als Weihnachtsmann
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2. Zucker, Zimt und Zaster
Am Wochenende ist Kugelblitz bei seiner
Schwester zum Plätzchenbacken eingeladen.
Das hat er ihrem Sohn Martin schon
im September versprochen. Er sieht auf die
Uhr. Eigentlich wollte er schon vor einer
Stunde da sein. Aber der Fall ,Kapuzenräuber’ hat ihn leider auch am Wochenende
beschäftigt. Zumal Polizeichef Bingo ihm
noch einmal Druck gemacht hat. Kein Wunder:
Der ausgeraubte Juwelier Reichelstein
aus der Klunkergasse ist sein Schwager.
Als Isidor Kugelblitz die Treppe zur Wohnung
seiner Schwester Ulla hinaufeilt, duftet
es schon nach Zimt und Vanille. Er klingelt.
Martin öffnet die Tür. „Hi, Onkel Isidor!
Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du
kommst nicht!“
„Komm schon rein, Isy!“, ruft seine
Schwester und winkt mit der mehligen
Hand aus der Küchentür. „Du darfst gleich
den Teig probieren. Plätzchen backen ist
die beste Entspannung für einen überarbeiteten
Kriminaler!“
„Darf ich die Zimtsterne ausstechen?“,
fragt Kugelblitz.
„Erst Hände waschen!“, grinst Martin.
Gehorsam krempelt Kugelblitz die Ärmel
hoch und dreht den Wasserhahn auf.
Ein paar Minuten später sieht Kugelblitz
aus wie der Chefkoch einer großen Hotelküche.
Mit einer riesigen Schürze vor dem
Bauch rollt er den Teig für Martins Lieblingsrezept
aus.
Bald reiht sich Stern um Stern auf dem
Blech.
„Kommt ihr zwei allein zurecht?“, ruft
Ulla aus dem Flur. „Ich muss noch schnell
etwas besorgen!“
„Na logo, Mama!“, antwortet Martin, der
sich darauf freut, seinen Onkel eine Weile
für sich zu haben, denn er muss ihm
dringend etwas erzählen.
„Tschüss!“, ruft Ulla noch, dann klappt
die Wohnungstür zu.
„Wenn einer unschuldig im Gefängnis
sitzt, kannst du da was machen, Onkel
Isidor?“,
fragt Martin, während er die Zimtsterne
mit der Glasur bepinselt.
„Leider kann da ein Ermittler wie ich
wenig erreichen. Da braucht man vor allem
einen guten Rechtsanwalt. Aber sag mal,
das fragst du mich doch nicht ohne Grund?“,
erkundigt sich Kugelblitz.
„Es geht um Marios Papa. Du weißt
schon, die Sache mit dem Weihnachtsmann,
der am ersten Adventssamstag die
fetten Einnahmen im Kaufhaus City-Center
geraubt hat.“
„Tiberio Scorta? Der diebische Weihnachtsmann
ist Marios Papa?“, ruft Kugelblitz
überrascht.
„Ja – das heißt: nein. Tiberio Scorta ist
Marios Papa. Aber er war es natürlich nicht. Irgendwer hat erfolgreich versucht, ihm die
Schuld an dem Überfall in die Schuhe zu
schieben.“
„Wenn ich mich recht erinnere, hat Tiberio
Scorta das Weihnachtsmannkostüm ausgeliehen
und man hat auch eine Zigarettenkippe
mit seinen Speichelspuren am Tatort
gefunden. Die DNA-Spuren konnten aufgrund
der Laboruntersuchung eindeutig
Scorta zugeordnet werden“, erinnert sich
Kugelblitz.
„Mario sagt, dass sein Papa seit dem
1.11. um 11.11 Uhr nicht mehr raucht. Das
hat er seiner Mama als Geburtstagsgeschenk
versprochen. Und dass die Kippe
von früher sein muss. Bestimmt hat sie
jemand vorher aufgehoben und dann dort
hingelegt. Und das Kostüm hat einer in
seinem Namen ausgeliehen.“
„Du meinst, jemand hat absichtlich
falsche Spuren gelegt?“
„Genau“, sagt Martin. „Mario sagt, sein
Papa würde nie im Leben klauen. Schließlich
arbeitete er schon seit Jahren als
zuverlässiger Wachmann bei der Wachgesellschaft
Bonitas. Da riskiert er doch
nicht seinen Job!“
„Moment mal“, sagt Kugelblitz. „Soweit
ich mich erinnere, hat man außerdem
Scortas Fingerabdrücke auf der Taschenlampe
gefunden. Und auch auf dem leeren
Zigarettenpäckchen, das er auf seiner
erfolgreichen Flucht in der Tiefgarage des
Kaufhauses verloren hat.“
„Die Taschenlampe, die Zigarettenkippe
und das Zigarettenpäckchen – ist das nicht
eine Spur zu deutlich? Außerdem hat doch
die Verkäuferin gesagt, dass der Weihnachtsmann
weiße Handschuhe trug. Auch
auf allen Bildern der Videokameras hat der
Täter Handschuhe an. Und dann findet
man die Taschenlampe mit den deutlichen
Fingerabdrücken von Tiberio Scorta in der
Tiefgarage. Wie passt das zusammen?“
„Da hast du allerdings recht“, sagt
Kugelblitz nachdenklich. „Es könnte sein,
dass jemand die Fährte absichtlich gelegt
hat, um den Verdacht auf Marios Papa zu
lenken.“
„Genau das
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