Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)
Correspondence Project, das seit 2010 für eine Startphase von drei Jahren über die amerikanische Andrew W. Mellon Foundation finanziert wird, ist über die Internet-Seiten des Natural History Museum London erreichbar (www.nhm.ac.uk), wo sich auch weitere Informationen über Wallace’ Sammlungen und den Nachlass aus dem Familien-Archiv finden. Die inventarisierten und ersten, bereits transkribierten Dokumente sind auch direkt über die Webseite des Projektes (http://wallaceletters.info) zu finden. Außerdem unterhält George Beccaloni eine eigene Internet-Seite zu Alfred Russel Wallace (http://wallacefund.info).
Ein wahres Füllhorn an Informationen zu Wallace bietet Laien wie Forschern die von Charles Smith an der Universitäts-Bibliothek der Western Kentucky University unterhaltene und in herausragender Weise gepflegte Wallace-Website unter http://wku.edu/~smithch/index1.htm. Hier finden sich unter anderem auch Hinweise auf Wallace’ zahllose eigene Werke und Veröffentlichungen. Jüngst wurden mit der von John van Wyhe an der National University of Singapore editierten Internetsite Wallace Online (http://wallace-online.org) weitere Originaltexte und Materialien verfügbar gemacht; geplant ist u. a. auch, dies auf die Notizbücher und Briefe von Wallace aus seiner Zeit im Malayischen Archipel auszudehnen. Natürlich sind Wallace’ Texte online, in Auszügen oder teilweise vollständig, heute auch über Plattformen wie gutenberg.org oder die Internetseite der Biodiversity Heritage Library (BHL) einsehbar.
Bekanntermaßen weitaus besser zu lesen aber ist die Zusammenstellung der wichtigsten Texte von Wallace in Buchform, zumal diese mit Einführungen und akkuraten Quellenverzeichnissen versehen sind. Die gründlichste dieser Anthologien bietet die 1991 von Charles H. Smith herausgegebene Sammlung »Alfred Russel Wallace: An Anthology of His Shorter Writings« (Oxford University Press, Oxford); diese enthält zudem eine umfassende Bibliographie von Wallace’ Schriften und einen Überblick über die wichtigsten Texte zu seiner Person und Bedeutung, ergänzt durch Smith (1999; siehe dazu das nachfolgende alphabetische Literaturverzeichnis). Zwei weitere, angesichts von Wallace’ weit verstreutem Gesamtwerk sehr hilfreiche Anthologien, erschienen kurioserweise beide im selben Jahr. Dabei präsentiert Jane Camerini in »The Alfred Russel Wallace Reader. A Selection of Writings from the Field« (Johns Hopkins University Press, Baltimore, London 2002) in chronologischer Weise vor allem Wallace’ naturwissenschaftliche Arbeiten. In Andrew Berrys »Infinite Tropics. An Alfred Russel Wallace Anthology« (Verso, London 2002) sind viele seiner Schriften thematisch angeordnet und jeweils durch eine kurze Studie zur Entwicklung in Wallace’ Denken eingeleitet. Die meisten seiner Bücher zumindest sind heute entweder antiquarisch oder auch in verschiedenen Faksimile-Ausgaben der Originale erhältlich.
Auf Deutsch nachzulesen, was Alfred Russel Wallace geschrieben hat, gestaltet sich dagegen mühsam. Sein erster Reisebericht »Narrative Travels on the Amazon and Rio Negro« von 1853 wurde auf Deutsch 1855 im Verlag Ernst Balde, Kassel, in zwei Bänden als »Reisen am Amazonenstrom und Rio Negro. Naturwissenschaftliche Berichte« veröffentlicht. Er ist derzeit selbst antiquarisch kaum zu bekommen und nur über die Bibliothek der University of Michigan online einsehbar. Daher planen wir bei Galiani, Berlin, diesen durchaus auch heute lesenswerten Reisebericht wieder aufzulegen. Wallace’ bekanntestes Buch »The Malay Archipelago« (erschienen 1869 bei Macmillan, London; letzter Nachdruck des Originals als Hardback Reprint, eingeleitet durch ein Vorwort von John Bastin, bei Oxford University Press, Singapore 1986) war auf Deutsch lange kaum mehr erhältlich, wenn man nicht das Glück hatte, eines der letzten Exemplare der ersten Auflagen von 1869 antiquarisch zu finden. Nur eine Teilübersetzung lag seit 1983 aus dem Frankfurter Societäts-Verlag vor. Im Berliner Verlag der Pioniere hat Michael Uszinski dann 2009 und 2013 dankenswerterweise den »Malayischen Archipel« neu digitalisiert und im originalen Umfang, erweitert um 70 Kurzbiographien der von Wallace erwähnten Personen, in limitierter Auflage veröffentlicht, wenngleich in der zugegebenermaßen leicht antiquiert wirkenden, ursprünglichen Übersetzung des Dresdener Zoologen Adolf Bernhard Meyer. Diese Übersetzung wurde im vorliegenden Band auch für die
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