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Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Teufel nur nicht an die Wand«, brummte Stafford. »Wir haben genug hinter uns. Haben Sie übrigens das Gefühl, als würde Cramer noch leben? Schließlich waren Sie beide zusammen in dieser Inversions-Zone.«
    »Er ist nicht tot, auch Gray nicht«, behauptete der Erste Offizier. »Sie befinden sich in einer anderen Ebene. Ich spüre das deutlich. Ich selbst bin nur durch einen Zufall entkommen. Der Kontakt zu dieser Zeitzone wird für mich auch immer schwächer.«
    Stafford ging nicht weiter auf das heikle Thema ein. Die Sorge um die beiden verschwundenen Männer stand immer noch in seinem Gesicht geschrieben
    »Dort vorn leuchtet etwas wie ein pulsierender Ring«, meldete sich Katja Fedorowna.
    »Vermutlich das Ende der Fahnenstange«, kommentierte Dr. Bonelli, der wieder mal seinen Senf dazugeben musste.
    Weit voraus – oder nur wenige Kilometer entfernt – begann ein zartes Glosen von leicht bläulicher Farbe. Das Ding ähnelte einem gewaltigen Ring, der wie ein weit entfernter Stern pulsierte. Es wurde mal größer, dann zog es sich wieder zusammen. In Sekundenintervallen wiederholte sich das Schauspiel.
    Rasend schnell kam der Ring näher. Bevor sie die flimmernde Zone erreichten, ging ein kurzer Ruck durch den Raumer.
    Plötzlich, von einem Augenblick zum anderen, verließ »Herakles« das mysteriöse Wurmloch und befand sich in Sichtweite der irdischen Planeten.
    Die Crew starrte sich betroffen an. Keiner begriff so richtig, was hier vorgefallen war.
    Stafford reagierte so schnell wie ein Automat, als der Raumer im Sonnensystem das Intervallfeld verließ.
    »Herakles« wurde mit Material erschütternden Werten abgebremst und ging etwas später in einen Orbit um den Mond.
    Eine ganze Flotte von Raumfahrzeugen erwartete den Raumer.
     
     
    Raumadmiral Sinner war mit einem riesigen Mitarbeiterstab von Wissenschaftlern und Militärs erschienen. Man stand einem Phänomen gegenüber, das die Spezialisten auf ihre Art zu erklären versuchten.
    »Sie waren viereinhalb Jahre unterwegs«, erläuterte Sinner. »Niemand kann sich das erklären. Wir haben Sie erst in zwei, drei Jahren erwartet, Commander. Aber Ihr Erscheinen hat Veränderungen bewirkt, die sich unangenehm auf die Erde ausgewirkt haben. Wir empfingen zwei Funksprüche von Ihnen. Sie selbst waren nicht zu erreichen.«
    Stafford hatte längst einen genauen Lagebericht gegeben. Die Spezialisten waren dabei, den Großrechner auszuwerten, um Daten und Fakten zu sammeln, über die sie gierig herfielen.
    »Wir haben selbst keine Erklärung«, erwiderte Stafford. »Die Zeit muss sich ein pa ar Mal umgekehrt haben in diesen Inversions-Zonen.«
    »Das müssen wir noch herausfinden. Die Expedition war jedenfalls ein voller Erfolg, wie ich das bisher sehe, auch wenn ich den Verlust zweier Männer zutiefst bedaure.«
    »Sie sprachen von unangenehmen Veränderungen«, sagte Stafford. »Was ist passiert, Admiral?«
    »Ihr Eindringen in das Black Hole hat eine lineare Struktur-Erschütterung bewirkt. Sie haben eine Art Tunnel hinterlassen, in dem sich Raum und Zeit ständig veränderten. Die hyperenergetische Stoßwelle hat Verwüstungen ungeahnten Ausmaßes angerichtet. In China brach der größte Staudamm. Der Canadian National Tower wurde zerstört, ebenfalls der Tokio-Tower, und ein Meteoritenschwarm, der offenbar angesaugt wurde, löste verheerende Katastrophen aus. Flutwellen entstanden, Vulkane brachen vehement und mit Urgewalt aus. Es war ein kosmischer Schlag, wie er schlimmer nicht sein konnte.«
    Stafford starrte den Admiral zutiefst betroffen an, aber Sinner hob schnell die Hand, wobei er den Kopf schüttelte.
    »Niemand gibt Ihnen auch nur die geringste Schuld, Commander. Um Himmels willen. Ich zeige nur Tatsachen auf, und eine dieser Tatsachen ist die, dass sich die Erde von diesem harten Schlag vorerst nicht erholen wird. Viele Jahre werden vergehen, bis der Regenerationsprozess abgeschlossen ist.«
    Stafford wirkte verkrampft, als er Sinner anblickte.
    »Es gibt eventuell eine Möglichkeit, den Prozess umzukehren, Sir«, sagte er. »Unsere Expedition hat bewiesen, dass Zeitreisen möglich sind, und nach Auswertung der Rechnerdatei kann dabei ganz gezielt vorgegangen werden.«
    »Sie wollen ein Paradoxon schaffen?«, fragte der Admiral ungläubig. »Nein, Commander. Wir haben schon eins, und das ist dieses merkwürdige Wurmloch, das wie ein blaues Auge herüberleuchtet. Dieser Tunnel mag zwar die Zeiten abkürzen und Wege in andere Universen zeigen. Aber

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