Am Ende der Ewigkeit
…«
Legroeder nickte und spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg.
»Was?«, flüsterte Maris.
»Lassen Sie mich erklären …«
»Was wollen Sie erklären?«, schnauzte Morgan. »Warum sie Maris kidnappten? Habe ich das richtig verstanden? Yankee Zulu Ivan sind die Ganoven, die Sie entführten, richtig, Maris?«
Vor Bestürzung stand Maris der Mund offen. »Ja«, bestätigte sie, ohne Morgan anzusehen. »So nannten sie sich. Was hat das zu bedeuten, Legroeder? Sind das die Leute, mit denen du dich angefreundet hast?« Sie drehte sich um und musterte Deutsch mit durchdringenden Blicken.
Legroeders Gesicht brannte vor Verlegenheit. »YZ/I ist eine Abkürzung für Yankee-Zulu/Ivan, das stimmt. Und ich habe keine Ahnung, was sie mit dir vorhatten, Maris. Aber ich werde es herausfinden, und zwar sehr bald.«
»Legroeder«, hakte Morgan nach. »Wir sprechen hier über Kidnapper. Über Piraten.«
Er schluckte. Sein Blut verwandelte sich in Eis. In Feuer und Eis. »Ja. So ist es.« Er räusperte sich. »Und sie sind diejenigen, die mit Ihnen – und Faber Eridani – einen Dialog anstreben.« Tracy-Ace, was haben deine Leute angerichtet? Warum taten sie das? Hinter seiner Stirn schien eine Trommel zu dröhnen.
»Mörderisches Gesindel!«, fauchte Morgan.
Legroeder zuckte die Achseln. »Einige von ihnen sind in der Tat Verbrecher. Aber man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Da draußen gibt es eine Föderation von Cyber-Außenposten … und …« Er brach ab. Großer Gott, ich sollte jetzt besser nicht erwähnen, dass sie sich darauf vorbereiten, in die Galaxis auszuschwärmen …
»Und was?«
»Und …« Er bekam mit, wie verblüfft Harriet dreinschaute, und das machte seine Situation nicht leichter. »Und dort gibt es einen Boss, einen Anführer, der mit uns verhandeln möchte. Er will, dass die Feindseligkeiten aufhören.«
»Und das sollen wir Ihnen glauben?«, fragte Morgan verächtlich.
Legroeder atmete tief durch. »Ich finde, wir sollten zumindest zuhören, was er anzubieten hat. Für die Aufrichtigkeit der anderen Außenposten kann ich mich nicht verbürgen. Aber die Leute von Ivan … sie haben uns geholfen, die Impris zu bergen und uns sicher nach Faber Eridani geleitet. Sie stellten uns eine Eskorte. Als Zeichen guten Willens.«
Deutsch neben ihm murmelte mit seiner metallischen Stimme eine Bestätigung.
»Sie schickten Freem'n hierher als Gesandten, der bevollmächtigt ist, die Informationen bezüglich der Impris entgegenzunehmen. Außerdem … « – Legroeder schwindelte, und er schnappte nach Luft, während er hoffte, dass all diese Versprechen auch eingehalten würden – »ist bereits ein Schiff mit Gefangenen auf dem Weg hierher, um diesen Leuten die Freiheit wiederzugeben. Das Schiff wird demnächst hier eintreffen …«
»Was redest du da, Legroeder?«, fiel Maris ihm ins Wort. Sie hielt sich den Kopf, als bereite ihr allein das Zuhören Schmerzen. »Die Piraten wollen Gefangene freilassen? Ist das dein Ernst?«
»Allerdings. Ich weiß, das klingt alles sehr verwirrend. Maris, ich habe keine Ahnung, warum man dich entführt hat. Aber ich kenne jemanden, der Bescheid weiß oder es in Erfahrung bringen kann. Ich bitte dich nur, objektiv zu sein. Wenn du den Rest der Geschichte hörst … Haben wir genug Zeit, Harriet?«
»So viel wir wollen. Ich lasse gleich Kaffee kommen.«
»Gut. Dann lassen Sie mich zu Ende erzählen …«
*
Selbst eine stark verkürzte Wiedergabe der Geschichte, wie sie die Impris geborgen hatten, wühlte seine Emotionen auf. »Unsere Passage durch den Quantenriss war das Erstaunlichste, was ich je erlebt habe.« In Gegenwart seiner Freunde gestattete er sich, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Zumindest während er dieses Abenteuer schilderte, vergaß er seine anderen Probleme.
Morgan und Maris waren wie vom Donner gerührt. Harriet, die das Wesentliche bereits gehört hatte, fasste sich als Erste. »Es ist in der Tat unglaublich. Und ich finde, Sie sollten Ihre Erlebnisse noch einmal vortragen – den Damen und Herren von der Presse.«
Legroeder stöhnte.
Aber Harriet ließ nicht locker. Sie nahm ihn beim Arm und bugsierte ihn zu einem Konferenz-Zimmer, aus dem hektisches Stimmengewirr tönte. »Ich weiß, dass Sie keine Lust haben, an die Öffentlichkeit zu gehen, aber wenn Sie alles aufklären und sich die Raumfahrtbehörde sowie die Rigger-Gilde vom Hals schaffen wollen, müssen Sie in den sauren Apfel beißen.«
»Was soll ich Ihrer
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