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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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ruhiggestellt. Doch als ich deine Stimme hörte, bin ich aufgewacht. Darauf habe ich jahrelang gewartet.«
    Mit einer ruckartigen Bewegung saß ich aufrecht im
Bett und blickte mich um. Und dann spürte ich, wie ein Paar Hände mich am Kopf packten und aus dem Bett zerrten.
    Ich geb’s zu: Ich schrie.
    Eine Nanosekunde später war Meghan ebenfalls wach und sprang von der Matratze. Doch irgendetwas drückte sie gewaltsam nach unten. Die Federn der Couch spannten sich unter ihrem Gewicht.
    »Halt du dich da raus. Das ist eine Familienangelegenheit, du Hure.«
    Und dann sah ich ihn. Er war mir völlig fremd, doch ich erinnerte mich an seine Stimme. Sie war älter. Und tiefer. Aber es war immer noch dieselbe Stimme.
    Billy Allen Derace.
    »Kannst du mich sehen, Mickey?«
    Ja, ich konnte.
    Aber nicht schnell genug.
    Seine Faust knallte mir ins Gesicht, und gleich darauf hatte ich sein Knie in den Eiern; es kam, ich schwör’s, aus dem Nichts angesaust. Mein Unterkörper wurde von einem stechenden Schmerz durchzuckt. Für einen kurzen Moment zitterten meine Beine, dann sackten sie unter mir weg, und ich knallte mit den Knien auf den Hartholzfußboden. Die Gesetze der Schwerkraft galten plötzlich nicht mehr. Mein innerer Kompass spielte verrückt - total verrückt.
    Ich krabbelte ein Stück vorwärts; mit den Kuppen meiner drei gesunden Finger krallte ich mich in die ungleichmäßigen Ritzen zwischen den Holzdielen. Meine
Lippe pulsierte, und meine Eier fühlten sich an, als wären sie groß wie Melonen. Auf einem Ellbogen und auf beiden Knien krabbelte ich Richtung Badezimmer. Irgendwohin.
    Derace machte sich über mich lustig. Und kam hinter mir her, bereit, mich für weitere Späßchen ins Wohnzimmer zurückzuzerren.
    »Wo willst du hin, Mickey?«
    Weg von dir.
    »Soll ich lieber etwas Zeit mit deiner Freundin verbringen? Ich spiele gerne mit Mädchen. Wig wam bam, gonna make you understand …«
    Meghan stieß einen Schrei aus. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie sie Löcher in die Luft schlug. Und als etwas sie an der Kehle packte, traten ihre Augen aus den Höhlen. Nein.
    »LASS SIE LOS!«
    Ich wirbelte herum und krabbelte zur Couch zurück.
    »Wig wam bam, gonna getchoo if I can …«
    Meghan schrie erneut auf, doch ihre Stimme war nur noch ein schwaches Krächzen.
    »Ach, ich glaube, ich hebe sie mir für später auf. Wenn ich mit dir fertig bin.«
    Etwas Hartes knallte seitlich gegen meinen Schädel. Hätte ich nicht zufällig im richtigen Moment eine Bewegung gemacht, hätte mich sein Tritt wohl voll im Gesicht getroffen. Vor meinen Augen flackerte ein Blitz auf, dann ging ich zu Boden und rollte mich auf den Rücken. Mit meinen drei gesunden Fingern tastete ich
nach dem Türrahmen des Badezimmers, um mich daran hochzuziehen.
    Mehrere Finger packten mich am Nacken und am Hinterkopf. Dann zerrten sie von hinten an meiner Taille … und ich stand wieder.
    Ich wurde gegen den Schreibtisch geschleudert. Knallte mit dem Gesicht gegen dessen Rückseite. Mit meiner unbrauchbaren Hand suchte ich an der Tischkante nach Halt.
    Doch Derace stand direkt hinter mir, und ehe ich mich’s versah, knallte ich mit der Seite meines Gesichts und meiner tauben rechten Schulter erneut gegen den Tisch und stolperte über ein Paar Beine. Die Schubladen sprangen auf, und die Aktenmappen ergossen sich über den Boden.
    Dann hievte er mich wieder auf die Beine und wirbelte mich herum.
    Da war er also - Billy Allen Derace. Fast fünfzig Jahre alt. Das krause rote Haar ganz kurz geschoren. Die Augen fahl. Wässrig. Heißer, übelriechender Atem. Ich konnte ihn spüren. Ich konnte ihn riechen. Er stand tatsächlich vor mir. Das war keine Halluzination.
    »Ein wirklich hübsches Gesicht. Ich hatte dich anders in Erinnerung. Du hattest einige Narben. Hässliche rote Dinger. Vielleicht sollte ich dir welche verpassen.«
    »Was willst du?«
    »Ich war noch jung, als ich deinen Vater getötet habe. Ich hatte gerade erst angefangen, die Pillen einzuwerfen, und kapierte allmählich, was es damit auf sich hatte.
Ich dachte, der Alte hier oben hätte etwas Geld, das ich klauen könnte, um mir damit meine eigenen Pillen zu kaufen. Doch dann hab ich entdeckt, dass er selbst welche gebunkert hatte. Astreiner Stoff. Den gab’s sonst nirgends. Der Stoff machte mich zum Superhelden.«
    »Du Arschloch - du hast meinen Vater getötet.«
    »Ich war verwirrt, weißt du? Ich dachte, er wäre du. Ich habe ihn getötet, weil ich dachte, er wäre du.«
    »Wovon

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