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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Weg, lag der Traverser, hoch und riesig groß. Nur der Tatsache, daß sie sich dem gigantischen Lebewesen von der Nachtseite her genähert hatten, war es zuzuschreiben, daß sie es erst jetzt bemerkten.
    Sodal stieß sein bekanntes Gebrüll aus.
    »Wie sollen wir darunter hinwegkommen? Wohin habt ihr mich gebracht?«
    In seiner sinnlosen Wut peitschte er Grens Beine mit seinem Schwanz. Der Schlag war so kräftig und kam so überraschend, daß Gren strauchelte und gegen die Frau stürzte, die den Behälter mit der Morchel trug. Dann fiel Gren. Sodal löste sich von seiner Schulter und rollte neben ihn.
    Die Arablerfrau schrie auf. Ihre Nase blutete. Sie achtete nicht darauf, daß Sodal fast auf sie gestürzt wäre.
    Yattmur half Gren beim Aufstehen.
    »Die Arabler ist schuld!« krächzte Sodal und versuchte, in eine sitzende Stellung zu gelangen. »Ich will, daß sie der anderen befiehlt, in die Zukunft zu gehen. Ich will wissen, was vor uns liegt. Und dir, Gren, empfehle ich, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Wenn du mich noch einmal fallen läßt, sorge ich dafür, daß es weiterhin unmöglich sein wird.«
    Erneut redete er auf die gefallene Frau ein.
    Die Arabler mochten sanfte und leidgewohnte Kreaturen sein, aber auch ihrer Geduld war eine Grenze gesetzt.
    Ohne jede Warnung sprang sie auf. Ihr Gesicht war haßverzerrt. Sie ergriff die Schüssel mit der Morchel, hob sie an und schmetterte sie auf den Fischschädel des Trägerparasiten, der die Besinnung verlor. Die Tonschüssel zerbrach. Die Morchel begann sofort zu fließen und bedeckte Sekunden später den ganzen Kopf Sodals.
    Grens und Yattmurs Blicke trafen sich, fragend und besorgt. Die stumme Arablerfrau, die in die Zeit gehen konnte, kauerte am Boden. Ihre Genossin ließ sich neben ihr nieder. Der einzige Augenblick in ihrem Leben, in dem sie eine Auflehnung gegen ihr Schicksal gewagt hatte, war vorüber.
    »Und was nun?« fragte Gren.
    »Vielleicht finden wir den Weg, von dem Sodal sprach«, meinte Yattmur. »Wenn wir ihn finden, sind wir gerettet – vorerst.«
    Er berührte ihren Arm und nickte ihr zu.
    »Wenn der Traverser noch lebt, gelingt es uns vielleicht, ihn mit einem Feuer zu vertreiben.«
    Sie ließen die beiden Frauen und den bewußtlosen Sodal zurück.
    Langsam schritten sie weiter, auf den Felsvorsprung und den bewegungslosen Traverser zu.

26
     
    So wie die Wärmestrahlung der Sonne zunahm, je mehr sie sich dem Tag näherte, an dem sie eine Nova werden sollte, so nahm auch die Ausdehnung und Vervollkommnung der Pflanzenwelt zu. Alle anderen Lebewesen starben aus oder flohen in die Zwielichtzone oder gar in das ewige Dunkel. Manche flohen in den Weltraum, wie die Traverser, die mächtigsten und gigantischsten aller Kreaturen, die je die Erde bevölkerten.
    Harte Weltraumstrahlung war für sie eine Lebensnotwendigkeit geworden. Sie wußten noch nicht, daß sie in einem Übergangsstadium lebten, das den späteren Fortbestand ihrer Rasse garantierte.
    Gren und Yattmur wußten das auch nicht Sie wußten auch nicht, daß die Traverser nicht die einzigen Astronauten ihrer Welt waren.
    Vorsichtig krochen sie unter den mächtigen Leib des Ungeheuers. Zwischen ihm und den Felsen war Platz genug. Yattmur trug Laren. Die Masse über ihnen war grün und schwarz; sie pulsierte kaum merklich.
    Es war purer Instinkt, der Gren plötzlich warnte. Er spürte die forschenden Blicke förmlich im Nacken und drehte sich schnell um sah nach oben – und starrte in ein Gesicht.
    Sein Blick wurde erwidert, aber dann erkannte er, daß es nicht nur ein Gesicht war, das aus dem dichten Haarkleid des Traversers auf ihn herabschaute. Es war eine ganze Reihe von Gesichtern – menschlichen Gesichtern.
    Er zog sein Messer.
    Als die heimlichen Beobachter bemerkten, daß man sie entdeckt hatte, gaben sie ihre Deckung auf. Sie glitten am Leib des Traversers herab und näherten sich Gren und Yattmur. Es waren vielleicht zehn Menschen, die den beiden den Weg abschnitten.
    »Wir müssen zurück«, flüsterte Grell Yattmur zu. »halte dich dicht bei mir.«
    »Aber die Dickpelze ...?«
    Ehe Gren antworten konnte, griffen die Fremden an.
    Sie kamen sogar von oben. Vielleicht waren es nur ausgebreitete Mäntel, vielleicht Flügel, jedenfalls glitten sie durch die Luft und landeten sanft. Sie kamen näher, bis ihre Opfer eingekreist waren. In ihren Händen hielten sie Stöcke oder Schwerter.
    »Stehenbleiben!« schrie Gren verzweifelt und hob das Messer. »Ich werde jeden töten, der

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