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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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wollte sie Wache schieben.
    »Wir sind hier«, stellte Tobias fest. »Die Gastronomie ist im Untergeschoss … Mist, das sind alles Fast-Food-Läden. Die Tiefkühlvorräte sind bestimmt längst verschimmelt. Aber hier gibt es ein Restaurant, in etwa da, wo wir jetzt sind, nur ein Stockwerk tiefer. Wenn wir dort im Lager suchen, müssten wir wenigstens ein paar Konserven finden.«
    »Das ist der Ort, den Plusch vorhin angeknurrt hat«, gab Matt zu bedenken.
    »Schaut mal!«, sagte Ambre. »Ein Supermarkt! Und der liegt am anderen Ende!«
    »Perfekt«, erwiderte Matt. »Los, schnell.«
    Die drei rasten auf ihren Tretrollern in den nördlichen Teil des Gebäudekomplexes und stiegen ins Erdgeschoss hinab. Vom Eingang des riesigen Supermarktes starrten ihnen Fernseher mit Flachbildschirmen entgegen.
    Mit ein paar energischen Schüben rollten sie zur Lebensmittelabteilung, räumten die Fächer mit Zwieback und Schokoladenriegeln leer und packten ihre Rucksäcke und Pluschs Taschen mit Konservendosen voll.
    »Wir müssen methodischer vorgehen«, mahnte Ambre. »Lasst uns nicht wahllos alles mitnehmen. Nur Sachen, die noch haltbar sind und die man schnell zubereiten kann.«
    »Doug hat mir erklärt, dass Konserven nie ablaufen«, protestierte Tobias.
    »Das würde mich wundern. Aber uns bleibt nicht viel anderes übrig. Nehmt sämtliche Büchsen mit Erbsen und Bohnen und lasst die Palmenherzen stehen, die haben eine verdächtige Farbe. Packt lieber so viele Instantnudeln wie möglich ein, die sind leicht verdaulich und einfach zuzubereiten.«
    »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich würde mir am liebsten gleich den Bauch vollschlagen«, meldete sich Matt zu Wort. »Hol doch mal deinen Gaskocher raus, Tobias.«
    Sie machten es sich mitten im Supermarkt gemütlich und wärmten zwei Dosen Baked Beans auf, die sie mit Zwieback verschlangen. Als sie sich satt gegessen hatten, streckten sie sich zwischen leeren Kekspackungen und Limodosen auf ihren Mänteln aus. Plusch hatte sich verzogen, nachdem sie ihr die Taschen abgenommen hatten. Sicher war sie auf die Jagd nach Futter gegangen, dachte Matt bei sich.
    Sie plauderten und ruhten sich eine Stunde lang aus, ehe sie sich weiter nach brauchbaren Dingen umsahen. Matt fand Leuchtstäbe, die aussahen wie jene, die sie aus New York mitgenommen hatten, und knickte einen. Die chemische Reaktion produzierte ein gelbes Licht, das hell genug war, um ihnen den Weg zu leuchten. Ambre tat es ihm gleich, und so konnten sie getrennt nach Lust und Laune durch die Regale streifen.
    Matt stöberte durch die Abteilung mit DVD s und Videospielen, die ein quälendes Heimweh nach seinem früheren Leben in ihm weckten.
Kaum zu glauben, dass ich das Leben damals für so unsicher gehalten habe!
    Schließlich gelangte er zu einer Reihe von Bücherregalen und blieb vor der Abteilung »Science-Fiction« stehen. Das gelbliche Knicklicht dämpfte die grellen Farben der Einbände und ließ sie unheimlich schimmern. Kurz erwog er, sich ein Buch mitzunehmen, um abends zur Entspannung in eine andere Welt abtauchen zu können, aber er verwarf die Idee sofort wieder. Solche Geschichten hatten längst ihren Reiz verloren. Gefährliche Abenteuer erlebte er jetzt selbst tagtäglich, und so romantisch, wie er sich das immer vorgestellt hatte, war das nun wirklich nicht.
    Matt hatte sich den Leuchtstab mit einem Stück Schnur um den Hals gehängt. Er griff nach einem Comic und hielt es sich vor die Brust, um die Seiten zu beleuchten, während er darin blätterte.
    Plötzlich fuhr ihm eine Hand über die Schulter und packte seine Lichtquelle. Matt zuckte zusammen.
    Er beruhigte sich wieder, als er Ambres Haar an seiner Wange spürte, doch sein Herz schlug weiter wie wild. Warum stand sie so dicht hinter ihm? Würde sie ihn etwa küssen?
    Erschrocken fragte sich Matt, wie er reagieren sollte. Wollte er, dass sie ihn küsste? Er fand sie klug, hübsch und in jeder Hinsicht bewundernswert, aber wollte er wirklich, dass …
    Sie zog ihn nach hinten und zwang ihn, sich hinzukauern.
    »Was ist?«, fragte er beunruhigt und drehte sich um.
    Sie legte ihm eine Hand auf den Mund, riss mit einem Ruck den Faden durch und schob den Leuchtstab in die Tasche ihrer Nylonhose. In dem schwachen Schimmer, der durch den Stoff drang, erkannte Matt ihr verängstigtes Gesicht.
    Ambre ließ ihn los.
    »Irgendetwas ist in den Supermarkt eingedrungen«, wisperte sie ihm ins Ohr.
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung, aber es ist riesig und

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