Am Ende bist du mein

deiner Mutter und Frances Thornton nachgedacht. Welche Rolle dein Vater bei dem Ganzen gespielt hat, ist mir zwar nicht klar, aber mir schien, Frances hätte nie zugelassen, dass das Kind ihrer besten Freundin in einem unbekannten Grab bestattet wird.» Gage machte eine Pause.
    «Aber das ergibt doch keinen Sinn», murmelte Adrianna. «Warum sollte sich eine Freundin deswegen mehr sorgen als die Eltern?»
    «Ich habe noch einmal mit deiner Mutter gesprochen», bekannte Gage und hob abwehrend die Hände, als Adrianna etwas einwenden wollte. «Ich war sehr – subtil. Deine Mutter hat geschworen, dass sie dem Säugling nichts getan, sondern das Kind tot in seiner Wiege vorgefunden hat. Nur Frances und dein Vater waren davon ausgegangen, dass es anders war. Sie glaubten, dass deine Mutter das Kind unabsichtlich verletzt hatte, weil sie am Ende ihrer Nerven war und nicht zum Schlafen kam, denn das Baby hat Nacht für Nacht geschrien. Der Verdacht deines Vaters war so groß, dass er den Tod vertuschen wollte, nicht deine Mutter, die ohnehin kaum zurechnungsfähig war. Dein Vater sorgte sich um seinen Ruf, Adrianna, er muss ein sehr kalter Mensch gewesen sein.»
    «Wo ist das Grab?»
    «Auf einem kleinen Kirchenfriedhof oben in Ashland. Ich habe das Grab für dich fotografiert. Möchtest du es sehen?»
    Wortlos streckte Adrianna die Hand nach dem Foto aus und fuhr mit dem Finger über den Grabstein, auf dem lediglich «Adrianna» stand.
    «Deinen Namen auf dem Grab zu lesen, ist mir durch Mark und Bein gegangen.»
    «Darf ich das Foto behalten, bis ich selbst nach Ashland fahre?»
    «Natürlich.»
    «Ich danke dir, Gage. Wenn du wüsstest, wie viel mir das bedeutet.»
    «Für dich würde ich alles tun.»
    Adrianna stand auf, schloss ihn in die Arme und küsste ihn. «Ich liebe dich, Gage.»
    Glücklich betrachtete Gage das Gesicht der Frau, die er seit Jahren liebte. «Das wurde aber auch Zeit», flüsterte er in ihr Ohr. «Denn ich liebe dich auch.»
    Dieses Mal würde er diese Liebe hüten, das schwor er sich. Sicher, er würde Adrianna oft allein lassen müssen, aber er würde sich ihr öffnen, mit ihr reden, statt sie auszuschließen, denn ein zweites Mal wollte er sie nicht verlieren. Wie um es ihr still zu versprechen, küsste er sie innig, so lange, bis Adrianna sich lachend frei machte und sagte: «Wir kommen zu spät.»
    Mit einem Seufzer ließ er sie los.
    Eng umschlungen machten sie sich auf den Weg durch den verschneiten Abend.

Informationen zum Buch
    Wenn der letzte Schrei verstummt   …
     
    Drei Frauen verschwinden innerhalb weniger Jahre auf mysteriöse Weise: die Schülerin Jill, die Stripperin Kelly Jo und die Kunststudentin Rhonda. Nichts verbindet die drei – bis auf ihre Bekanntschaft mit einem angesehenen, vermögenden jungen Mann, Craig Thornton. Angeblich soll er zu allen dreien eine Liebesbeziehung gehabt haben. Detective Gage Hudson ist überzeugt, dass der Mann mit der Mordserie zu tun hat. Allerdings ist Craig seit einem Jahr tot   …
     
    «Eine Geschichte voll überraschender Wendungen. Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen.» . (Lisa Jackson)

Informationen zur Autorin..
    Mary Burton hat in den USA bereits zahlreiche Romane veröffentlicht; «Am Ende bist du mein» ist der erste, der auf Deutsch erscheint. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Richmond, Virginia.
     
    Mehr Informationen zur Autorin unter: www.maryburton.com .