Am Samstag kam das Sams zurück
der mir einen Pelzmantel hätte leihen können. Nur Felsen und Wasser mit Eisbergen drin.«
»Die Maschine kann doch nichts dafür, wenn du nur ›einsame Insel‹ sagst. Kannst du es ihr nicht genauer erklären?«
»Ich kann der Maschine ja schließlich nicht den Namen einer Insel sagen«, verteidigte sich Herr Taschenbier. »Wenn ich den wüsste, wäre es ja keine unbekannte, einsame Insel, wie ich sie mir vorstelle. Ich versuche es einfach noch einmal. Aber diesmal werde ich bestimmt nicht frieren.«
Er stellte sich vor die Maschine. Da der Hebel immer noch auf EIN stand, brauchte er nur zu sagen: »Ich wünsche mir, dass ich jetzt gleich auf einer heißen einsamen Insel stehe!«
Die Maschine summte, und Herr Taschenbier war verschwunden.
Diesmal guckte das Sams ein wenig aus dem Fenster, kletterte dann auf den Schrank und sprang von dort auf das Bett, und als es schließlich meinte, dass wieder fünf Minuten vorbei seien, sagte es zu der Wunschmaschine:
»Ich wünsche, dass Herr Taschenbier
im Zimmer steht, hier neben mir!«
Die Maschine summte, und Herr Taschenbier stand neben dem Sams. Seine Schuhe rochen nach angesengtem Leder, sein rechtes Hosenbein war angekohlt und qualmte noch ein bisschen.
»Höchste Zeit!«, rief er. »Fünf Minuten später, und die Insel wäre mit mir in die Luft geflogen. Der Boden fing schon an zu beben.«
»War es dort wenigstens heiß auf der Insel?«, fragte das Sams.
»Heiß ist gar kein Ausdruck!«, erklärte Herr Taschenbier. »Es war eine Vulkaninsel. Aber voll heißer Asche und flüssiger Lava. Gut, dass du mich da wieder weggeholt hast. Ich wage schon gar nicht mehr mich auf eine andere Insel zu wünschen. Das wird ja immer gefährlicher.«
»Wie stellst du dir deine Trauminsel eigentlich vor?«
»Die Sonne soll scheinen. Es soll Palmen geben und hellen Sand und klare Quellen. Und das Meer drum herum soll blau und sauber sein.« Herr Taschenbier geriet ins Schwärmen.
»Und warum erzählst du nicht genau das der Wunschmaschine?!«
»Du hast recht«, sagte Herr Taschenbier. »Das werde ich tun. – Ich wünsche, dass ich jetzt gleich auf einer Insel stehe, wo es Palmen gibt, hellen Sand, klare Quellen und blaues Meer und viel Sonne!«
Die Maschine summte, und das Sams war wieder allein im Zimmer. Es holte sich die Zeitung aus dem Regal, las ein paar Zeilen, faltete dann ein Flugzeug aus einer Zeitungsseite und ließ es einige Male durch das Zimmer segeln.
Als etwa fünf Minuten vorbei waren, stellte es sich vor die Maschine und sagte:
»Ich wünsche, dass Herr Taschenbier
im Zimmer steht, hier neben mir!«
Die Maschine summte, und Herr Taschenbier stand neben dem Sams. Er hatte seine Jacke und die Schuhe ausgezogen, weißer Sand rieselte von seinen nackten Füßen.
»Das solltest du sehen!«, rief er begeistert. »Eine Insel wie aus einem Bilderbuch: Palmen, Sand und Meer. Ich wünschte, wir wären zusammen auf der Insel, dann könntest ...«
»Das Sams unterbrach ihn hastig:
»Vorsicht! Nicht wünschen, Papa! Die Maschine ist doch ange ...«
Aber es war schon zu spät. Sie hörten gerade noch das Klicken, mit dem sich die Maschine ausschaltete, dann standen beide auch schon unter einer Kokospalme am Strand. Vor ihnen rauschte die Brandung, und große Seevögel flogen dicht über die Wasseroberfläche. Hinter ihnen, aus dem dichten Urwald, ertönte das Krächzen der wilden Papageien und das Kreischen der Affen.
»Schön hier, Papa«, sagte das Sams begeistert. »Ganz wie du es dir gewünscht hast.«
»Was machen wir nur? Das ist ja schrecklich!«, jammerte Herr Taschenbier.
»Schrecklich? Wieso schrecklich? Was gefällt dir denn nicht?«
»Nie mehr kommen wir zurück!«, stammelte Herr Taschenbier. »Jetzt müssen wir für immer hier auf dieser Insel bleiben.«
Bleich vor Schreck setzte er sich in den weichen Sand.
»Was hast du denn auf einmal?«, fragte das Sams. »Erst wolltest du unbedingt auf diese Insel, dann sollte ich sogar herkommen – und jetzt sitzt du da und jammerst!«
»Ich wollte ein bisschen Urlaub machen, aber nicht den Rest meiner Tage hier verbringen«, sagte Herr Taschenbier. »Wo sollen wir denn schlafen?«
»Ganz einfach«, sagte das Sams. »Wir bauen uns eine Hütte aus Palmwedeln.«
»Und was sollen wir essen?«
»Kokosnüsse. Und Ananas. Und Bananen. Und manchmal fangen wir uns Fische.«
»Und trinken?«
»Wasser. Wir trinken Wasser, schließlich hast du dir eine Insel mit klaren Quellen gewünscht.«
»So! Und
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