als Weihnachtsmann

sollen
einfach weitermachen?“
    „Na klar. Der Tresorraum ist dreimal so
groß wie eine Gefängniszelle! Ich verständige schon mal die Kollegen, dass sie
unauffällig mit den Haftbefehlen und der
grünen Minna anrücken sollen. Und jetzt
machen wir mit dem Programm weiter. Die
Kinder wären sonst sehr enttäuscht. Schließlich
muss ich mit meinen Engeln noch
Marzipan, Schokolade und Plätzchen verteilen.“
Er winkt seine Assistenten herbei.

    Ronnie und seine beiden Komplizen kriegen
ihre Bescherung nach der Bescherung: Sie
kommen in Untersuchungshaft.
    Den versuchten Banküberfall können sie
ja nun nicht abstreiten. Aber mit dem Raub
der Kaufhausgelder im City-Center wollen
sie absolut nichts zu tun haben.
    „Ich denke, da hat man den Täter schon
gefasst“, sagt Ronnie frech. „Diesen Gauner
Tiberio Scorta!“
    „Ich denke nicht, dass er es war. Den
Trick mit den falschen Spuren hat sogar
mein jüngster Assistent Martin durchschaut“,
sagt Kugelblitz ernst.
    „Welche falschen Spuren?“, fragt Ronnie
scheinheilig nach.
    „Die Fingerabdrücke auf der Lampe und
auf den Zigaretten stammten zwar von dem Verdächtigen. Aber der echte Täter trug
Handschuhe.“

    „Die Handschuhe zieht man manchmal
aus, wenn man eine Taschenlampe ausmacht
oder ein Zigarettenpäckchen aufreißt,
oder nicht?“, gibt Ronnie zu bedenken.
„Wer raucht schon mit Handschuhen?“
    „Da haben Sie recht!“, stimmt Kugelblitz
zu und lächelt. „Wie gut, dass ich unser
Gespräch auf Tonband aufgezeichnet
habe. Sie haben durch zwei Bemerkungen
verraten, dass Sie mit Sicherheit am Kaufhausüberfall
beteiligt waren. Es wird Ihnen
schwerfallen, das Gegenteil zu beweisen.“
    „Ich will sofort mit meinem Anwalt
sprechen“, sagt Ankermann. „Der wird Ihre
ungeheuerlichen Anschuldigungen im Handumdrehen
widerlegen!“
    „Das wollen wir erst mal sehen“, sagt
Kugelblitz.

     
Frage an alle Detektive, die sich auch durch einen Indizienbeweis nicht auf die falsche Spur lenken lassen:
    Wodurch verriet sich Ronnie?

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6. Kugelblitz auf Spurensuche
    „Als Weihnachtsmann sehen Sie richtig
zum Anbeißen aus, Chef!“, sagt Sonja
Sandmann am Montag im Büro und deutet
auf die Fotos auf dem Schreibtisch.
    „Zum Glück bin ich nicht aus Schokolade“,
brummt Kugelblitz. „Woher sind die Fotos?“
    „Die Sekretärin von Bankdirektor Brökelmann
hat uns die Bilder von der Weihnachtsfeier
heute Morgen per E-Mail geschickt.“
    Kugelblitz betrachtet die Bilder und
schmunzelt: „Vielleicht sollte ich über eine
neue Dienstuniform nachdenken?“
    Zwiebel nutzt die gute Laune des Chefs
und fragt: „Könnten Sie nicht doch auf der
Betriebsweihnachtsfeier den Weihnachtsmann
machen? Bitte, Chef!“
    „Jetzt, wo Sie die Klamotten schon
haben“, fügt Pommes hinzu.
    „Na gut, aber nur, wenn ihr drei euch
auch wieder als Engel verkleidet“, erwidert
Kugelblitz gut gelaunt.
    Da klingelt das Telefon …
    Es ist ein Kollege von der Spurensicherung.
Bei der Durchsuchung von
Ronnie Ankermanns Wohnung hat man
einen rot-weiß gestreiften Wollschal und
einen grauen Kapuzenpullover gefunden.
    „Sieht so aus, als hätten wir ganz nebenbei
auch den Kapuzenräuber geschnappt!“,
sagt Kugelblitz überrascht, nachdem er das
Gespräch beendet hat. Er berichtet seinen
Assistenten, was er soeben erfahren hat.
    „Das ist doch fabelhaft!“, ruft Sonja Sandmann.
„Das müssen wir feiern.“
    „Ich koch gleich mal Cappuccino für alle“,
grinst Pommes. „Oder besser Kapuzino ?“
    „Halt, halt! Hundertprozentig sicher bin
ich mir da noch nicht“, bremst Kugelblitz
die Feierlaune. „Das erscheint mir alles ein
bisschen zu einfach. Ronnie Ankermann
streitet alles ab. Und für den Überfall auf
den Juwelier Reichelstein hat er ein wasserdichtes Alibi. Das kann er also schon einmal
nicht gewesen sein.“

    „Aber der Schal und der Pullover?“, fragt
Pommes.
    „Einen rot-weiß gestreiften Schal und
einen grauen Kapuzenpullover kann
schließlich jeder haben“, sagt