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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie in den Norden gelangen und eine Chance haben, es zu tun. Das Anwerben frischer Rekruten wird umso schwieriger, je mehr von ihnen bereits im eigenen Land getötet werden, ehe sie überhaupt Gelegenheit erhalten, hilflose Fremde abzuschlachten. Noch besser ist es, wenn es sich um noch kleine Einheiten handelt, die gerade erst in ihren heimatlichen Dörfern zusammengezogen werden. Tragt den Krieg zu ihnen, tötet sie, ehe sie Gelegenheit haben, ihn zu uns zu tragen. Haben diese jungen Männer erst begriffen, dass sie durch ihre freiwillige Meldung zum Kriegsdienst niemals zu Helden werden, ihnen niemals Kriegsbeute oder junge weibliche Gefangene in die Hände fallen werden, haben sie erst begriffen, dass sie nicht einmal weit kommen werden, ehe sich ihnen Soldaten entgegenstellen, die nicht auf die erwartete Weise kämpfen und sich nicht gegen eine unfassbare Übermacht in eine aussichtslose Entscheidungsschlacht stürzen, wird ihre Begeisterung, in den Kampf zu ziehen, rasch abkühlen. Wenn nicht, dann sterben eben auch sie, und zwar noch ehe sie überhaupt Gelegenheit haben, sich der Armee im Norden anzuschließen. Der Anblick der Leichen dieser künftigen Helden, die auf der Schwelle ihres eigenen Hauses verfaulen, wird uns helfen, den Kampfgeist der Menschen in der Alten Welt zu brechen.« Ehe er fortfuhr, ließ Richard seinen Blick forschend über die aufmerksamen Gesichter schweifen. »An diesem Ort, mit dem heutigen Tag, ist die Idee einer letzten, entscheidenden Schlacht endgültig gestorben. Ab heute werden wir uns in nichts auflösen. Nach dem heutigen Tag wird es keine Armee des D’Haranischen Reiches mehr geben, welche die Imperiale Ordnung in eine Entscheidungsschlacht verwickeln und vernichten kann. Schließlich wollen sie das nur, um unser Volk seines Schutzes zu berauben, damit es nackt und verwundbar zurückbleibt. Das werden wir nicht zulassen. Ab heute werden wir diesen Krieg auf eine ungekannte Weise führen - auf unsere Weise, die auf kalter Überlegung fußt und die den sicheren Sieg verspricht.
    Ich will, dass jeder in der Alten Welt euch fürchtet, als wärt ihr Racheengel. Beginnend mit dem heutigen Tag, werdet ihr das Phantom der D’Haranischen Legionen sein. Niemand wird wissen, wo ihr seid, niemand wird wissen, wann oder wo ihr als Nächstes zuschlagen werdet. Trotzdem möchte ich, dass jeder in der Alten Welt jenseits allen Zweifels weiß, dass ihr sie verfolgen werdet, dass ihr zuschlagen werdet, als wäre die Unterwelt selbst im Begriff, sich aufzutun und sie zu verschlingen. Ich will, dass sie die Phantomlegionen der D’Haranischen Armee fürchten wie den Tod.
    Sie sehnen den Tod herbei, um in die ewige Herrlichkeit des Le bens nach dem Tod eingehen zu können … erfüllt ihnen diesen Wunsch.«
    Einer der Männer weiter hinten räusperte sich und ergriff das Wort. »Lord Rahl, dort unten werden aber auch unschuldige Menschen umkommen.«
    »Natürlich solltet ihr es, wann immer möglich, vermeiden, unschuldigen Menschen Schaden zuzufügen, gleichwohl ist das nicht unser vorrangiges Ziel. Unser Ziel ist es, den Krieg zu beenden, und um das zu erreichen, müssen wir diesen Leuten die Fähigkeit zur Kriegsführung nehmen. Das ist unsere Pflicht als Soldaten. Tatsächlich kenne ich Menschen in der Alten Welt, die sich bereits gegen die Imperiale Ordnung erhoben haben und uns in diesem Kampf zur Seite stehen. Ein einfacher Hufschmied namens Victor und seine Männer in Altur’Rang zum Beispiel haben das Fanal der Freiheit in der Alten Welt entzündet und kämpfen bereits auf unserer Seite. Wo immer ihr auf diese Menschen stoßt, die sich nach Freiheit sehnen, solltet ihr sie bestärken und euch ihrer Unterstützung versichern. Sie sind bereit, ihre Städte und Orte in Flammen aufgehen zu sehen, sofern diese Feuersbrünste nur das Ungeziefer vernichten, das sich so munter über ihr Leben hermacht. Aber was immer ihr auch tut, ihr dürft niemals vergessen, dass es euer Ziel ist, die Imperiale Ordnung daran zu hindern, uns zu töten, und zu diesem Zweck müssen wir ihren Kampfeswillen brechen. Um dies zu erreichen, müssen wir den Krieg zu ihnen tragen. So sehr mich der Verlust unschuldiger Menschenleben betrübt, dieser Verlust ist eine unmittelbare Folge des unsittlichen Tuns der Imperialen Ordnung. Wir sind nicht verpflichtet, unser Leben aufzuopfern, um zu verhindern, dass Unschuldigen auf ihrer Seite Leid geschieht. In dieser Auseinandersetzung, die wir nicht verschuldet haben,

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