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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ist. Und weil ich die Alte Welt bereist habe, habe ich eine gewisse Vorstellung davon, wie viele Menschen dort leben, über welch ungeheure Mengen an Vieh, Getreide und andere Güter sie verfügen. Diese Men sehen verfügen über Mittel, wie ihr sie euch nicht einmal ansatzweise vorzustellen vermögt.
    Jagang hat eine gewaltige Streitmacht aus barbarischen Kriegern zusammengezogen, die ihren Glaubensüberzeugungen sklavisch ergeben sind. Sie beabsichtigen, alles und jeden zu vernichten, der sich ihnen in den Weg stellt. Es gelüstet sie geradezu danach, Helden der Eroberung zu sein und ihren Glauben zu verbreiten. Man hat Jagang alles zur Verfügung gestellt, was er nach seiner Erfahrung dafür benötigt, und es dann verdoppelt - und um ganz sicherzugehen, hat er es selbst anschließend ein weiteres Mal verdoppelt. Jagang ist keineswegs ein Anhänger der verschrobenen moralischen Denkweise, man dürfe sich bei der Führung eines Krieges nicht aufwändigerer Mittel bedienen als der Gegner - was einer Art künstlich erzeugter Fairness im Kampf um Leben und Tod gleichkäme. An einer gleichberechtigten Auseinandersetzung ist ihm nicht gelegen - warum auch? Sein ausschließliches Ziel ist unsere Unterwerfung; das ist seine Aufgabe.«
    Richard beugte den Oberkörper vor und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Denkt nach! Seid ihr der Vorstellung einer traditionellen Entscheidungsschlacht so sehr verhaftet, dass ihr deren Zweck völlig aus dem Blick verloren habt? Stellt ihr die Tradition des >so wurde es schon immer gemacht< etwa über den bezweckten Sinn? Der alleinige Zweck einer solchen Schlacht besteht darin, sich gegen einen Feind zu behaupten und den Streitfall ein für alle Mal zu entscheiden. Der Begriff der Entscheidungsschlacht hat letztendlich zu dem Glauben geführt, eine Entscheidung sei nur durch sie herbeizuführen, denn schließlich wurde es schon immer so gemacht.
    Hört auf, ohne Sinn und Verstand an dieser Vorstellung festzuhalten. Hört auf, euch von Althergebrachtem blenden zu lassen. Hört auf, euch aus purer Gewohnheit selbst ins Grab zu stürzen. Denkt nach - denkt wirklich darüber nach -, wie wir unsere Aufgabe erfüllen können.«
    »Wollt Ihr etwa andeuten, Ihr wisst eine bessere Methode, gegen diese Leute zu kämpfen?«, fragte ein junger Offizier. Wie die meisten Männer machte er einen ehrlich verwirrten Eindruck. Richard atmete tief durch und bemühte sich, seine Aufgebracht heit in den Griff zu bekommen. Dann senkte er die Stimme und blickte, während er fortfuhr, mitten unter die nüchternen Gesichter. »Allerdings. Anstatt das Erwartete zu tun und uns in eine Entscheidungsschlacht zu stürzen, verfolge ich kein anderes Ziel als die Vernichtung dieser Männer. Schließlich ist dies der ursprüngliche Zweck einer großen Entscheidungsschlacht. Ist dieses Ziel nicht durch eine solche Schlacht zu erreichen, dann müssen wir eben eine andere Möglichkeit finden.
    Anders als die, die für die Glaubensüberzeugungen der Imperialen Ordnung kämpfen, verspürt keiner von uns das Bedürfnis, sich mit einem ruhmreichen Sieg auf dem Feld der Ehre zu brüsten. Ruhm ist auf diese Weise nicht zu erlangen. Es gibt nur Sieg oder Niederlage. Eine Niederlage bedeutet ein neues Zeitalter der Finsternis; ein Sieg dagegen bietet die Möglichkeit auf ein Leben in Freiheit. Die Zivilisation steht auf des Messers Schneide. So einfach liegen die Dinge.
    In einem solchen Überlebenskampf, in einem um das nackte Überleben geführten Kampf gegen Männer, die von dem Wunsch getrieben sind, uns umzubringen, weil wir ihrer Meinung nach kein Existenzrecht haben, gibt es kein klar definiertes Schlachtfeld. Eine solche Auseinandersetzung ist kein Kampf um ein bisschen Land, kein Krieg um ein Stück Wiese, sondern sie hat ihre Grundlage in der geistigen Haltung der Menschen, in den Ideen, die ihren Handlungen zugrunde liegen. Mit einem Sieg auf einem Schlachtfeld wäre unseren Angehörigen keineswegs besser gedient; ihnen ist nur damit gedient, wenn wir aus diesem Wettstreit der Ideen als Sieger hervorgehen.«
    Schließlich meldete sich General Meiffert per Handzeichen zu Wort. »Wenn wir uns ihnen nicht im Kampf stellen, Lord Rahl, wie sollen wir Eurer Ansicht nach dieses Ziel erreichen gegen einen Feind, dessen zahlenmäßige Überlegenheit ihn, wie Ihr soeben geschildert habt, praktisch unbesiegbar macht? Denn auch wenn es ihre Glaubensüberzeugungen sind, die sie zu ihrem Tun verleiten, so sind es doch

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