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Alter Hass rostet nicht

Alter Hass rostet nicht

Titel: Alter Hass rostet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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bisschen«, lallte sie undeutlich.
    »Tu das, Schatz. Ich wecke dich, wenn wir in Connecticut sind.«
    Ausgerechnet Carlo Berkovich! Dieser Pinselknecht. Nachdem er die verräterische SMS bekommen hatte, hatte er Kailees Mail-Account geknackt. Die beiden betrogen ihn seit einem halben Jahr. Und er hatte nichts gemerkt.
    Martin Knudson stöhnte auf. Was für eine Schmach! Kailee warf ihm aus schmalen Augen einen verwunderten Blick zu, dann versank sie endgültig in einer Welt aus Watte.
    Er hatte diesem Versager eine Chance gegeben. Hatte ihn vor dem Knast bewahrt. Das war der Dank dafür. Er würde sich eine besonders schmerzhafte und sehr langsame Todesart für ihn ausdenken.
    Die anderen Problemfälle hatte Rocky erledigt. Den Schnüffler Colin Banks und den Gutachter, John Reeves. Sie hatten beide zu viel gewusst. Wenn Kailee von der Bühne verschwunden war, musste er nur noch Michael Blum aus dem Weg räumen, den schwulen Galeristen.
    Seit zwei Tagen konnte er ihn nicht erreichen. Hoffentlich hatte er sich rechtzeitig abgesetzt. Wenn die Feds ihn bekamen, würde er früher oder später auspacken. Dann konnte es eine Zeit lang ungemütlich werden – bis die Ermittlungsbehörden das Interesse an dem Fall verloren und Gras über die Sache wuchs.
    Auch Rocky war noch ein Problem. Wenn er geschnappt wurde und aussagte, käme noch Anstiftung zum Mord dazu. So etwas wog schwerer als Betrug und würde ihm ein paar Jahre mehr hinter schwedischen Gardinen einbringen. Das Risiko konnte er nicht eingehen. Rocky musste weg. Besser heute als morgen. Er wusste auch schon, wer sich darum kümmern würde.
    Kailee rutschte unter dem Sicherheitsgurt hindurch in den Fußraum. Ihr Kopf knallte gegen das Handschuhfach und hinterließ eine hässliche Blutspur.
    »Schlampe!«, entfuhr es Knudson.
    Am liebsten hätte er nach ihr getreten, aber er unterdrückte den Impuls. Wenn er jetzt in eine Polizeikontrolle geriet, konnte es unangenehm werden. Er steuerte den nächsten Parkplatz an. Zum Glück war er leer. Er würde Kailee in den Kofferraum legen. Darum hatte er ihn leer gelassen. Im Kofferraum würden sie nicht nachsehen. Wenn doch, war es das Letzte, was sie in ihrem Leben tun würden.
    Martin Knudson stieg aus. Er zückte sein Handy und wählte eine gespeicherte Nummer. Jemand hob ab und schwieg.
    »Es gibt Arbeit«, sagte Knudson und ging langsam zur Rückseite seines Wagens. »Sein Name ist Andrew Rowling. Genannt Rocky. Alles Weitere findest du an der üblichen Stelle.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    »Bezahlung wie immer.«
    Der Hörer wurde aufgelegt. Knudson steckte das Handy ein. Das Problem Rocky war so gut wie gelöst. Er öffnete den Kofferraum mit der Fernbedienung.
    Der Deckel klappte langsam auf.
    Martin Knudson starrte ungläubig in den Lauf einer Glock 17.
    »Du fährst scheiße, Martin«, grinste Rocky. »Darum werde ich jetzt das Steuer übernehmen!«
    ***
    Wir erreichten Bedford auf der Old Post Road. Eine Handvoll Wohnhäuser, ein Restaurant und eine Versammlungshalle aus rotem Backstein. Ich war die ganze Nacht durchgefahren. Im Osten wurde es langsam hell.
    »Ein Kaffee wär jetzt nicht schlecht«, gähnte Phil. Er war während der ganzen Fahrt über unser Onboard-Kommunikationssystem mit dem Field Office in Verbindung gewesen.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte ich.
    »Knudson ist hier durchgekommen, vor etwa einer Stunde. Dann weiter Richtung Chappaqua. Vor zwanzig Minuten haben wir ihn verloren. Vermutlich ist sein Akku leer.«
    Im Restaurant Bedford Gourmet brannte Licht. Ich stellte den Jaguar auf dem Parkplatz ab. Draußen war es frisch, der Wind ging stoßweise und trieb das trockene Laub durch die Straßen.
    Das Lokal war noch geschlossen. Der Koch war nur gekommen, um den Lieferwagen vom Großmarkt abzufertigen. Aber einen Kaffee konnten wir haben.
    Wir setzten uns mit den Bechern auf die Stufen am Eingang. Der Kaffee war heiß und stark, fast so gut wie der von Helen.
    »Warum hat Knudson die Richtung geändert?«, rätselte Phil.
    »Vermutlich nicht nur die Richtung, sondern auch seine Pläne.«
    Bisher waren wir davon ausgegangen, dass Knudson Unterschlupf bei seinen Freunden in Connecticut suchen wollte. Den Tipp hatte uns Carlo Berkovich gegeben, der es von Kailee wusste. Aber nun fuhr er plötzlich in die entgegengesetzte Richtung.
    Mein Handy klingelte. Ich nahm das Gespräch an.
    »Max Harding, Police Officer, Westchester.«
    Wir hatten sämtliche Polizeireviere des Westchester

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