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Am ersten Tag - Roman

Am ersten Tag - Roman

Titel: Am ersten Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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gegenseitig?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wer von uns wird entscheiden, wann der Augenblick gekommen ist, unsere beiden Wissenschaftler zu stoppen? Angenommen, Ivory hätte in allem recht gehabt und es gäbe fünf oder sechs Fragmente. Wer bewahrt sie dann auf, wenn alle beisammen sind?«
    »Das ist eine gute Frage, ich finde, sie verdient es, erörtert zu werden«, stimmte KAIRO zu.
    »Wir werden darüber keine Einstimmigkeit erzielen, das wissen Sie ganz genau«, protestierte Sir Ashton. »Ein Grund mehr, uns nicht auf dieses tollkühne Abenteuer einzulassen.«
    »Ganz im Gegenteil. In diesem speziellen Fall sitzen wir alle in einem Boot«, meinte TEL AVIV. »Würde einer die Sache verraten, müssten wir die Katastrophe gemeinsam bewältigen. Würde das durch die Zusammenführung der Elemente enthüllte Rätsel an die Öffentlichkeit dringen, wäre jeder in seinem Land mit denselben Problemen konfrontiert: Die Stabilität und die eigenen Interessen wären für den, der den Pakt bricht, gleichermaßen gefährdet.«
    »Ich weiß ein Mittel, uns davor zu schützen.« Alle Blicke wandten sich zu Vackeers.
    »Sobald wir den Beweis für das in der Hand haben, was wir alle vermuten, schlage ich vor, die Elemente erneut zu verstreuen. Eines pro Kontinent, so können wir sicher sein, dass sie nie wieder vereint werden.«
    Isabel ergriff das Wort.
    »Wir müssen zur Abstimmung kommen, was schlagen Sie vor?«

    Keiner rührte sich.
    »Lassen Sie es mich einmal so formulieren: Wer ist dafür, die Reise der jungen Forscher zu beenden?«
    Sir Ashton hob die Hand, BOSTON tat es ihm gleich, BERLIN folgte nach kurzem Zögern ihrem Beispiel, und auch PARIS und ROM schlossen sich an. Vackeers seufzte, verzog aber keine Miene. Fünf Stimmen gegen acht, der Plan war abgelehnt. Wütend verließ Sir Ashton den Tisch.
    »Sie sind sich nicht über das Risiko im Klaren, das wir eingehen, wenn wir die Zauberlehrlinge spielen. Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun!«
    »Sir Ashton«, fragte Isabel, »sollen wir daraus schließen, dass Sie einen Alleingang planen?«
    »Ich werde die Entscheidung des Komitees respektieren und meine Mittel in den Dienst der Gemeinschaft stellen, um diese beiden freien Radikalen zu überwachen, und Sie werden sie brauchen, das dürfen Sie mir glauben«, erwiderte Sir Ashton, bevor er den Raum verließ. Kurz darauf hob Isabel Marquez die Sitzung auf.

London
    Keira hatte schließlich darauf verzichtet, nach St. Mawes zu fahren. Ein andermal, hatte sie gesagt. Wir kehrten mitten in der Nacht in desolatem Zustand nach London zurück. Das Gewitter hatte uns am Ende noch richtig erwischt, und wir waren bis auf die Knochen durchnässt, doch in einem Punkt hatte Keira recht gehabt: Wir hatten einen unvergesslichen Moment in Stonehenge verbracht. Ich glaube, so entsteht eine Liebesgeschichte: Viele kleine geteilte Augenblicke, bis man sich irgendwann eine gemeinsame Zukunft wünscht.
    Das Haus war leer, diesmal war es Walter, der eine Nachricht hinterlassen hatte, in der er uns bat, ihn gleich nach unserer Rückkehr anzurufen.
    Wir trafen ihn am nächsten Tag in der Akademie. Ich führte Keira herum, die vor allem von der Bibliothek begeistert war. Walter gesellte sich zu uns und teilte uns etwas Befremdliches mit. In keiner Zeitung war von dem Mord an dem Priester die Rede, die Presse schien den Vorfall verschweigen zu wollen.
    »Ich weiß nicht, was daraus zu schließen ist«, sagte er mit ernster Miene.
    »Vielleicht ein Versuch, die Gemüter nicht zu erhitzen?«
    »Haben Sie schon mal erlebt, dass unsere Schreiberlinge auf irgendetwas verzichten, was die Auflagen ihrer Blätter steigern könnte?«, fragte Walter.
    »Oder aber die Polizei hält die Sache geheim, bis die Ermittlungen weiter vorangekommen sind.«

    »Wenn alles vertraulich behandelt wird, steigen unsere Chancen, aus der Geschichte herauszukommen.«
    Keira sah von Einem zum Anderen und hob die Hand, als würde sie um das Wort bitten.
    »Ist euch nie der Gedanke gekommen, dass in der Kirche nicht der Priester getroffen werden sollte?«
    »Doch, natürlich!«, gestand Walter. »Das frage ich mich die ganze Zeit. Aber warum sollte man es so sehr auf Sie beide abgesehen haben?«
    »Wegen meines Anhängers!«
    »Das könnte ein plausibler Grund sein, bleibt zu verstehen, wem ein solches Verbrechen nützen würde. »
    »Dem, der ihn an sich reißen will«, fuhr Keira fort. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, es euch zu erzählen, aber in der Wohnung meiner

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