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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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konnten, um das Herz der Erde ein für alle Mal zu vernichten, um die Evolution zu verleugnen und alles zum Stillstand zu bringen.
    Dann sah sie die stummen Tränen, die den Männern über die Wangen liefen, und plötzlich trat der Erste vor und beugte das Haupt vor ihr.
    Wie ein einziger Mann fiel die Armee auf die Knie und warf ihre Lanzen, Schwerter, Äxte und Schilde in den Schlamm.
    »Alle zusammen«, schloss Ambre.

60. Der König von Babylon
    A n diesem Abend entzündete die Zynik-Armee einen riesigen Scheiterhaufen und verbrannte die Leichen, die das Schlachtfeld übersäten.
    Stundenlang hing ein abstoßender Gestank über dem Tal, doch niemand bedeckte sich zum Schutz das Gesicht.
    Auf diese Weise gedachten sie der unzähligen Leben, die der Krieg gekostet hatte.
    Die Pans und die Erwachsenen beäugten sich immer noch misstrauisch, halfen sich aber gegenseitig, ihre Toten zusammenzutragen.
    Alle waren ratlos, wie es weitergehen sollte.
    Sie wussten nicht mehr so recht, wer sie eigentlich waren und was sie dazu gebracht hatte, sich so grausam zu bekämpfen.
    Jedes geflüsterte Gespräch, jeder verstohlene Blick galt Ambre.
    Man brachte sie in die Festung, damit sie sich von den extremen Anstrengungen der vergangenen Stunden erholen konnte.
    Sie schlief zwei Tage und Nächte lang.
    Als sie aufwachte, saß Tobias neben ihr. Die rote Schnittwunde reichte ihm von der Stirn bis zur Wange.
    Matt saß auf dem Bett und hielt ihre Hand.
    »Was für ein Abenteuer«, sagte er leise.
    »Was für ein Abenteuer«, wiederholte sie sanft.
    »Die Zyniks werden einen Vertreter bestimmen, der den Dialog mit uns aufnehmen soll«, erzählte er. »Tobias hat Balthazar für diese Aufgabe vorgeschlagen. Er ist schon unterwegs hierher.«
    »Wir werden Zeit brauchen, um uns zu verstehen und Vertrauen zueinander zu fassen«, sagte Ambre.
    Matt sah sie eine Weile an, bevor er fragte:
    »Wie fühlst du dich? Ich meine, wie fühlt es sich an, mit dieser Energie in dir?«
    »Ich habe Angst. Vor der Verantwortung. Aber davon abgesehen ist es körperlich … Ich spüre keinen Unterschied mehr, das Gefühl ist abgeklungen, jetzt ist es einfach … in mir drin. Das ist alles.«
    »Und jetzt?«, wollte Tobias wissen. »Gibt es so was wie eine … Anweisung? Musst du etwas Bestimmtes tun?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich weiß es nicht. Ich … Ich spüre nur gewisse Dinge. Als die Erde den Sturm entfesselt hat, um uns aus der Bahn zu werfen, uns zu drohen und uns an unsere Ursprünge und an unsere wahre Natur zu erinnern, hat sie wohl so viel Energie aufgewendet, dass ihr Herz nach außen gelangt ist. Also brauchte sie eine Hülle, um es zu schützen und weiterzugeben, und diese Hülle bin ich.«
    »Es weiterzugeben?«, fragte Matt nach.
    Ambre senkte den Blick.
    »Ja. Eines Tages.«
    »Hä?«, machte Tobias, der nicht begriff, worum es ging.
    »Indem ich Leben schenke.«
    »Ach so.«
    Ambre spürte, dass die Jungen unangenehm berührt waren, und wechselte das Thema.
    »Wie geht es den Pans?«
    Matt und Tobias sahen traurig zu Boden.
    »Es gab viele Tote«, sagte Matt. »Und unzählige Verletzte. Ganz zu schweigen von den vielen Kindern, die wahrscheinlich für immer traumatisiert sind. Und dann gibt es etliche, die … die sich den Erwachsenen näher fühlen als uns, so wie Colin, aber bei den Zyniks auch noch keinen Platz haben. Was wir mit denen machen sollen, weiß keiner.«
    »Und Ben?«
    Matt schüttelte finster den Kopf.
    »Er hat uns verraten«, sagte Tobias bedrückt und fügte fast entschuldigend hinzu: »Er dachte, dass er damit dem Wohl der Mehrheit dient.«
    »Ein Zynik hat uns gesteckt«, erklärte Matt, »dass er es war, der uns in Babylon verpfiffen hat, und nicht Neil, wie ich geglaubt habe. Ben war im kritischen Alter, er wurde allmählich erwachsen, und seine Entscheidungen wurden immer … rationaler. Wir vermuten, dass er dich und mich an die Zyniks ausliefern wollte, um den Krieg zu beenden, unter der Bedingung, dass sie uns nichts antun. In Babylon hat er es zum ersten Mal versucht, in Wyrd’Lon-Deis konnte er es nicht wagen, ohne uns alle und damit auch sich selbst in Lebensgefahr zu bringen – also hat er hier auf eine gute Gelegenheit gewartet.«
    »Inzwischen habe ich richtig Angst vor dem Erwachsenwerden«, meinte Tobias.
    »Ab jetzt wird alles anders«, tröstete Ambre ihn.
    Und sie sollte recht behalten.

    Balthazar traf einige Tage später ein.
    Man hatte ihn erst aus dem Kerker befreien müssen, in den

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