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Am Tag, als die Liebe kam

Am Tag, als die Liebe kam

Titel: Am Tag, als die Liebe kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media GmbH
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Oper, Ballett und Kunstausstellungen gesprochen, nicht aber von dem Mann, der sie dazu eingeladen hatte. Louise rätselte, was diesen Mann an Lily faszinierte.
    Vielleicht legte er bei seiner zukünftigen Ehefrau Wert auf ein unverdorbenes Wesen und Schüchternheit, obwohl sie, Louise, es bei einem Mann mit derart vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen für unwahrscheinlich hielt. Vielleicht war es auch ein typischer Fall von Gegensätzen, die sich anzogen.
    Egal, aus welchen Gründen, an diesem Wochenende würden sich die beiden wohl offiziell verloben, nachdem Alex Fabian bereits in aller Form um Lilys Hand angehalten hatte, wie Marian angedeutet hatte.
    Wie steif und altmodisch von ihm! Louise krauste die Nase, denn sie hatte ein ungutes Gefühl.
    Sie fand Lily im Wohnzimmer, wo sie in der Sofaecke saß und mit offenen Augen zu träumen schien. Aufgeregt, wie Marian sie beschrieben hatte, wirkte sie nicht, sondern vielmehr ernst.
    „Hallo, Lily“, begrüßte Louise sie. „Komm mit mir in die Küche, und hilf mir beim Kartoffelschälen. Es soll Rösti zur Ente geben.“
    „Ja.“ Lily lächelte geistesabwesend und folgte ihrer Stiefschwester gehorsam in die Küche. Nachdem Louise ihr die Schüssel hingeschoben hatte, griff Lily jedoch nicht zum Messer, sondern blieb reglos sitzen.
    „Ist es für die berühmten Panikattacken, von denen Bräute kurz vor der Hochzeit befallen werden, nicht etwas zu früh? Du bist noch nicht einmal verlobt, Lily.“ Louise machte sich daran, die Pilze zu säubern.
    „In ein paar Stunden werde ich es sein.“
    „Aber nur, wenn du es willst!“ Louise runzelte die Stirn. „Und du willst doch, oder?“
    „Natürlich.“ Lily machte einen Schmollmund, was sie noch niedlicher und kindlicher wirken ließ. „Welche Frau würde sich nicht über ihre Verlobung freuen?“
    „Das möchte ich von dir wissen, Lily. Du machst den Eindruck, als hätte man dich gerade zu lebenslänglich verurteilt.“
    „Das ist Unsinn“, widersprach Lily. „Alex ist ein attraktiver und interessanter Mann, der mir ein aufregendes Leben bieten kann. Es wäre dumm, eine solche Chance zu verschenken.“
    Das klingt ganz und gar nicht nach Lily, sondern viel eher nach Marian, dachte Louise und nahm den nächsten Pilz in die Hand. Ganz offensichtlich wiederholte Lily die Worte ihrer Mutter.
    „Liebst du ihn, Lily?“ fragte Louise direkt.
    „Natürlich!“ Lily schälte die Kartoffel viel zu dick. „Es ging nur etwas schnell, das ist alles.“
    „Dann sag ihm doch, dass du noch etwas Zeit brauchst. Wenn er dich liebt, wird er das verstehen.“
    Lily schüttelte den Kopf. „Zeit ist genau das, was ich nicht habe.“
    „Oh nein!“ Louise hielt den Atem an. „Lily, du bist doch nicht etwa schwanger?“
    Erstaunt blickte Lily auf. „Wie kommst du denn darauf?“
    Louise schluckte. „Menschen, die sich lieben, wollen normalerweise … miteinander schlafen, und da passiert so etwas schon mal.“
    „Ausgeschlossen.“ Lily errötete. „Wir haben noch nie …“
    „Schon gut, ich verstehe“, beschwichtigte Louise. Warum war sie über Lilys Geständnis so irritiert?
    Sex vor der Ehe war schließlich keine Selbstverständlichkeit, das wusste niemand besser als sie. In einem Dorf, wo jeder jeden kannte und beobachtete, war es sehr schwierig, sich heimlich mit seinem Liebsten zu treffen, besonders wenn dieser wie David noch unter der Fuchtel seiner Mutter stand und bei ihr wohnte.
    David hatte argumentiert, dass sie noch ihr ganzes Leben vor sich hätten und nichts zu überstürzen bräuchten. Was war ihr da anderes übrig geblieben, als ihm zuzustimmen?
    Alex Fabian hingegen konnte tun und lassen, was er wollte. Weshalb dann diese Zurückhaltung?
    „Wenn es das nicht ist, was ist es dann, Lily? Ich spüre doch, dass etwas nicht stimmt.“
    Lily schwieg. „Er … Ich fühle mich in seiner Gegenwart immer so befangen“, gab sie schließlich zu.
    „Warum hast du seine Einladung dann überhaupt angenommen?“ Louise konnte es nicht verstehen.
    Lily zuckte die Schultern. „Ich war damals deprimiert und dachte, etwas Abwechslung würde mich wieder aufmuntern.“
    „Und, hat die Therapie gewirkt?“
    Lilys Lachen klang nicht ganz echt. „Natürlich! Wie du siehst, habe ich den Mann meines Lebens gefunden und werde ihn bald heiraten.“
    „Und glücklich mit ihm sein, bis dass der Tod euch scheidet.“ Louise bemühte sich, nicht allzu ironisch zu klingen. „Und jetzt solltest du die Kartoffeln lieber

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