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Am ersten Tag - Roman

Am ersten Tag - Roman

Titel: Am ersten Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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riesige Himmelsscheibe wie die von Nebra, aber es hat nicht die Form einer Pyramide. Bleibt herauszufinden, wo sich jene befinden könnten, die noch nicht entdeckt sind.«
    »Darauf könnte ich vielleicht antworten, wenn ich alle Wüsten der Welt umgegraben und alle nur vorstellbaren Dschungel und die Tiefen der Meere erforscht habe.«
    Ein Blitz zuckte am Himmel, kurz darauf grollte Donner.
    »Hast du einen Schirm?«, fragte Keira.
    »Nein.«
    »Umso besser.«

Madrid
    Die Maschine war am späten Nachmittag auf dem Airport Madrid-Barajas gelandet. Ein Privatflugzeug unter vielen anderen, das seine Parkposition erreichte. Mit verschlossener Miene stieg Vackeers als Erster aus. Dann folgte Lorenzo, der während eines Zwischenstopps in Rom zugestiegen war, und als Letzter Sir Ashton. Eine Limousine wartete vor dem Business-Terminal und brachte sie ins Stadtzentrum. Sie betraten einen der schrägen Zwillingstürme der Puerta de Europa. Isabel Marquez alias MADRID empfing sie in dem Besprechungsraum, dessen Jalousien geschlossen waren.
    »BERLIN und BOSTON kommen später dazu, MOSKAU und RIO müssten gleich eintreffen, sie sind unterwegs in Turbulenzen geraten.«
    »Wir sind auch ziemlich durchgeschüttelt worden«, antwortete Sir Ashton.
    Er ging zu einer Konsole, auf der Erfrischungsgetränke standen, und schenkte sich ein großes Glas Wasser ein.
    »Wie viele werden wir heute Abend sein?«
    »Wenn das aufziehende Gewitter nicht eine Schließung des Flughafens erfordert, werden dreizehn unserer Freunde um diesen Tisch sitzen.«
    »Die Operation von vorgestern ist also gescheitert?«, sagte Lorenzo und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Nicht ganz«, erklärte Sir Ashton, »dieser Priester wusste vielleicht mehr, als wir angenommen haben.«

    »Wie hat Ihr Mann sein Ziel verfehlen können?«
    »Er hat aus zweihundert Meter Entfernung ein thermisches Zielfernrohr benutzt, aber was soll ich sagen: Errare humanum est!«
    »Seine Ungeschicklichkeit hat einen Geistlichen das Leben gekostet, da finde ich Ihr lateinisches Bonmot fehl am Platz. Ich nehme an, die eigentliche Zielscheibe ist jetzt auf der Hut.«
    »Das wissen wir nicht, aber wir lassen die Zügel vorerst lockerer und überwachen sie nur noch aus der Ferne.«
    »Geben Sie lieber zu, dass Sie ihre Spur verloren haben!«
    Isabel Marquez versuchte, zwischen Lorenzo und Sir Ashton zu vermitteln.
    »Wir sind nicht hier, um uns zu streiten, sondern um über eine gemeinsame Vorgehensweise abzustimmen. Lassen Sie uns warten, bis alle da sind, und dann versuchen, eine gemeinsame Linie zu entwickeln. Wir haben schwerwiegende Entscheidungen zu treffen.«
    »Diese Versammlung ist unsinnig, wir wissen sehr genau, was wir zu tun haben«, knurrte Sir Ashton.
    »Nicht alle teilen Ihre Meinung«, erklärte die Frau, die soeben den Raum betreten hatte.
    »Willkommen, RIO!«
    Isabel erhob sich, um ihren Gast zu begrüßen.
    »Ist MOSKAU nicht mit Ihnen gekommen?«
    »Hier bin ich«, sagte Wassily und trat ebenfalls ein.
    »Wir können nicht ewig auf die Nachzügler warten, fangen wir an«, befahl Sir Ashton.
    »Wenn Sie wollen, aber wir werden über nichts abstimmen, solange nicht alle anwesend sind«, gab MADRID zurück.
    Sir Ashton nahm am Kopfende des Tisches zu Lorenzos Rechten Platz, Wassily hatte sich zu seiner Linken gesetzt, PARIS daneben und Vackeers ihm gegenüber. In der folgenden
halben Stunde trafen BERLIN, BOSTON, PEKING, KAIRO und TEL AVIV ein. Die Runde war komplett.
    Isabel dankte zunächst allen, die an diesem Abend gekommen waren. Der Ernst der Situation rechtfertigte diese Einberufung. Einige der Anwesenden hatten schon in der Vergangenheit in derselben Angelegenheit gemeinsam getagt, andere wie RIO, TEL AVIV und ATHEN waren an die Stelle ihrer Vorgänger getreten.
    »Gewisse individuelle Initiativen haben eine schlechte Wendung genommen. Wir können unsere beiden Wissenschaftler nur durch eine optimale Zusammenarbeit und Kommunikation lenken.«
    ATHEN protestierte, der Zwischenfall in Heraklion sei unvorhersehbar gewesen. Lorenzo und Sir Ashton wechselten einen Blick, ohne die Behauptung zu kommentieren.
    »Ich verstehe nicht, inwiefern unsere Missionen als gescheitert betrachtet werden müssen«, versicherte MOSKAU. »In Nebra ging es schließlich nicht darum, sie zu eliminieren, sondern ihnen Angst zu machen.«
    »Bitte kommen wir zu dem Problem, das uns heute Abend hier zusammengeführt hat«, unterbrach ihn Isabel. »Wir wissen jetzt, dass die Theorie

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