Alter Sack, was nun
ein paar Biere und Chips-Tüten weniger.
Überhaupt - die Sache mit dem Alkohol
Am Wochenende - okay.
Aber nicht mehr jeden Abend den Absacker Rotwein.
Bleibt ja doch nicht immer bei einem Glas.
Da redet man, schenkt nach.
Und schon wieder zu viel intus.
Muss ich echt mal in den Griff kriegen.
Ist auch nicht gut für den Teint.
GUCK DIR DIE FRESSE AN, MANN, WAS SAH ICH FRÜHER GUT AUS!
Na ja …, gut Aber zumindest frisch.
Selbst nach einer durchgemachten Nacht.
Und heute?
Einmal erst morgens um vier ins Bett,
und der nächste Tag ist im Arsch.
Kopfschmerzen, Herzrasen, Darmbeschwerden
und Gesichtsältester.
Wie geht noch dieser Witz?
»DU, ICH HABE EINE LEDER-ALLERGIE - IMMER WENN ICH IN MEINEN STIEFELN EINSCHLAFE, HABE ICH AM NÄCHSTEN MORGEN EINEN DICKEN KOPF!«
Tja - man steckt das nicht mehr weg.
Ich bin ab 24 Uhr immer müde.
Außer, der Abend rockt wirklich,
aber wann rockt es wirklich noch?
In unserem Alter?
Andererseits:
‘ne Nacht durchtanzen?
Durch die Kneipen ziehen.
RUMSTEHEN, FLASCHE IN DER HAND UND FRAUEN ANGLOTZEN - ALSO, NEE.
Gemütliches Essen mit noch zwei Paaren - das ist doch echt was Feines.
Und gute Gespräche.
Okay - das klingt jetzt wirklich behäbig,
betagt,
alt,
nicht gerade dynamisch,
aber ich hab Spaß dran.
Andererseits: Man muss ja auch mal was unternehmen: Kino, Konzerte, Theater.
Wenn da was Vernünftiges läuft,
was zu selten der Fall ist.
MAN WIRD JA KRITISCHER IM ALTER,
GUCKT SICH NICHT MEHR JEDEN SCHEISS AN,
SITZT DA IN DOOFEN KONZERTEN,
ZAHLT 100 EURO DIE KARTE,
WARTET ZWEI STUNDEN, EHE DIE ANFANGEN,
UND DANN IST’S AUCH NOCH MIST.
Und im Kino …
Laut sind die da,
quatschen dazwischen.
Na ja …
HAUPTSACHE, MAN BLEIBT IM KOPF JUNG, SACH ICH IMMER.
Der Bringer: Bildung
ALLES, WAS DER ALTE SACK LESEN MUSS
Männer sind ja meist nicht so die großen Bücherleser. Der belletristische Buchmarkt - es wundert nicht - ist vor allem ein Frauenmarkt.
AUS MEHREREN GRÜNDEN SOLLTEN SICH ALTE SÄCKE WIE WIR ABER MEHR DER LITERATUR WIDMEN.
Erstens kann es sehr viel Spaß machen, man kann gelegentlich eine Menge lernen (auch über sich), und darüber hinaus bieten Romankenntnisse die Gelegenheit, bei vielen Frauen zu punkten.
Es macht einen einfach interessanter, wenn man sagen kann: »Also ich fand ›Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier zwar etwas zu geschwätzig, aber der Roman hat wunderbare Stellen. Vor allem die Krise des Mannes in den besten Jahren wird hier ziemlich einfühlsam thematisiert.«
Das wird sie tatsächlich. Für diesen Roman braucht man aber etwas Muße und Geduld. Ist vielleicht nicht der ideale Start für den Buchmuffel. Mir hat er aber sehr gut gefallen.
Auch die Romane des Schweizers Martin Suter sind klasse und dabei zugänglicher, besonders »Die dunkle Seite des Mondes«. Suter ist Experte für Männer, die die Kontrolle verlieren. Und so was treibt uns ja um, nicht wahr? Spannend zu lesen ist das Zeugs, trotzdem niveauvoll, gut zum Diskutieren geeignet. Und absolut keine reine Männerliteratur. Im Gegenteil.
FRAUEN SCHÄTZEN SUTER, DER EIN WIRKLICH COOLER TYP IST.
Also, den auch lesen, und Sie sind bestens für den Smalltalk gerüstet und werden dazu noch blendend unterhalten.
Auch zwei Giganten unter den Autoren befassen sich immer wieder mit Männern in der Krise: Philip Roth (z. B. in »Exit Ghost«) und Martin Walser (z. B. in »Der Augenblick der Liebe«). Aber Vorsicht: In »Exit Ghost« geht es u. a. um Inkontinenz und Prostatakrebs. Ist nicht jedermanns Sache, das.
Jetzt werden Sie vielleicht einwenden: Ich lese aber nur Krimis.
Und Roth und Walser sind mir ohnehin zu geschwätzig. Ha! Kein Problem.
KRIMIS? ABSOLUT ANGESAGT BEI FRAUEN.
Nicht nur als Lesende. Die blutigsten Krimis schreiben zurzeit Autor innen : Karin Slaughter, Mo Hayder, Tess Gerritsen - ultraharter Stoff - kann ich nicht jedem empfehlen. Aber allein diese Information kann - nebenbei eingeflochten - schon zeigen, dass Sie unterhaltungs-literarisch auf der Höhe der Zeit sind. Empfehlen aber kann ich die Kriminalromane der französischen Autorin Fred Vargas - und zwar alle. Sehr gute, durchaus anspruchsvolle Werke. Auch prima zum Verschenken an Frauen geeignet. »Mann, hat der einen Sinn für die schwierige Gratwanderung zwischen Poesie und Spannung« wird die Beschenkte denken - jawohl!
Zurück zu den männlichen Autoren. Henning Mankell hat seine besten Zeiten hinter sich. Aber die anderen Krimi-Schweden in seinem
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