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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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solle nicht so ein Schlappschwanz sein, und half mir zum Beifahrersitz zu humpeln. Aus meinen Haaren troff mir Wasser ins Gesicht. Ich ließ mich in den Sitz sinken und zog mit meiner gesunden Hand mein verletztes Bein in den Wagen, dann fuhren wir los und rasten die Adams Avenue hinunter.

    »Gott sei Dank warst du am Zaun.«
    Ich sah zu Meghan hinüber. Ihre Hände umklammerten fest das Lenkrad, ihre Arme zitterten. Wohl vor Anstrengung, Angst und Aufregung.
    Sie sah mich ebenfalls an.
    »Ich nehme an, du warst derjenige, der ›Billy Derace‹ gerufen hat?«
    »Die Türen waren zu. Was hätte ich sonst tun sollen?«
    Sie antwortete nicht. Nachdem wir drei Blocks zurückgelegt hatten, ertönten weder Sirenen noch waren Autos oder Suchscheinwerfer hinter uns aufgetaucht. Wir waren ohne Zwischenfall entkommen.
    Was mich wohl dazu ermutigte, einen echt blöden Vorschlag zu machen.
    »Fahr langsamer und hinten rum zurück.«
    »Wovon redest du?«
    »Fahr zurück und park auf der anderen Seite des Grundstücks. Ich hab eine Idee.«
    »Du kannst kaum laufen.«
    »Das habe ich auch nicht vor.«
     
    Ich langte in meine Manteltasche und zog eine weiße Pille heraus. Ich hatte sie für alle Fälle eingesteckt.
    Meghan kapierte sofort - sie war ein kluges Mädchen. Trotzdem hielt sie das für eine dumme Idee.
    »Was soll es bringen, im Jahr 1972 dort rumzuschnüffeln? Billy Derace war damals erst zwölf Jahre alt und wohnte noch zu Hause. Man hat ihn erst Jahre später hier eingeliefert.«

    »Das Papiro Center ist in DeMeos Briefkopf aufgeführt. Sein Büro liegt zwar an der Frankford Avenue, doch er arbeitet auch aus diesem Gebäude heraus. Vielleicht haben wir keine Aufzeichnungen zu seinen Experimenten gefunden, weil er sie alle hier aufbewahrt hat.«
    »Du willst also einfach auf dem Beifahrersitz meines Wagens ohnmächtig werden. Was soll ich den Cops erzählen, wenn sie wissen wollen, was ich hier treibe? Und du weißt, dass sie anhalten und nachsehen werden.«
    »Dann fahr einfach weiter. Aber nicht zu weit.«
    Mit Meghans Autoschlüssel halbierten wir die Pille. Die Dosis sollte reichen, um mich durch die Tore und die Eingangstür ins Gebäude zu schleichen.
    Zunächst war ich mir nicht mal sicher, ob die Pille überhaupt gewirkt hatte - das Gelände sah in der Gegenwart genauso aus wie im Jahr 1972. Es hatte sich offenbar schon immer um eine gut erhaltene Irrenanstalt gehandelt. Doch dann merkte ich, dass ich mitten auf der Straße hockte und dass alle Autos um mich herum alte Modelle waren. Es war kalt und dunkel; Meghans Prius war nirgends zu entdecken.
    Ich schob mich durch das Tor der Anstalt - das jetzt nicht verschlossen war. Ich schätze, 1972 spielten Sicherheitsmaßnahmen noch keine so große Rolle.
    Über das Gelände verstreute Natriumdampflaternen warfen große gelbe Lichtpunkte auf den Rasen. Ich hielt mich in den Bereichen, die im Dunkel lagen.
    Als ich die Eingangstür erreichte, griff ich mit zusammengebissenen
Zähnen und geschlossenen Augen nach der Türklinke.
    Dann war ich drinnen.
    Vorbei am Empfangsbereich, an den Büros der Ärzte und eine schmale Betontreppe zu den Hauptunterkünften hinauf …
    Die leer waren.
    Nichts. Nur Rollbetten, von denen man außer der dünnen Matratze alles entfernt hatte.
    War dies nicht der Ort, an dem gerade die Experimente stattfanden? Hatte ich sie verpasst? War ich doch im falschen Gebäude gelandet?
    Unten in den Büros der Ärzte durchstöberte ich die Aktenschränke, doch sie waren ebenfalls leer.
    Gerade als ich daran dachte, das Gelände zu überqueren und in einem anderen Gebäude nachzusehen, spürte ich, wie mir erneut schwindelig wurde und alles durch meine Hände glitt.
     
    Völlig benommen kam ich wieder zu mir. Mit dröhnendem Schädel. Im Mund den Geschmack von Metall. Das Gesicht schweißgebadet, in der Nase ein strenger Geruch, der, wie ich rasch merkte, von mir selbst kam.
    Meghan saß neben mir und fuhr.
    »Hast du irgendwas gefunden?«
    »Nein.«
     
    Ich bestand darauf, wieder im Parkhaus der Klinik zu parken, auch wenn das bedeutete, dass ich mit meinem
kaputten Fußgelenk fünf Blocks laufen musste. In den zweiten Stock hochzusteigen, war ebenfalls kein Vergnügen. Meghan versuchte zwar, sich nichts anmerken zu lassen, doch sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während wir langsam nach oben stiefelten.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du einfach seinen Namen gerufen hast.«
    »Schön. Das nächste Mal, wenn wir uns in

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