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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Thailänderin hatte ihren Rundgang fast beendet. Sie klopfte an die letzte Tür. Keiner antwortete ihr. Say nahm den Schlüssel und öffnete.
    »Hallo!« kam eine Stimme aus dem Dunkeln, bevor sie noch das Licht einschalten konnte. Gleich darauf wurde es hell, und sie sah, daß die Vorhänge zugezogen waren.
    Say legte eine Hand auf die Brust. »Haben Sie mich e rschreckt, Herr Binder«, meinte sie etwas atemlos.
    Hermann Binder stand unsicher aus einem Sessel am Fenster auf. »Das wollte ich nicht«, erwiderte er, stellte sein Cognacglas ab und kam schwankend auf sie zu. »Tut mir leid, junge Frau.«
    »Ich will nur rasch nachschauen, ob alles in Ordnung ist.« Say warf einen Blick ins Bad. Sie ging an ihren Karren und holte zwei frische Handtücher, da die vom Morgen in der Badewanne schwammen. »Soll ich das Wasser ablassen?« erkundigte sie sich.
    »Das hat Zeit.« Hermann Binder nahm ihr die Handtücher fort. Achtlos ließ er sie fallen.
    »Herr Binder, bitte.« Say wich zurück. Sie kannte Männer wie ihn.
    »Zier dich nicht so, Mädchen!« stieß er hervor und riß die ju nge Frau brutal an sich. Ihre Gegenwehr reizte ihn nur noch mehr. »Was soll das?« fragte er verächtlich. »Deinesgleichen ist nur darauf aus, sich einen deutschen Mann zu angeln.«
    »Bitte, lassen Sie mich los.« Say versuchte, sich aus seinen Armen zu winden. »Bitte...«
    »Ich denke nicht daran!« Er lachte. Sein nach Alkohol stinkender Atem streifte ihr Gesicht.
    Die junge Frau bog angewidert das Gesicht zur Seite. Sie ve rsetzte ihm einen harten Stoß gegen die Brust. »Lassen Sie mich endlich in Ruhe!« stieß sie hervor. »Sie...«
    Perplex sah er sie an. »Was fällt dir ein?« Er rieb sich empört die Brust. »Ich werde mich bei der Direktion über dich beschw eren«, drohte er wütend. »Es ist eine Frechheit, was einem in diesem Hotel an Personal zugemutet wird.«
    Say verzichtete darauf, ihm zu antworten. Mit wenigen Schri tten war sie bei ihrem Wagen und schob ihn zum Aufzug. Als sie sich aus sicherer Entfernung umdrehte, sah sie, daß er ihr noch immer nachstarrte.
    Endlich kam der Aufzug. Er war leer. Erleichtert drückte sie den Knopf zum Kellergeschoß, wo die Karren über Nacht abg estellt wurden. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich gegen die Kabinenwand. Es konnte durchaus sein, daß sich Herr Binder über sie beschwerte. Sie traute es ihm auch zu, daß er behauptete, sie hätte sich an ihn herangemacht. Aussage würde gegen Aussage stehen.
     
    * * *
    Michael Lange hatte sich nach dem Abendessen wieder in sein Büro zurückgezogen. An und für sich hatte er vorgehabt, noch etwas zu arbeiten. Jetzt saß er am Computer und beschäftigte sich mit einem neuen Spiel, das ihm ein Freund geliehen hatte. Als es klopfte, fühlte er sich ertappt und schaltete abrupt auf ein anderes Programm.
    »Ja, bitte«, rief er.
    Say trat ein. »Bitte, entschuldigen Sie die Störung, Herr La nge«, bat sie und wagte nicht, ihn anzuschauen.
    Der Hotelier stand auf. »Das macht nichts, Say«, erwiderte er freundlich. »Wo drückt denn der Schuh?« Er wies auf einen Se ssel. »Bitte.«
    Say zögerte einen Augenblick, dann setzte sie sich. Michael nahm ihr gegenüber Platz. »Herr Binder wird sich über mich b eschweren«, sagte sie und wagte noch immer nicht, ihn anzusehen.
    »Und warum?«
    »Er... er hat mich belästigt«, gestand die junge Frau errötend. »Ich habe mich nur gewehrt.« Stockend berichtete sie ihm von dem Vorfall.
    »Leider gibt es viele Männer, die in jeder Frau Freiwild s ehen«, sagte Michael empört. Er mochte Hermann Binder nicht. Der Mann war ihm von Anfang an unsympathisch gewesen.
    »Vor allem in Frauen, die aus Thailand kommen«, bemerkte Say. Sie hob den Kopf. »Dann sind Sie mir nicht böse, Herr La nge?«
    »Say, wie konnten Sie das nur einen Augenblick lang anne hmen?« fragte der Hotelier. »Ich wäre sehr enttäuscht von Ihnen, wenn Sie sich nicht gewehrt hätten.« Er lehnte sich zurück. »Machen Sie sich um Herrn Binder keine Sorgen. Wenn es ihm bei uns nicht gefällt, steht es ihm jederzeit frei zu gehen.«
    »Mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    »Ich bin sehr froh, daß Sie für mich arbeiten, Say«, sagte Michael. »Ich hoffe, es gefällt Ihnen nach wie vor bei uns.«
    »Ja.« Say nickte. »Die Arbeit in Ihrem Hotel ist wie ein G eschenk für mich.« Sie stand auf. »Dann will ich Sie nicht länger aufhalten, Herr Lange. Bestimmt haben Sie noch eine Menge zu tun.«
    »Wie man es nimmt«, meinte er und

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