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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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allen Mut. Das Gemetzel hatte gerade erst begonnen.
    Da fiel plötzlich eine Strickleiter vom Himmel.
    Geräuschlos schwebte die Riesenqualle über ihnen.
    Matt und Tobias schöpften neue Hoffnung und gaben noch einmal alles, um ihre Gefährten zu decken, während die Pans einer nach dem anderen in die Höhe kletterten. Schließlich waren nur noch Plusch und Mia übrig. Ein Tau, an dessen Ende zwei breite Lederriemen befestigt waren, baumelte über ihren Köpfen.
    Mit weit ausholenden Armbewegungen winkte Tobias zu der Gondel hinauf.
    »Tiefer, tiefer!«
    Unterdessen wirbelte Matt weiter sein Schwert im Kreis, auch wenn das Blitzlichtgewitter zunahm und die Schattenfresser unbeeindruckt näher kamen, immer auf der Lauer nach einer Gelegenheit, sich auf den Schatten ihrer Beute zu stürzen.
    Das Luftschiff sank noch ein wenig tiefer, bis Tobias nach den Riemen griff und sie Plusch anlegte. Gleich darauf stieg die Hündin abrupt in die Höhe. Tobias eilte zu Mia, die mit ihrem verletzten Bein nicht auftreten konnte.
    »So schaffen wir es nie die Leiter hoch«, stellte er fest. »Die Schattenfresser sind zu schnell.«
    »Lass mich nicht zurück, bitte!«, flehte sie.
    Aus dem Lagerraum des Zeppelins wurden zwei große Wasserfässer abgelassen.
    »Matt«, rief er, so laut er konnte. »Schnell, spring da rein!«
    Das Luftschiff setzte sich schon in Bewegung.
    Tobias rannte los, schnappte eins der Fässer und hievte Mia hinauf, bevor er selbst hineinkletterte.
    Matt schüttelte ein Ungeheuer ab, das an seinem Schatten saugte, und schwang sich in das zweite Fass.
    Im nächsten Moment stieg der Zeppelin in die Höhe, und die drei Pans schaukelten wild hin und her.
    Während der Zeppelin Fahrt aufnahm, wurden die Fässer Stück für Stück hochgezogen. Da zeigte sich endlich die Sonne am Horizont und schickte die ersten Strahlen über die Lichtung.
    Die Schattenfresser stießen ein langgezogenes Heulen aus und verschwanden im Wald.
    Im Innern des Zeppelins angekommen, kugelten Tobias und Matt erschöpft aus den Fässern.
    Abgesehen von ein paar Schrammen und blauen Flecken, hatten sie die Flucht heil überstanden.
    Als jemand im Lagerraum zu applaudieren begann, sah Matt verwundert auf.
    Vor ihnen standen der spirituelle Berater, der feixend in die Hände klatschte, ein Mann mit einem dünnen weißen Schnurrbart und vier bewaffnete Soldaten.
    »Was für ein spektakulärer Fluchtversuch! Aber ich fürchte, ihr habt euch umsonst verausgabt. Bill, nehmen Sie Kurs auf Süden. Unsere Königin erwartet uns.«

46. Drei Alterationen
    M att und Tobias wurden gefesselt und in die geheime Kammer geworfen, in der sie die sieben anderen Pans und eine am Boden liegende zugedeckte Gestalt vorfanden.
    Der Unschuldstrinker fasste Colin am Ohr.
    »Was fällt dir eigentlich ein, mit diesen Plagegeistern auszureißen?«
    »Ich dachte, Sie würden es gut finden, wenn ich ihnen helfe!«, jammerte der junge Mann und zog eine Grimasse.
    »Seit wann nimmst du dir heraus, zu
denken,
was ich will? Ich sollte dich über Bord gehen lassen!«
    »Nein, Herr! Ich flehe Sie an, ich werde alles tun, was Sie verlangen! Gnade, Gnade!«
    Der Unschuldstrinker stieß ihn grob gegen die Wand.
    »Mit dir befasse ich mich später. Aber komm mir bis dahin ja nicht unter die Augen!«
    Die Zellentür schlug zu, und die Pans saßen im Dunkeln.
    Tobias wand sich so lange, bis er das Stück Leuchtpilz aus seiner Tasche gefingert hatte und ein silbriges Licht die Kammer erhellte.
    Die Gefangenen hockten eng aneinandergedrängt da.
    Unter der Decke, die über die am Boden ausgestreckte Gestalt gebreitet war, regte sich etwas.
    Obwohl Jon die Hände im Rücken zusammengebunden waren, schaffte er es, einen Zipfel der Decke zu packen und sie wegzuziehen.
    Es war Ambre. Sie war gefesselt und geknebelt, und man hatte ihr die Augen verbunden.
    »Ambre!«, rief Matt und robbte zu ihr.
    Jon tastete nach dem Knebel und lockerte ihn so weit, dass sie sprechen konnte.
    »Matt? Toby? Seid ihr das?«
    »Ja, wir sind hier!«
    »Tut mir leid, ich habe alles noch schlimmer gemacht.«
    »Er hat dir doch hoffentlich nicht weh getan?«, fragte Tobias, der dem Unschuldstrinker alles zutraute.
    »Er … Er hat versucht, mir einen Nabelring zu verpassen.« Ein erschrockenes Raunen ging durch den Raum. »Ich dachte schon, es wäre aus mit mir … Aber ich habe noch einmal meine ganze Gedankenkraft zusammengenommen und meine Alteration eingesetzt, um den Ring ans andere Ende der Kammer zu

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