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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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niedergeschlagenen Augen. Der Schmied lachte höhnisch und wandte sich um, um weiter den Spaß zu beobachten.
    Kylar begnügte sich mit dem, was er von seinem Platz aus sehen konnte. Baron Kirof. Der Gottkönig hatte etwa die
Hälfte der Hochländereinheiten abgearbeitet, und Buchmacher der Sa’kagé nahmen bereits Wetten darauf an, welcher Mann aus jeder der noch verbliebenen dreizehnköpfigen Gruppen sterben würde. Die khalidorischen Soldaten bemerkten es. Kylar fragte sich, wie viele Cenarier wegen der Herzlosigkeit der Buchmacher sterben würden, wenn die khalidorischen Soldaten heute Nacht durch die Stadt streiften, in Trauer um ihre Toten und voller Zorn darüber, dass die Sa’kagé alles besudelten, was sie berührten.
    Ich muss raus aus dieser verdammten Stadt.
     
     
    Die nächste Gruppe musste bis zum zehnten Mann warten, ohne dass der kurze Strohhalm gezogen wurde. Es lohnte sich beinahe, dem Geschehen Beachtung zu schenken, da die sichtbare Verzweiflung der Männer wuchs, während jeder ihrer Nachbarn verschont blieb und ihre eigenen Chancen schlechter wurden. Der elfte Mann, um die vierzig und sehnig, zog den kurzen Strohhalm. Er kaute an den Enden seines Schnurrbarts, während er dem Gottkönig den Strohhalm zurückgab, zeigte ansonsten jedoch keine Regung.
    Neph schaute zu Herzogin Jadwin und ihrem Gemahl hinüber, die auf dem Podest saßen. »Ich habe den Thronsaal untersucht, und ich bin auf etwas gestoßen, das mir noch nie zuvor untergekommen ist. Die ganze Burg riecht nach der Magie, die so viele unserer Meister getötet hat. Aber einige Stellen im Thronsaal … tun das einfach nicht. Es ist, als sei ein Feuer im Haus, aber wenn man einen bestimmten Raum betritt, riecht es dort nicht nach Rauch.«
    Blutspritzer flogen jetzt durch die Luft, und Garoth war einigermaßen sicher, dass der Mann tot sein musste, aber die Gruppe schlug immer weiter und weiter und weiter zu.

    »Das passt nicht zu dem, was wir über den silbernen Ka’kari wissen«, sagte Garoth.
    »Nein, Euer Heiligkeit. Ich denke, es gibt einen siebten Ka’kari, einen geheimen Ka’kari. Ich denke, er kehrt Magie um, und ich denke, dass dieser Nachtengel ihn hat.«
    Garoth dachte darüber nach, während die Ränge sich neu formierten und eine Leiche zwischen ihnen lag. Das Gesicht des Mannes war vollkommen zerstört. Es war eine beeindruckende Arbeit. Die Gruppe hatte sich entweder besonders ins Zeug gelegt, um ihre Hingabe zu beweisen, oder die Männer hatten den armen Bastard nicht gemocht. Garoth nickte erfreut. Er streckte die Virkrallen wieder aus und zerquetschte den Kopf des Toten. »Euer Opfer ist akzeptiert worden. Dadurch seid Ihr gereinigt.«
    Zwei seiner Leibwachen schafften den Leichnam an den Rand des Podests. Die Leichen lagen dort in ihrem Blut aufgestapelt, sodass die Cenarier, wenn sie schon nicht das Sterben eines jeden einzelnen Mannes beobachten konnten, doch zumindest das Ergebnis der Bestrafung zu Gesicht bekamen.
    Als die nächste Gruppe begann, fragte Garoth: »Ein Ka’kari, der siebenhundert Jahre lang versteckt war? Welche Meisterschaft verleiht er? Das Verborgensein? Was bedeutet das für mich?«
    »Euer Heiligkeit, mit einem solchen Ka’kari könntet Ihr oder Euer Beauftragter ins Herz der Chantry spazieren und Euch jeden Schatz nehmen, den sie dort haben. Ungesehen. Es wäre möglich, dass Euer Beauftragter selbst Ezras Wald betreten und Artefakte für Euch holen könnte, die dort seit siebenhundert Jahren liegen. Dann gäbe es keinen Grund mehr für Armeen oder vorsichtiges Vorgehen. Auf einen Streich könntet Ihr ganz Midcyru an der Kehle packen.«

    Mein Beauftragter. Zweifellos würde Neph sich mutig erbieten, die gefährliche Aufgabe selbst zu übernehmen. Trotzdem, der bloße Gedanke an einen solchen Ka’kari beschäftigte Garoth während des Sterbens eines weiteren Halbwüchsigen, zweier Männer im besten Alter und eines erfahrenen Veteranen, der einen der höchsten Verdienstorden trug, die der Gottkönig verlieh. Einzig dieser Mann hatte so etwas wie Verrat in den Augen.
    »Geht der Sache nach«, sagte Garoth. Er fragte sich, ob Khali von diesem siebten Ka’kari wusste. Er fragte sich, ob Dorian davon wusste. Dorian, sein erster anerkannter Sohn, Dorian, der sein Erbe gewesen wäre, Dorian der Prophet, Dorian der Verräter. Dorian war hier gewesen, dessen war sich Garoth gewiss. Einzig Dorian konnte Curoch mitgebracht haben, Jorsin Alkestes’ mächtiges Schwert. Irgendein Magus war für

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