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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Formen genug gab, entstanden neue dadurch, daß bestehende verschwanden. Sporen kamen aus dem Raum zur Erde, wurden zu Tieren, Pflanzen und Menschen. Viele der verschiedenen Arten gibt es heute nicht mehr. Warum aber gibt es sie nicht mehr? Weil die Ströme der Galaxis, die unserer Sonne das Leben gaben, sie nun wieder erlöschen lassen. Dieselben Ströme kontrollieren alles Leben. Sie beenden es, weil sie die Erde sterben lassen. Die Natur verfällt. Erneut vermischen sich die Formen, so wie es zu Beginn der Zeiten war. Sie gehen ineinander über und lassen sich kaum noch unterscheiden. Die Fischer – waren sie Menschen oder Pflanzen? Sind die Dickpelze Tiere oder Menschen? Die Kreaturen des großen Waldes, die Fallenschnapper, die Feuerlinsen, die Vogelblätter, die Mordweiden, dieser Traverser – was sind sie? Könnte sie der Mensch des längst vergangenen technischen Zeitalters noch klassifizieren? Ja, manchmal frage ich mich selbst, was ich eigentlich bin.«
    Die Morchel schwieg und dachte nach. Um sie herum saßen Lily-Yo und ihre Freunde. Etwas abseits hockte Gren mit Yattmur. Sie verstanden nicht alles, was die Morchel ihnen erzählte, aber sie begannen zu begreifen, daß die unheimliche Aufwärtsentwicklung der irdischen Vegetation nicht einen Aufstieg der Natur, sondern deren Verfall darstellte.
    Ein Schlag des Fischschwanzes rief sie zu erneuter Aufmerksamkeit.
    »Wir auf dem Rücken des Traverser wurden vom Schicksal zusammengeführt. Wir alle verließen beizeiten wahrscheinlich durch einen Zufall, den Hauptstrom des absterbenden Lebens. Wir existieren in einer Welt, in der jede Generation zurückentwickelter als die vorangegangene sein muß. Wir nähern uns wieder dem embryonalen Zustand, aus dem wir einst hervorgingen. So schließt sich der Ring, der Kreislauf des Lebens nähert sich seinem Ende. Der Prozeß des Universums ist abgeschlossen. Die galaktischen Ströme werden Lebenskeime von der Erde zu neuen Sonnensystemen tragen, so wie sie einst hierher gebracht wurden. Dort wird alles von vorn beginnen – und auch einmal genauso enden. Die Säulen über dem Wald dort – sie sind es, die das Leben zu anderen Welten bringen. In der weiter ansteigenden Hitze wird der Vorgang noch intensiviert werden.«
    Während die eine Hälfte der Morchel sprach, lenkte die andere den Traverser und dirigierte ihn zum Festland, das im Schein der Sonne lag. Unten regierte die Feige, der große Wald. Wärme stieg von ihm hoch und hüllte die Reisenden ein.
    Andere Traverser wurden sichtbar. Ihre gewaltigen Leiber hingen hoch am Himmel, und das Sonnenlicht spiegelte sich auf ihren Körpern.
    Mit einem sanften und kaum spürbaren Ruck landete ihr Traverser in den Wipfeln der kontinentalen Feige. Unter ihnen lag die vertraute Welt des Dschungels.
    Gren stand auf und half Yattmur, sich zu erheben.
    »Morchel, du bist das klügste und weiseste aller Lebewesen«, sagte er dankbar. »Ich bedauere nicht, dich jetzt zu verlassen denn ohne Zweifel kommst du auch ohne mich zurecht. Du bist der erste von uns, der das Rätsel des Universums löste. Yattmur und ich werden dich nicht vergessen, wenn wir wieder im Dschungel leben. Lily-Yo, wirst du mit uns kommen?«
    Auch Lily-Yo, Haris und die anderen hatten sich erhoben. Gren erkannte im Gesicht der ehemaligen Anführerin ihrer Gruppe die Autorität, die er noch gut in Erinnerung hatte.
    »Du wirst uns doch nicht verlassen wollen?« Lily-Yo deutete auf den Rücken des Traversers. »Er gehorcht uns, er beschützt uns. Die Morchel ist dein Freund.«
    Gren nickte.
    »Sie wird auch dich und deine Freunde anerkennen. Die Entscheidung, ob sie gut oder böse handelt, liegt nun bei euch. Ich habe mich ebenfalls entschieden. Ich nehme Yattmur, Laren und die beiden Arabler mit mir in den Wald, in dem ich geboren wurde.«
    Er winkte den beiden Frauen zu, die sich gehorsam erhoben.
    »Gren, du bist derselbe Dickkopf, der du schon als Knabe warst«, sagte Lily-Yo wütend.
    Haris stimmte ihr zu:
    »Komm mit uns zur Wahren Welt; sie ist ein wunderbarer Ort und viel besser als der Dschungel, wo dich nur Gefahren erwarten. Hörtest du nicht, wie die Morchel sagte, daß der Wald zum Sterben verurteilt ist?«
    Zu seiner Überraschung fand Gren, daß er heute argumentieren konnte, eine Fähigkeit, die er früher nicht kannte.
    »Wenn das alles stimmt, was die Morchel uns erzählte, dann ist deine Wahre Welt genauso zum Untergang verurteilt wie diese.«
    Abermals ergriff die Morchel das Wort.
    »Du hast

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