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Am ersten Tag - Roman

Am ersten Tag - Roman

Titel: Am ersten Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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eines unserer ehemaligen Kollegen, den wir ausgeschlossen haben, weil er uns allzu hartnäckig von ihrer Richtigkeit zu überzeugen versucht hat, vermutlich nicht so absurd war, wie wir angenommen haben«, fuhr sie fort.
    »Wir alle haben es vorgezogen, an einen Irrtum zu glauben, weil uns das entgegenkam!«, meinte BERLIN. »Hätten wir ihm nicht die Mittel verweigert, die er gefordert hat, wären wir heute nicht in dieser Situation. Alles wäre unter Kontrolle.«
    »Dieser alte Narr hat nicht in allem recht, nur weil ein weiteres Fragment aufgetaucht ist«, rief Sir Ashton wütend.
    »Wie dem auch sei, Sir Ashton«, ereiferte sich RIO, »niemand
hat Sie autorisiert, den beiden Wissenschaftlern nach dem Leben zu trachten.«
    »Seit wann braucht man eine Genehmigung, um im eigenen Land zu agieren, und noch dazu gegen einen seiner Staatsbürger? Handelt es sich hier um eine neue Regel, die mir entgangen ist? Wenn die deutschen Freunde MOSKAU zu Hilfe holen, um auf ihrem Territorium einzugreifen, so bleibt ihnen das unbenommen, aber geben Sie mir bitte keine guten Ratschläge für Operationen in Großbritannien.«
    »Das reicht!«, rief Isabel.
    ATHEN erhob sich und sah die Versammelten herausfordernd an.
    »Hören wir auf, uns etwas vorzumachen, das ist reine Zeitverschwendung. Wir wissen jetzt, dass nicht ein, sondern mindestens zwei gleiche Fragmente existieren, die sich vermutlich ergänzen. Ob es Sir Ashton nun passt oder nicht, Ivory hatte recht. Und wir können jetzt nicht mehr so tun, als existierten sie nicht, auch wenn wir nicht wissen, wo sie sich befinden. Die Situation ist folgende: Wir können uns leicht die Gefahr vorstellen, die heraufbeschworen wird, wenn diese Objekte zusammengeführt würden und die Bevölkerung erführe, was sie verbergen. Uns hingegen können sie noch viel lehren. Wir sind auf ein Wissenschaftlerpaar gestoßen, das anscheinend - ich sage anscheinend - weiteren Fragmenten auf der Spur ist. Hoffen wir, dass sie trotz der bedauerlichen Zwischenfälle unsere Überwachung nicht bemerkt haben. Es kostet uns nichts, sie ihre Recherchen fortführen zu lassen. Werden sie fündig, müssen wir ihnen die Objekte nur im geeigneten Moment abnehmen, um ihre Arbeit für uns zu verwerten. Sind wir bereit, wie MADRID es vorschlägt, das Risiko einzugehen, dass sie uns entkommen, was wenig wahrscheinlich ist, wenn wir unsere Kräfte bündeln? Oder wollen wir lieber, wie Sir Ashton es
vorschlägt, ihrer Entdeckerlust gleich ein Ende setzen? Dabei geht es nicht nur um den Mord an zwei herausragenden Forschern, sondern auch darum, ob wir in Unwissenheit verharren wollen, aus Angst, das Ergebnis könnte unsere Weltordnung in Frage stellen? Wollen wir uns ins Lager derer einreihen, die Galilei verbrennen lassen wollten?«
    »Die Folgen der Erkenntnisse von Galilei oder Kopernikus sind belanglos verglichen mit denen, die aus den Entdeckungen Ihres Astrophysikers und seiner Archäologen-Freundin resultieren könnten«, hielt PEKING dagegen.
    »Keiner von uns wäre in der Lage, damit umzugehen oder sein Land darauf vorzubereiten. Wir müssen die beiden Forscher so schnell wie möglich von ihrem Plan abbringen - mit welchen Mitteln auch immer«, warf Sir Ashton ein.
    »ATHEN hat ein vernünftiges Argument angeführt, das wir in Betracht ziehen sollten. Seit wir vor dreißig Jahren das erste Fragment entdeckt haben, nähren wir uns von Vermutungen. Muss ich daran erinnern, dass wir lange geglaubt haben, es sei das einzige? Gemeinsam haben der Astrophysiker und die Archäologin die noch nie dagewesene Chance, zu einem stichhaltigen Ergebnis zu kommen. Nie hätten wir die Idee gehabt, zwei Personen mit so gegensätzlichen und in diesem Fall komplementären Fähigkeiten zusammenzubringen. Also erscheint es mir sinnvoll, sie unter intensiver Überwachung weitersuchen zu lassen. Wir werden nicht ewig leben. Wenn wir sie beseitigen, denn darum geht es ja bei dieser Versammlung, was sollen wir dann machen? Darauf warten, dass andere Fragmente auftauchen? Und selbst wenn dieser Fall erst in ein oder zwei Jahrhunderten eintreten sollte, was würde das ändern? Wollen nicht auch wir zu der Generation gehören, die die Wahrheit erfährt? Wir sollten sie fortfahren lassen und im geeigneten Moment eingreifen«, schlug RIO vor.

    »Ich glaube, alles ist gesagt. Kommen wir zur Abstimmung zwischen beiden Möglichkeiten«, schlug Isabel vor.
    »Entschuldigen Sie bitte«, unterbrach PEKING. »Welche Sicherheiten geben wir uns

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