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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mit einer Hexe bei mehr als einer Gelegenheit als reichlich unheilvoll erwiesen hatte. Jetzt sah es ganz so aus, als hätte sich dieses Unheil noch verdoppelt. »Ihr Name lautet Sechs«, sagte Nicci in die Stille der Eingangshalle hinein.
    Shota legte die Stirn in Falten. »Was sagtet Ihr da gerade?«
    »Die Hexe aus der Alten Welt. Ihr Name ist Sechs, wie die Zahl.« Wieder ließ Niccis Miene dieses abweisende Fehlen jeglicher Regung erkennen, waren ihre Züge so vollkommen unbewegt wie ein Waldsee in der Morgendämmerung nach dem ersten schweren Frost des Winters. »Ich bin ihr nie begegnet, aber die Schwestern der Finsternis haben hinter vorgehaltener Hand über sie getuschelt.« »Wer auch sonst«, brummte Ann.
    Shota ließ die Arme sinken und entfernte sich einen Schritt vom Brunnen, hin zu der Stelle, wo Nicci oben an der Treppe auf der weiten Fläche des Marmorbodens stand. »Was wisst Ihr über sie?« »Nicht viel. Ich hörte nur ihren Namen, Sechs. Er blieb mir nur deshalb im Gedächtnis, weil er so ungewöhnlich war. Einige meiner Ranghöheren - meiner Ranghöheren unter den Schwestern der Finsternis - kannten sie ganz augenscheinlich. Ich hörte sie mehrfach ihren Namen erwähnen.«
    Mittlerweile hatte Shotas Miene die düstere Bedrohlichkeit einer Viper mit entblößten Zähnen angenommen. »Was hatten diese Schwestern der Finsternis mit einer Hexe zu schaffen?« »Das weiß ich wirklich nicht«, antwortete Nicci. »Möglicherweise haben sie mit ihr verkehrt, aber wenn, dann war mir nichts davon bekannt. Ich war in ihre Machenschaften nicht immer eingeweiht. Durchaus möglich, dass sie sie einfach nur kannten, ohne ihr jemals begegnet zu sein.«
    »Es ist aber auch möglich, dass sie sie gut kannten.« Nicci zuckte die Achseln. »Mag sein. Da müsst Ihr sie schon selber fragen. In diesem Fall würde ich Euch zur Eile raten - eine von ihnen hat Samuel ja bereits umgebracht.«
    Shota überging die Stichelei und wandte sich ab, um in das vollkommen stille Wasser des Brunnens zu starren. »Ihr müsst sie doch irgendetwas über sie sprechen gehört haben.« »Nein, nichts Bestimmtes«, antwortete Nicci. »Nun«, hakte Shota übertrieben geduldig nach, während sie sich wieder herumdrehte, »was war denn der allgemeine Tenor dessen, was so über sie geredet wurde?«
    »Mitbekommen habe ich nur zwei Dinge. Ich hörte, dass diese Hexe mit Namen Sechs angeblich tief unten im Süden lebt. Die Schwestern unterhielten sich darüber, dass sie weit unten in der Alten Welt lebte, in irgendeinem weglosen Wald- und Sumpfgebiet.«
    Mit einem beherzten Blick in Shotas Augen fügte sie hinzu: »Und dass sie Angst vor ihr hätten.«
    Wieder verschränkte Shota die Arme vor der Brust. »Angst vor ihr«, echote sie mit ausdrucksloser Stimme.
    »Fürchterliche Angst.«
    Eine Zeit lang taxierte Shota Niccis Augen, ehe sie sich schließlich abermals herumwandte, um in den Brunnen zu starren, so als hoffte sie, die stillen Wasser würden ihr ein Geheimnis offenbaren. »Nichts deutet darauf hin, dass es sich um dieselbe Frau handelt«, gab Richard zu bedenken. »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es diese Sechs ist, die Hexe aus der Alten Welt.« Shota sah kurz über ihre Schulter. »Ausgerechnet du erlaubst dir, darauf hinzuweisen, es könnte sich um bloßen Zufall handeln?« Wieder suchte ihr Blick Trost in den Fluten. »Eigentlich spielt es keine Rolle, ob sie es nun ist oder nicht. Das Einzige, was zählt, ist, dass sie eine Hexe und entschlossen ist, mir Unannehmlichkeiten zu bereiten.«
    Richard trat einen Schritt auf Shota zu. »Es fällt mir ziemlich schwer zu glauben, dass diese andere Hexe Samuel von Euch fortgehext haben soll, nur um Euch bloßzustellen und sich zu nehmen, was Euch gehört. Es muss noch mehr dahinterstecken.« »Vielleicht ist es eine Provokation«, schlug Cara vor. »Vielleicht will sie Euch dazu verleiten, Euch zu zeigen und zu kämpfen.« »Dafür müsste sie sich zu erkennen geben«, erwiderte Shota. »Getan hat sie das genaue Gegenteil. Sie hält sich aus ganz bewusster Berechnung im Verborgenen, damit ich mich nicht gegen sie wehren kann.«
    Richard stellte einen Stiefel auf die Marmorbank, die den Brunnen umlief, und dachte nach. »Ich behaupte dennoch, dass noch mehr dahinterstecken muss. Samuel eines der Kästchen der Ordnung entwenden zu lassen, hat einen tieferen, dunkleren Sinn.« »Und die wahrscheinlichere Antwort verweist auf niemand anderen als Euch selbst, Shota.« Mit seiner Bemerkung

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