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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Händen, das Gren nicht sofort erkannte.
    »Ja, Dickbäuche hier. Fang auf!«
    Mit einer schnellen Bewegung warf er Gren den Gegenstand zu, den er gehalten hatte. Es blieb Gren nichts anderes übrig, als ihn aufzufangen – eine instinktive Reaktion und automatische Handlung.
    Er hielt den abgeschnittenen Kopf eines Fischers in den Händen.
    Was Gren dann tat, geschah ebenfalls automatisch. Er ließ den Kopf fallen, zog sein Messer und stürzte sich auf den Alten, für den der Angriff zu überraschend kam, als daß er eine Bewegung der Abwehr hätte machen können. Das Messer bohrte sich in seinen Unterleib und ließ ihn sofort zusammensacken. Gren in seiner grenzenlosen Wut gab dem Verwundeten einen harten Stoß, der ihn bis an den Rand des Abgrundes trieb. Noch einmal griff Gren zu, packte den Dickpelz bei den Pfoten, hob ihn an und schleuderte ihn dann mit aller Kraft ins Leere hinaus.
    Auf dem Plateau herrschte Schweigen.
    Unser Schicksal ist besiegelt, dachte Gren. Es war ihm egal in diesem Augenblick. Zu sehr hatte ihn der Verrat der Dickpelze empört. Wenn er kämpfen mußte, dann würde er noch soviel dieser blutrünstigen Bestien töten, wie er nur konnte. Hinter sich spürte er die Blicke von Lily-Yo und ihren Freunden. Er drehte sich nicht zu ihnen um, sondern starrte in die gelben Augen der Gegner.
    Yattmur stand neben ihm. Sie bückte sich und sah in das tote Gesicht des unglücklichen Fischers.
    »Sie waren immer so gut zu Laren«, schluchzte sie, aber niemand vernahm mehr ihre Worte. Im selben Augenblick, in dem sie ihren Satz beendete, ertönte ein furchtbarer Schrei, dessen Echo wie Donner über sie hinwegrollte und sich tausendfach in den nahen Bergen brach. Noch nie in ihrem Leben hatten sie einen solchen Schrei gehört, der alle Drohungen und Gefahren der Welt in sich vereinigte.
    Die Dickpelze reagierten zuerst. Sie drängten sich zusammen, dann wandten sie sich zur wilden Flucht. Sie behinderten sich gegenseitig, und mehr als einer stürzte in den Abgrund am Rande des Grates.
    Gren war halb taub geworden. Er sah, daß Lily-Yo und die anderen zum Traverser zurückliefen, um dort Schutz zu suchen. Yattmur kümmerte sich um Laren und versuchte, ihn zu beruhigen. Die beiden Frauen Sodals lagen auf der Erde. Sie hielten sich die Ohren zu.
    Dann wiederholte sich der Schrei, diesmal aber nicht so laut.
    Da erst wußte Gren, daß Sodal geschrien hatte. Er war wieder bei Bewußtsein.
    Langsam verhallte sein Ruf. Seine großen Lippen bewegten sich noch immer, und allmählich formten sie Worte, die verständlich wurden.
    Der Fisch sagte:
    »Die Dickpelze sind geflohen, denn sie fürchten Sodals Stimme. Ihr Menschen aber sollt sie nicht fürchten, denn sie hat euch gerettet. Ihr versteht die Prophezeiungen nicht, aber eines Tages werdet ihr begreifen, was geschah. Verfall ...! Nein, es ist nicht Verfall, was um euch ist, sondern nur ein neuer Aufstieg. Der zweite Teil der Schöpfung – vor ihrem künftigen Ende. Der Prozeß der Entwicklung treibt euch dorthin zurück, woher ihr kamt. Gren, du hast mich nie verstanden, du wirst es auch jetzt nicht tun. Gren, ich spreche zu dir mit dem Mund des Fisches, den du Sodal nennst. Hörst du mich? Ich bin es, Morchel, dein alter Verbündeter.«
    »Morchel ...?«
    »Gren ich war dem Tode nahe, denn du hast mich überlistet – oder war es Yattmur, dein Weib? Dann fand ich einen neuen Körper – Sodal. Er ist in meiner Gewalt, und ich nutze seine Fähigkeiten, so wie ich einst die deinen nutzte. Er hat einen reichen, umfassenden Geist, ein gewaltiges Wissen. Zusammen mit dem meinen sehe ich Dinge, die ich niemals vorher sah. Ich sehe nicht nur die winzige Erde, sondern die ganze Galaxis mit ihren Möglichkeiten für alle Rassen, die intelligent und strebsam sind. Das Universum wird immer grün bleiben, wird immer leben, auch wenn Welten sterben müssen ...«
    Gren konnte seine Erregung nicht länger zügeln.
    »Morchel, bist du verrückt?« Er deutete in die dunklen Schatten der Felsen und Abhänge. »Siehst du nicht, in welcher Gefahr wir schweben? Die Dickpelze werden zurückkehren und uns alle zerreißen. Wenn sie sich von ihrem ersten Schreck erholt haben, sind wir verloren. Sage uns lieber, was wir tun sollen – wenn du wirklich so intelligent bist, wie du immer behauptest.«
    »Ich bin das intelligenteste Wesen auf dieser dem Untergang geweihten Welt. Und ich bin weise. Gut, ich werde euch helfen. Sieh in den Himmel, Gren.«
    Die Beleuchtung hatte sich

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