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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Garage Thorstens Wagen parkte. Er hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Sie hielt an der Straße, nahm die Gartengeräte aus dem Kofferraum und lehnte sie gegen die Garagenwand, um sie später wegzustellen.
    Die junge Frau hatte die Haustür noch nicht erreicht, als diese bereits geöffnet wurde. »Da bist du ja endlich, Carola«, wurde sie von ihrer Schwägerin empfangen. »Wir warten schon eine Ewigkeit auf dich.«
    »Ich bin auf dem Friedhof gewesen und habe eingepflanzt«, erwiderte Carola mit Nachdruck. »Wie seid ihr überhaupt herei ngekommen?« Es gefiel ihr ganz und gar nicht, daß Thorsten und Bianca während ihrer Abwesenheit das Haus betreten hatten.
    »Wir haben das letzte Mal, als wir dich besuchten, den Schlü ssel deiner Mutter mitgenommen«, entgegnete ihre Schwägerin. »Am besten, du gehst dich rasch waschen, damit wir endlich Kaffee trinken können. Ich habe gerade welchen aufgebrüht.«
    Carola gab ihr keine Antwort. Sie ging an ihr vorbei, stellte die Tasche ab und wandte sich dem Wohnzimmer zu. Ihr Bruder saß auf der Couch. Seine Beine lagen auf dem Tischchen, das davor stand. »Thorsten, muß das sein?« fragte sie empört. »Du hättest dir wenigstens die Schuhe au sziehen können.«
    »Sei nicht so empfindlich.« Der junge Mann nahm die Beine vom Tisch. »Schön, daß du dich um das Grab kümmerst, Schw esterchen.«
    »Du könntest ruhig auch mal auf den Friedhof gehen«, b emerkte sie.
    »Dazu habe ich nun wirklich keine Zeit, Carola«, erwiderte Thorsten. »Immerhin habe ich einen Beruf, der mich von morgens bis abends in Atem hält. Mir geht es nicht so gut wie dir. Du setzt dich für ein paar Stunden an den Schreibtisch, machst deine Übe rsetzungen, und schon landet ein Haufen Geld auf deinem Konto. Ich muß mir jeden Pfennig mühsam verdienen. Als Architekt...«
    »Verdienst du eine ganze Menge mehr als ich, Thorsten«, sagte Carola.
    »Dafür habe ich auch lange Jahre studieren müssen.«
    »Während ich damals Vater pflegte und auf eine Ausbildung ve rzichten mußte.«
    »Carola, was soll das?« fragte Bianca. »Willst du meinem Mann wirklich zum Vorwurf machen, daß er sich um sein For tkommen gekümmert hat?« Sie stellte die Kaffeekanne auf den Tisch und öffnete den Schrank, um Geschirr herauszuholen.
    »Nein, aber es wäre gut, wenn Thorsten einmal darüber nac hdenken würde, weshalb ich keinen Beruf erlernen konnte«, sagte die junge Frau und ging zum Händewaschen in die Küche.
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, war der Tisch gedeckt. Bianca hatte auch schon Kaffee eingeschenkt. Kuchen hatten sie und ihr Mann mi tgebracht.
    »Nun setz dich endlich.« Thorsten wies auf einen Sessel. »Ich habe mir heute nachmittag freigenommen, weil wir etwas mit dir besprechen mü ssen.«
    »Und das wäre?« Carola nahm im Sessel Platz. Sie war so m üde, daß sie sich am liebsten zurückgelehnt und die Augen geschlossen hätte. Nur mit Mühe gelang es ihr, diesem Verlangen zu widerstehen.
    »Das Haus ist viel zu groß für dich allein, Carola«, sagte der Architekt. »Deshalb haben Bianca und ich beschlossen, unsere Ei gentumswohnung zu vermieten und zu dir zu ziehen. Du könntest die Dachgeschoßwohnung haben. Sie wäre für dich geradezu ideal, zumal sie einen eigenen Treppenaufgang besitzt.«
    Carola glaubte, nicht recht zu hören. »Wie kommt ihr auf die Idee, daß ich damit einverstanden sein könnte?« fragte sie.
    »Du scheinst zu vergessen, daß Thorsten laut Testament ohnehin die Hälfte des Hauses gehört«, warf Bianca ein.
    »Nein, das vergesse ich keineswegs«, erwiderte ihre Schwäg erin. Sie hatte damit gerechnet, ihren Bruder womöglich auszahlen und deshalb das Haus mit einer Hypothek belasten zu müssen. Daß die beiden zu ihr ziehen wollten, erschien ihr wie ein Alptraum. »Vielleicht erinnert ihr euch, daß ich euch vor zwei Jahren, als Mutter fast nur noch im Bett liegen konnte, gebeten habe, zu uns zu ziehen. Damals habt ihr abgelehnt.«
    »Aus verständlichen Gründen«, erklärte Thorsten. »Bianca w äre nicht in der Lage gewesen, dir bei der Pflege zu helfen, genauso wenig wie ich. Wir wollten nicht damit konfrontiert werden, untätig zusehen zu müssen, wie du dich um Mutter kümmerst. Es wäre für alle eine kaum vorstellbare Belastung gewesen.«
    »Könnt ihr überhaupt noch in den Spiegel sehen, ohne euch zu schämen?« fragte Carola außer sich. »Nein, ich denke, nicht daran, ins Dachgeschoß zu ziehen. Bitte, wenn ihr unbedingt wollt, es steht euch zur

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