Am Ende der Ewigkeit
Zufriedenheit verliefen.«
»Nun, das gehörte zu ihrem Deal mit YZ/I. Sie erhielten die Chance, ein bisschen ihre Macht zu demonstrieren und trotzdem so zu tun, als könnten sie kein Wässerchen trüben.« Tracy-Ace rümpfte die Nase. »Natürlich wussten sie, dass unser Schiff in der Nähe war.«
»Ach so.«
»Außerdem glaube ich nicht, dass sie den ganzen Weg bis zu ihrer Festung zurückgeflogen sind. Mit absoluter Sicherheit strolchen sie noch irgendwo hier herum.«
Schweigend dachte Legroeder darüber nach. Über Carlottas zukünftiges Verhalten machte er sich keine Illusionen. Es brauchte keinen besonderen Anlass, und über die aus der Impris – und aus seinen Implantaten – gewonnenen Daten konnte ein Disput entstehen. »Verrate mir etwas, Tracy. Gehört das alles mit zu dieser Wette zwischen YZ/I und KM/C, von der du mir erzählt hast?«
»Na klar. YZ/I hat die Absicht, Carlotta zum Umdenken zu bewegen. Weil es ihr letzten Endes zum Vorteil gereichen würde. Die Impris hat Carlotta bereits verloren, aber YZ/I hat ihr eingeredet, sie könne dafür etwas viel Besseres bekommen. Deshalb erklärte sie sich bereit, ein paar ihrer Spione auf Faber Eridani zu opfern, falls das helfen würde, ihr Zugang zu dem hier zu verschaffen.« Sachte berührte Tracy-Ace Legroeders Schläfe.
Ihn schauderte, als er an seine Implantate dachte. »Wird sich Carlotta an den Deal halten? Hört die Piraterie auf? Ist das der Punkt, an dem der Ehrencodex unter Dieben in Kraft tritt?«
Tracy-Ace hob die Augenbrauen. »Das werden wir ja sehen. Carlotta würde uns mit Sicherheit in den Rücken fallen, wenn sie die Informationen von den Narseil nicht genauso dringend brauchte wie wir. YZ/I erlaubte es ihr, noch einmal ihr Gesicht zu wahren, doch es ist in jedermanns Interesse, Carlotta davon zu überzeugen, dass sie nicht betrogen wird. Immerhin verzichtete sie darauf, die Impris – und dich – zu entführen, während ihr nach Faber Eridani unterwegs wart.«
Wieder spürte Legroeder, wie sich sein Magen verkrampfte. Er sah Tracy-Ace an, und er gestand sich ein, dass er noch mehr auf dem Herzen hatte. »Und du … kamst du hierher, um aufzupassen, dass Carlottas Leute nichts Gefährliches anstellten?«
»Ja. Aber ich hatte noch mehr Gründe.« Tracy-Ace blickte hinaus zu den Sternen und lachte. Nervös? Sie wandte ihm wieder ihr Gesicht zu und fasste ihn bei den Händen. »Ich dachte mir – ich könnte ein Weilchen hier bleiben.«
In Legroeders Ohren rauschte das Blut.
Tracy-Ace betrachtete ihre ineinander verschränkten Hände. »Zum einen möchte YZ/I, dass ich Präsenz zeige. Um unsere Interessen zu vertreten.«
»So? Und was noch?«
Sie atmete langsam aus und schaute ihm tief in die Augen. Ihre Implantate schienen in Flammen zu stehen. »Zum anderen möchte ich gern mit dir zusammen sein. Wenn du mich haben willst.«
Ihm fiel das Durchatmen schwer.
»Willst du mich haben?«
Vor seinen Augen verschwamm alles. »Ist das dein Ernst? Wirklich?«
»Das habe ich doch gerade gesagt, oder?«
»Sicher, aber …«
Sie rückte enger an ihn heran, bis sich ihre Körper leicht berührten. »Aber was?«
Es kostete ihn Überwindung, ihr in die Augen zu sehen. »Nun ja – du gehörst zu den Cybern, nicht? Und mir haben die Cyber übel mitgespielt. Was ist damit?«
Tracy-Ace schlang die Arme um ihn und drückte ihn schweigend an sich. Ihr Gesicht presste sie gegen seine Schulter.
Er wünschte sich so sehr, sich damit zufrieden geben zu können. »Tracy«, murmelte er und zog sie an seine Brust. »Angenommen, YZ/I hält sein Versprechen nicht …«
»Was für ein Versprechen?«, flüsterte sie.
»Mit der Piraterie aufzuhören.«
Sie lachte leise an seiner Schulter. »Ich weiß ziemlich genau, welche Versprechen er halten wird und warum. Ich bin mit YZ/I vernetzt , Legroeder. Ich bin ein Teil von ihm.« Sie wich einen Schritt zurück und blickte ihn an. »Sag mal, hast du das nie geahnt?«
Legroeder kam sich sehr töricht vor. »Du meinst, dass du – ja, sicher bist du mit ihm vernetzt. Deine Optimierer …« Plötzlich erinnerte er sich an seinen Traum – oder war es gar keiner gewesen? –, in dem seine Implantate mit denen von Tracy-Ace verbunden gewesen waren, während er schlief, und er ihren Streit mit YZ/I miterlebte.
Tracy-Ace lachte. »Ja, Liebster. Jetzt bin ich aber von ihm getrennt. Doch auf Ivan bin ich über das Intelnet mit ihm verknüpft. Gelegentlich stelle ich eine bedeutende Komponente seines
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