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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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stecken da alle gemeinsam drin, und wir werden es auch gemeinsam durchstehen.«
    Damit schaltete der Feuerwehrchef das Mikrofon ab und kletterte von dem Einsatzwagen. Die Leute umringten ihn, bombardierten ihn mit noch mehr Fragen oder wollten ihm einfach nur die Hand schütteln. Ein paar gingen nach Hause. Der Großteil der Menge schob sich in die Feuerwache hinein, doch es ging nur langsam voran, und die Schlange stagnierte an den Türen und reichte schnell bis auf den Parkplatz hinaus. Cranston reihte sich ein.
    »Ich stoße später wieder zu euch, Leute«, erklärte er uns. »Ich könnte jetzt einen Kaffee vertragen, und bei Gratisdonuts sage ich nie Nein.«
    Russ wandte sich an Christy und mich. »Habt ihr Lust, euch da anzustellen?«
    »Ich habe eine bessere Idee«, meinte ich.
    »Und die wäre?«
    »Lasst uns zur Stadtgrenze fahren. Ich würde gerne mit eigenen Augen sehen, was los ist.«
    Christy wurde blass, sagte aber nichts. Russ schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, Robbie. Du hast doch gehört, was Peters gesagt hat. Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich weiß nicht. Im Moment weiß ich rein gar nichts. Aber bei allem, was hier so abgeht, würde ich mir lieber anschauen, womit wir es zu
tun haben, als rumzustehen, Kaffee zu trinken und mit irgendwelchen Nachbarn, die ich gar nicht kenne, Smalltalk zu treiben.«
    Russ runzelte verwirrt die Stirn. »Warum denn? Peters hat doch gesagt, dass sie Feuerwehrleute losschicken und uns dann sagen werden, was los ist.«
    »Ja, aber ich wäre ihnen lieber einen Schritt voraus. Wenn es so schlimm ist, wie ich vermute – und seien wir doch ehrlich, das ist eine echt üble Scheiße hier –, werden diese Leute schon bald merken, dass es jetzt ziemlich lange keinen Kaffee und keine Donuts mehr geben wird. Und ich würde mich lieber mit den Dingen eindecken, die wir brauchen, bevor das passiert.«
    Christy sah mich schockiert an. »Du meinst, die Leute werden anfangen zu plündern?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sie haben Angst. Die Rede von Peters wird sie eine Weile ruhigstellen. Bei heißem Kaffee und Donuts sieht die Welt doch schon fast wieder normal aus. Aber irgendwann werden sie wieder rausgehen und den Himmel sehen, und dann kehren ihre Ängste zurück. Und wer weiß, was dann alles passiert? Vielleicht irre ich mich ja auch. Vielleicht geht das alles einfach so vorbei. Aber ich glaube, dass wir jetzt erstmal an uns selbst denken sollten, nur für alle Fälle.«
    Ich musste noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, aber schließlich waren beide bereit, mit mir zur Stadtgrenze zu gehen. Wir wollten es uns mit eigenen Augen ansehen. Und wenn es so übel aussah, wie wir befürchteten, würden wir zurückgehen und uns überlegen, was wir tun sollten. Ich hoffte, dass wir die Sachen, die wir
zum Überleben brauchten, nicht stehlen mussten, aber falls doch, wollte ich es tun, bevor alle anderen auf die gleiche Idee kamen.
    Wir gingen nach Hause und quetschten uns in unseren verbeulten, alten Pontiac, der am Straßenrand vor dem Haus stand. Russ setzte sich nach hinten. Ich drehte den Schlüssel, und der Motor sprang an. Die Scheinwerfer verdrängten die trüben Schatten. Aus einer Laune heraus schaltete ich das Radio ein. Vielleicht lagen sie ja alle falsch. Vielleicht würden wir doch etwas hören. Vielleicht stießen wir ja auf etwas – eine Übertragung aus einer der Nachbarstädte oder eine aufgezeichnete Durchsage, dass alles in Ordnung war und wir uns keine Sorgen machen sollten. Ich drückte den Sendersuchlauf und ließ zweimal alle FM-Frequenzen durchlaufen, aber es geschah nichts. Kein statisches Rauschen, keine verschollene Übertragung, keine seltsamen Störgeräusche. Überhaupt keine Geräusche. Dann versuchte ich es auf AM-Wellenlänge, aber da war es genauso. Ich schaltete auf das Satellitenradio um, das wir uns von unserer letzten Steuerrückzahlung gekauft hatten, aber die Satelliten waren ebenfalls tot.
    »Finsteres Schweigen«, witzelte ich, aber niemand lachte.
    Ich schaltete den CD-Player ein, und Vertigo Sun schallte durch den Wagen.
    Die einzige Sonne, die wir hatten.
    Wir fuhren in die Finsternis hinaus.

SECHS
    D ie Dunkelheit am Stadtrand war anders als die, die uns umgab.
    Das war das Erste, was uns auffiel. Andeutungsweise hatten wir das auch schon vorher gesehen, wenn wir von der Stadt aus Richtung Horizont geschaut hatten. Als wir uns dem Stadtrand näherten, verstärkte sich dieser

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