleme werden nicht manifestiert.
Sie versuchen nicht, durch mehr Energieaufwand eine Methode, die sich für diese Lösung nicht eignet, durchzuboxen und werden nicht gefangen in eine – mehr vom Gleichen – Routine. Sie erfinden keine neuen Probleme dazu.
Sie stehen alten Problemen, die keiner mehr anfasst, nicht mutlos oder ohnmächtig gegenüber.
Stellen Sie sich auf Gegenwind ein. Das genannte Vorgehen wird dem zwar einiges an Schärfe nehmen, trotzdem gibt es notorische Lösungsverweigerer. Schließlich nehmen Sie Ihnen gerade die Ausrede weg, durchschnittliche Leistungen zu erbringen. Fallen Sie trotz Widerstand nicht um! Sie haben jetzt einen Plan in der Tasche, mit dem das Problem gelöst wird. Überzeugen Sie mit Ihren Resultaten, das lässt sogar die hartnäckigsten Kritiker verstummen.
Zurück zum Notfall
Jetzt brauchte ich eine Idee. Im Kopf ging ich meine Optionen durch. Irgendwo musste es doch klinischen Sauerstoff geben – klar: in Krankenhäusern auf der Insel. Ich bat mein Büro, notfalls die ganze Insel abzuklappern. Herr Schmidt schaute inzwischen alle zwei Minuten auf die Uhr und versuchte flach zu atmen …
Acht Minuten später kam der Anruf – auf der ganzen Insel kein Sauerstoff. Ein Helikopter hatte sich vom Festland auf den Weg gemacht, würde aber mindestens zwei Stunden brauchen. Das war nicht gut. Ich wandte mich an die Schmidts: „Ich habe leider keine guten Nachrichten. Wir haben die Inseln abgegrast – es scheint keinen klinischen Sauerstoff zu geben. In zwei Stunden kommt eine Lieferung vom Festland. Schaffen Sie das?“ Er sah zwar nicht so aus, nickte aber. „Ist Ihnen so etwas schon einmal passiert?“ Meine letzte Hoffnung – vielleicht gab es ja eine Lösung. Sie schüttelten den Kopf.
Ich zermarterte mir das Hirn. Wer braucht denn noch Sauerstoff? Da hatte ich die Eingebung! Taucher! Benötigen sie nicht Sauerstoff? Schließlich waren wir hier auf einer Insel im Meer und Tauchschulen gab es genug. Ich rief im Büro an. „Ich bin’s“, sagte ich mit zittriger Stimme. „Ich glaube, ich habe eine Idee! Verwenden Taucher nicht Sauerstoff“? „Nein“, sagte meine Kollegin am anderen Ende der Leitung „Taucher nutzen nur Druckluft, also ganz normale Atemluft, keinen reinen Sauerstoff.“ Ich fühlte richtig, wie ich zusammensank. Es war meine letzte Idee gewesen und ich merkte, wie langsam die Angst hochkam, dass wir keine Lösung mehr finden könnten. Da hörte ich am Telefon im Hintergrund eine Kollegin rufen. „Warte mal, es gibt Tauschschulen, die mit einer speziellen Mischung tauchen, um länger unter Wasser bleiben zu können, nennt sich Nitrox. Ein Teil dieser Mischung ist reiner Sauerstoff“. Ich atmete auf. „Könnt ihr mal schauen, welche Tauchschule mit diesem Nitrox arbeitet?“ Wir fanden tatsächlich eine Tauchschule, zwei Orte weiter. Mit Hilfe des Hotelarztes konnten wir damit Herrn Schmidt so lange bei Atem halten, bis der ersehnte Sauerstoff ankam.
Ein langer Tag ging zu Ende, als ich im Büro eintraf. Ich wollte nur noch meine Prospekte ablegen und dann nichts wie ab auf mein Zimmer! Da hatte meine Chefin tatsächlich das ganze Team zu einer Überraschungsparty zusammengetrommelt! Meine Kollegen hatten etwas zu trinken organisiert und ich wurde als Lebensretter gefeiert. Insgeheim hatte ich ja schon gehofft, als Held dazustehen, aber als ich dann wirklich gefeiert wurde und für kurze Zeit im Mittelpunkt stand, war das für mich die größte Belohnung.
Und ich habe noch etwas gelernt. Fürs nächste Mal habe ich meine Lösungsstrategie gefunden. Erstens: Nicht bei jedem Gegenwind gleich nachgeben und auch einmal einfach etwas ausprobieren, auch wenn das Ergebnis noch im Dunkeln liegt. Zweitens: Über den eigenen Tellerrand schauen. Wie machen es die anderen und was können wir davon für unsere Situation gebrauchen? Und drittens: Schnell Maßnahmen umsetzen, die erste Schritte auf dem Weg zur Lösung sind.
9. „Pünktlich Feierabend ist was für Weicheier“
Draufsatteln oder Luft ablassen?
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