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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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eine Falle zu locken sein sollten. Mit der Gabe Gesegnete von ihren Talenten und Fähigkeiten spüren es, wenn sich jemand in ihrer Nähe befindet.« Shota sah zu ihm hoch. »Worauf willst du hinaus?«
    »Irgendetwas hat Samuel in die Lage versetzt, eine Schwester der Finsternis und einen Grenzposten zu überrumpeln.« Richard verschränkte die Arme vor der Brust. »Hinzu kommt, dass Ihr jedes Mal, wenn Samuel irgendeine Schandtat zu verüben versucht, ganz überrascht tut und behauptet, nicht das Geringste über seine Absichten gewusst zu haben. Was für eine Rolle spielt Ihr in diesem Spiel, Shota?«
    »Gar keine. Ich hatte keine Ahnung, was er im Schilde führte.« »Diese Unwissenheit passt nicht zu Euch.« Ein Hauch von Röte streifte ihre Wangen. »Du hast ja keine Ahnung.« Zu guter Letzt wandte sie sich von ihm ab und hielt auf die Treppe zu. »Wie ich bereits sagte, es gibt eine Menge zu besprechen.«
    Richard bekam sie beim Arm zu fassen und drehte sie zu sich herum. »Hattet Ihr irgendwas damit zu tun, dass Samuel imstande war, sich an Chase anzuschleichen oder Tovi zu überraschen und dieses Kästchen zu stehlen? Außer, dass Ihr ihm die Waffe für die Durchführung dieser Tat verschafft und ihm zweifellos alles über die Kräfte verraten habt, die in den Kästchen der Ordnung enthalten sind, meine ich?«
    Eine Zeit lang musterte sie prüfend seine Augen. »Willst du mich etwa töten, Richard?«
    »Euch töten? Ich bin der beste Freund, den Ihr je hattet, Shota.« »Dann wirst du deinen Ärger jetzt ruhen lassen und dir anhören, was wir dir zu sagen haben.« Mit einem Ruck befreite sie ihren Arm aus seinem Griff und hielt erneut auf die Treppe zu. »Wir sollten zusehen, dass wir aus diesem scheußlichen Wetter herauskommen. Gehen wir nach drinnen.«
    Richard blickte in den strahlend blauen Himmel. »Das Wetter ist doch prächtig«, sagte er, während er ihr hinterher schaute, wie sie die Stufen hinaufstieg.
    Oben angekommen, blieb sie kurz stehen, um erneut einen kur- zen, durchdringenden Blick mit Nicci zu wechseln, ehe sie sich herumwandte und zu Richard hinuntersah. Es war ebenjener berückende, zeitlose, beunruhigende Blick, den, das ahnte er, nur eine Hexe hervorzuzaubern vermochte.
    »Nicht in meiner Welt«, erwiderte sie beinahe im Flüsterton. »In meiner Welt gießt es in Strömen.«
    Shota schwebte die Stufen hinab und blieb vor dem Brunnen stehen.
    Der durchsichtige Stoff, der ihre stattliche Figur bedeckte, bewegte sich ganz sacht, wie in einer sanften Brise. Schäumend stürzten die hervorsprudelnden Fluten in die Tiefe, tanzten und glitzerten im Licht, das durch die Oberlichter hoch über ihren Köpfen fiel, und boten dem versammelten Publikum ein prächtiges Schauspiel. Abwesend, als hinge sie ihren eigenen ganz persönlichen Gedanken nach, schaute Shota einen Moment lang zu, dann wandte sie sich zu der kleinen Gruppe um, die unmittelbar jenseits der riesigen Flügeltür wartete. Alle standen schweigend da und musterten sie, wie in Erwartung der öffentlichen Verkündigung einer Königin. Das Wasser des Brunnens schoss hinter Shotas Rücken hoch in die Luft. Dann, ganz unvermittelt, brach der üppige Wasserstrahl ab. Der letzte Wasserrest, der noch im Aufsteigen begriffen war, ehe der Zufluss unterbrochen wurde, erreichte als sterbender, fließender Bogen seinen Scheitelpunkt und fiel zurück wie abgeschnitten. Dutzende gleichförmiger Katarakte, die aus den nach unten gebogenen Mündungen in die übereinander angeordneten Schalenreihen hinabstürzten, kamen langsam zum Erliegen, als wäre ihnen ihr heiter schäumendes Spiel auf einmal unangenehm, und versiegten schließlich ganz.
    Zedd trat vor bis an den Rand der Treppe, wobei sich ein bedrohlicher Ausdruck in die Züge seines Gesichtes grub. Als er stehen blieb, sammelte sich der wirbelnde Stoff seines schlichten Gewandes um seine Beine. In diesem Moment fiel Richard auf, dass sein Großvater seinem Amt als Oberster Zauberer mit seinem Auftreten alle Ehre machte. Hatte er bislang gedacht, Nicci und Shota wirkten gefährlich, so wurde ihm schlagartig klar, dass dies auf Zedd nicht minder zutraf. In diesem Moment war er eine Gewitterwolke, die bislang noch verborgene Blitze in sich barg. »Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Euch an irgendetwas an diesem Ort zu schaffen macht. Bislang habe ich Euch gegenüber Nachsicht walten lassen, denn Ihr seid aus Gründen hierher gekommen, die möglicherweise für uns alle von Bedeutung sind, doch

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