Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
versorgen, so lange ich hier bin.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Und ich könnte einen guten Anwalt brauchen, falls Sie zufällig jemand kennen.«
    »Genau genommen«, sagte Legroeder nachdenklich, »werden viele der Leute, die hier eintreffen, Hilfe brauchen. Unterstützung jeder Art. Da sie über hundert Jahre lang in einer Zeitfalle gefangen waren, fühlen sie sich vom normalen Alltag entfremdet. Könnten Sie noch mehr Mandanten übernehmen, Harriet? Pro bono ?«
    Seine Anwältin hob die Augenbrauen. »Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich an den guten Willen meiner Standeskollegen appelliere …«
    *

    Nach dem Dinner entschuldigte sich Harriet, um ein paar Anrufe zu tätigen. Als sie zurückkam, sagte sie: »Die Presse steht kurz davor, die Türen einzubrechen, um Sie zu sehen. Falls unsere Gastgeber hier es erlauben, sollten Sie ein Interview geben, Legroeder. Doch ich möchte, dass Sie zuvor ein paar andere Leute treffen. Einverstanden?«
    Legroeder zuckte die Achseln. »Von mir aus.«
    »Kommen Sie mit.« Harriet führte ihn aus dem Speisezimmer, einen kurzen Gang entlang, der von Sicherheits-Agenten bewacht wurde, und dann in ein kleines Nebenzimmer. Als sie eintraten, wirbelte Morgan Mahoney herum, stieß einen Freudenschrei aus und rannte mit ausgebreiteten Armen auf Legroeder zu. Während sie sich umarmten, erspähte Legroeder die andere Frau in dem Raum.
    »Maris?«, keuchte er, ließ Morgan los und griff nach Maris' Hand. Er hielt sie ein Stück von sich ab und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Ich war mir nicht sicher, ob ich dich noch einmal lebend wiedersehen würde. Ich hielt dich schon für tot. Wirklich.« Sie lächelte, und endlich zog er sie in seine Arme.
    So gesund hatte Maris während ihrer Zeit als Gefangene nie ausgesehen. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen glänzten so strahlend, dass man die Narbe an ihrem Hals beinahe übersah. Sie hatte eine bemerkenswerte Veränderung durchgemacht. Das kastanienrote Haar trug sie zu einer flotten Frisur gestylt, vermutlich zum ersten Mal wieder seit vielen Jahren. Wie er sie so anschaute, kam es ihm vor, als sei seit ihrer Flucht von DeNoble eine Ewigkeit vergangen; und doch schien alles erst gestern passiert zu sein.
    Maris' Lächeln wich einem Ausdruck nüchternen Staunens. »Und ich wusste nicht, ob du noch lebst, Legroeder. Als deine Freunde mich retteten, konnte ich nicht glauben, was die Rigger-Gilde dir angetan hat. Und dann zu hören, du seist in ein Piraten-Camp zurückgegangen. Mein Gott, Legroeder!« Sie schüttelte den Kopf und drückte seine Hände.
    »Ich wusste, dass er wiederkommen würde«, mischte sich Morgan ein. »Ob er nun bei den Piraten weilte oder nicht. Jeden Mann zieht es immer wieder zu mir zurück.«
    Legroeder lachte. »Danke, Morgan. Aber wo habt ihr Maris gefunden. Maris, wo hast du gesteckt?«
    »Sie wurde von Piraten festgehalten«, verkündete Morgan mit grimmiger Miene.
    »KM/C-Agenten? Kilo-Mike/Carlotta?«
    Maris sah Morgan an und zuckte die Achseln. »Diesen Namen habe ich nie gehört. Sie sprachen dauernd von Ivan – Yankee oder so ähnlich.«
    »Yankee Zulu Ivan – hattest du uns erzählt«, half Morgan aus. »Sagt Ihnen dieser Name etwas, Legroeder?«
    Plötzlich rauschte das Blut in seinen Schläfen. Er schloss die Augen. Yankee-Zulu/Ivan? Einen Moment lang stand er nur da und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen. Mehr Ivan. Bitte. Er wollte antworten, doch er konnte nicht.
    Schließlich durchdrang Morgans Stimme den Nebel in seinem Kopf. »Heißt das Ja oder Nein? He, ist das einer Ihrer neuen Freunde?«
    Legroeder öffnete die Augen und blinzelte. Deutsch schwebte neben ihm, mit wild flimmernden Optimierern. Ehe Legroeder antworten konnte, meinte Deutsch: »Legroeder, überall, wo Sie sind, scheinen sich die Frauen um Sie zu scharen.«
    Legroeder zuckte zusammen. »Maris und Morgan, mein Freund Freem'n Deutsch.« Man muss es ihnen schonend beibringen … »Ich glaube, ich erzähle euch jetzt, was passierte, seit ich El'kens Asteroiden verließ …«
    *

    »Warten Sie, warten Sie!« Morgan wedelte mit der Hand. Er war gerade an dem Teil angelangt, als YZ/I ihn auf die Suche nach der Impris schickte – wobei er ein paar Details ausließ, wie zum Beispiel seine Beziehung zu Tracy-Ace/Alfa. »Diese Leute, die Ihnen bei der Rettung der Impris halfen – sagten Sie eben, sie nannten sich –YZ/I? Das heißt doch wohl nicht …« – sie wurde blass – »das heißt doch wohl nicht Yankee – Zulu

Weitere Kostenlose Bücher