Am Samstag kam das Sams zurück
passiert?«, fragte Herr Taschenbier verwirrt.
»Also, zuerst sind wir langsam durch einen Vorgarten gefahren. Dadurch wurde das Auto noch langsamer, und du bist mit dem Kopf gegen das Lenkrad gestoßen. Dann sind wir noch über eine Terrasse geschlichen und durch eine geschlossene Verandatür gefahren. Jetzt scheinen wir in einem Wohnzimmer zu stehen«, erklärte das Sams.
»Es kann aber auch das Esszimmer sein. Ich muss warten, bis sich der Staub gelegt hat.«
»Was machen wir denn nur? Was machen wir denn jetzt?«, jammerte Herr Taschenbier und stieg aus. Das Auto stand wirklich in einem fremden Wohnzimmer, hatte den Tisch und die Stühle vor sich hergeschoben und war genau vor der Tür zum Stehen gekommen.
»Gut, dass niemand im Zimmer war«, sagte das Sams. »Die hätten sich sonst womöglich erschreckt. Hoffentlich hat sich deine Wunschmaschine inzwischen erholt, dann können wir den Schaden gutmachen, ehe man ihn bemerkt.«
In diesem Augenblick versuchte jemand, die Wohnzimmertür von draußen zu öffnen.
»Was war denn das für ein Lärm? Ist da jemand? Wer hat die Wohnzimmertür abgeschlossen?«, rief eine Männerstimme.
»Wir«, sagte Herr Taschenbier kleinlaut.
»Wer ist wir?«, fragte die Stimme. Es wurde heftig an der Tür gerüttelt. Der eine Stuhl, den das Auto vor die Tür geschoben hatte, fiel um, sodass man jetzt die Tür einen Spalt aufdrücken konnte. Ein Mann steckte seinen Kopf durch den Türspalt und versuchte vergeblich, die Tür so weit aufzustoßen, dass er sich durchquetschen konnte.
»Das ist ... das ist ja dieser Herr Lürcher!«, stammelte Herr Taschenbier.
»Das sind ja ... sind ja schon wieder die beiden!«, stotterte Herr Lürcher und starrte entgeistert durch den Türspalt. »Was ... was ist denn mit meinem Wohnzimmer passiert? Was ist das für ein Auto?«
»Schnell weg hier, Papa! Sonst kriegen wir Ärger!«, flüsterte das Sams Herrn Taschenbier zu. Der nickte, fasste es bei der Hand, und die beiden rannten durch die zersplitterte Verandatür nach draußen, durchquerten den Vorgarten und liefen nach Hause, so schnell sie nur konnten.
»Halt! Stehen bleiben! Ich hole die Polizei!«, schrie Herr Lürcher ihnen nach. Er warf sich immer wieder gegen die Tür und versuchte, sich durch die schmale Öffnung zu zwängen. Als er endlich auf die Idee kam, um das Haus herum und durch die Verandatür ins Wohnzimmer zu gehen, waren Herr Taschenbier und das Sams schon längst drei Straßenecken weiter und nicht mehr einzuholen.
Kurz darauf stand Herr Taschenbier atemlos vor der Wunschmaschine, schaltete sie mit zitternden Händen ein und sagte keuchend: »Ich wünsche ... dass mein Auto wieder dahin verschwindet, wo es hergekommen ist ... und dass im Wohnzimmer von Herrn Lürcher wieder alles so ist, wie es war, bevor ich mit dem Auto hineingefahren bin!«
Dann stellte er den Hebel auf AUS und setzte sich erst mal in den Sessel, um zu verschnaufen.
Die beiden Polizisten im Polizeirevier tranken gerade eine Tasse Kaffee, als die Tür aufgerissen wurde und Herr Lürcher ins Zimmer gestürzt kam.
»Sie müssen mitkommen«, schrie er. »Die beiden Kerle waren wieder da. Sie sind entflohen.«
»Sie sprechen wohl wieder mal von den geheimnisvollen Unbekannten im Gummianzug?«, fragte der eine Polizist.
»Von eben denen!«, bestätigte Herr Lürcher.
»Und wieso sollen wir mitkommen? Gerade haben Sie doch behauptet, sie wären geflohen«, sagte der andere Polizist.
Herr Lürcher beugte sich weit über den Schreibtisch und sagte triumphierend: »Die beiden haben einen großen Fehler gemacht. Einen ganz großen Fehler. Sie haben nämlich ihr Auto stehen lassen!«
»Wo denn?«, fragte der erste Polizist.
»Bei mir im Wohnzimmer!«
»So, so, bei Ihnen im Wohnzimmer«, wiederholte der Polizist und warf dem anderen einen vielsagenden Blick zu. »In Ihrem Wohnzimmer steht also das Auto?«
»Jawoll!«, sagte Herr Lürcher stolz. »Jetzt kann man anhand der Autonummer feststellen, wem es gehört. Dann können Sie die beiden verhaften. Kommen Sie mit.«
»Mein lieber Herr Lürcher, ich glaube, es ist besser, Sie bringen uns das Auto herüber, dann können wir hier die Autonummer ablesen. Hier ist nämlich das Licht besser«, sagte der erste Polizist.
»Wenn das Auto in Ihrem Wohnzimmer Platz hat, dann wird es ja auch in unsere Amtsstube passen, nicht wahr? Wir haben nämlich viel zu tun«, sagte der zweite.
»Sie glauben mir wohl nicht?« Herr Lürcher wurde jetzt ärgerlich. »Sie
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