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Am Tag, als die Liebe kam

Am Tag, als die Liebe kam

Titel: Am Tag, als die Liebe kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media GmbH
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Cottage daher gut aufgehoben, denn sie bewohnte es praktisch allein. Niemand störte sie, und die Ruhe erinnerte sie an ihre Mädchenzeit, die sie mit ihrer Mutter hier verbracht hatte. Ihren Vater hatte sie damals nur an den Wochenenden gesehen, weil er einen Verlag in London besessen hatte und in der Woche nicht nach Hause gekommen war.
    Der plötzliche Tod ihrer Mutter, die nach nur zwei Tagen Krankenlager an einer Lungenentzündung gestorben war, änderte Louises Leben grundlegend. Sie wurde aufs Internat geschickt und verbrachte die Ferien bei der einzigen Schwester ihrer Mutter, Tante Barbara. Diese war nach ihrer Heirat nach Somerset gezogen, wo sie mit ihrem Mann und ihren Kindern auf einer Farm lebte und ein turbulentes und glückliches Familienleben führte.
    Doch kaum hatte sich Louise an diese neue Lebenssituation gewöhnt, wurde sie schon wieder mit Veränderungen konfrontiert. Ihr Vater eröffnete ihr, er wolle wieder heiraten und sie würde eine neue Mutter und eine Schwester bekommen. Lily, ihre Stiefschwester, wurde auf dasselbe Internat geschickt, und die schulfreie Zeit verbrachten sie alle vier entweder in der Londoner Wohnung oder im Virginia Cottage.
    Im Rückblick war Louise klar, dass ihr Vater schon vor dem Tod ihrer Mutter ein Verhältnis mit Marian gehabt haben musste. Lily konnte also durchaus ihre Halbschwester sein. Aber das berührte sie nicht weiter. Marian konnte, wenn sie sich Mühe gab, sehr nett sein, und Lily war das, was David als „süßes kleines Ding“ bezeichnete.
    Wie ihre Mutter hatte sie glattes blondes Haar, jedoch nicht deren üppige Figur, sondern war klein und zierlich. Sie hatte weiche Züge und blaue Augen. Damit war sie so ziemlich das genaue Gegenteil von Louise, die größer und sportlicher war und deren dunkle Locken sich nie so richtig bändigen ließen. Louises Teint war hell und zart, und ihre grauen Augen waren von langen, dichten Wimpern gesäumt.
    Ihre Augen gefielen Louise, ansonsten empfand sie ihr Aussehen als eher nichtssagend und gewöhnte sich daher eine ruhige, zurückhaltende Art an, was ihr bei ihrem ausgeglichenen Wesen nicht weiter schwer fiel.
    Auf dem Internat hatte sie schnell die Rolle als Lilys Beschützerin übernommen, woran sich auch nach der Schulzeit nichts geändert hatte. Seit Lily jedoch bei Trentham Osborne, dem Verlag ihres Vaters, als Assistentin arbeitete, sah Louise sie nicht mehr allzu oft.
    Und jetzt war plötzlich dieser Alex Fabian aufgetaucht, der sie in Zukunft auf Rosen betten wollte.
    Die beiden kannten sich gerade zwei Wochen. „Wir sind uns im Verlag begegnet“, hatte Lily ihr anvertraut. „Alex hat mit einer Bank zu tun und wollte mit Daddy geschäftliche Dinge besprechen.“ Sie hatte die Stirn gerunzelt. „Ich hatte den Eindruck, dass er mich überhaupt nicht bemerkt hat, aber am nächsten Tag rief er an, um mich ins Theater einzuladen.“
    „Wie romantisch!“ Louise interessierte etwas anderes. „Muss Daddy einen Kredit aufnehmen?“ fragte sie nachdenklich.
    „Keine Ahnung.“ Lily zuckte die Schultern. „Aber wir wollen einige Bildbände über Kunst und Architektur herausbringen, für die die Marktsituation im Moment nicht sehr günstig ist.“
    „Das ist sie nie“, bemerkte Louise nüchtern.
    Durch Lilys arglose Schilderungen gewann Louise recht schnell ein genaueres Bild von diesem Alex Fabian. Es gab keinen vornehmen Club, in dem er nicht Mitglied war, und kein Luxusrestaurant, in dem er nicht sofort einen Tisch bekommen konnte. Er war mit Models, Schauspielerinnen und anderen Prominenten befreundet und stand auf jeder Party im Mittelpunkt.
    „Stell dir vor“, erzählte Lily, „neulich, auf einem Galaabend, kam eine rothaarige Frau mit einer fantastischen Figur auf uns zu. Sie heißt Lucinda, und Alex wirkte nicht sehr erbaut, als sie uns ansprach. Lucinda jedenfalls fragte ihn, ob ich das Opferlamm wäre. Findest du das nicht komisch? Alex meinte, Lucinda wäre bekannt für ihren etwas sonderbaren Humor.“
    „Ich finde das mehr als nur komisch“, hatte Louise geantwortet.
    An dieses Gespräch musste sie jetzt denken, als sie die Treppe hinunterging, um ihre Stiefschwester zu suchen. Was wollte ein Mann wie Alex Fabian mit einer Frau wie Lily, die fast kindlich naiv war, große gesellschaftliche Anlässe verabscheute und sich nicht behaupten konnte? Die immer noch bei ihren Eltern wohnte und alles tat, was ihre Mutter von ihr verlangte?
    Und was fand Lily an Alex? Sie hatte von Restaurants,

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