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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: .Brian W. Aldiss
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näher kommt.«
    Einer der Fremden war stehengeblieben. Es war eine Frau, wie Gren erst jetzt erkannte. Sie starrte ihn fassungslos an, dann rief sie:
    »Gren! Du mußt Gren sein – Gren von der Gruppe Lily-Yo!«
    Sie ließ ihr Schwert fallen und kam mit ausgebreiteten Armen auf Gren zu, der in ihr dunkles Gesicht sah – und es erkannte.
    »Lily-Yo! Du bist es? Aber du bist doch ... hast doch ...?«
    »Ich bin's, Gren. Ich und niemand anderer.«
    Nun kamen auch Haris und Flor herbei, um Gren zu begrüßen. Er hatte ihre Gesichter schon fast vergessen, denn zu lange war es her, daß ihre Gruppe im Wald gelebt hatte. Damals war er ein Kind gewesen, sie die Erwachsenen.
    Dann erst bemerkte er, daß sie anders aussahen als damals.
    Haris deutete sein Erstaunen richtig.
    »Du bist nun ein Mann«, sagte er, »und auch wir haben uns verändert. Die anderen bei uns sind Freunde, Gren. Wir kommen jetzt von der Wahren Welt. In dem Leib des Traversers haben wir den Raum überwunden. Als wir uns der Erde näherten, wurde er leider krank und stürzte ab. Nun landeten wir hier im Land der Schatten. Das ist schon lange her. Seitdem sitzen wir hier fest. Merkwürdige Kreaturen griffen uns an, Wesen, die wir uns bisher nicht vorzustellen vermochten.«
    »Das ist noch nicht vorbei, Haris. Das Schlimmste steht euch noch bevor.« Gren sah die angelegten Flügel der anderen. Ihm gefiel es nicht, einem Erbfeind gegenüberzustehen. »Die Dickpelze lauern auf Beute. Wir haben später noch Zeit, unsere Geschichte zu erzählen und zu hören – vielleicht ist meine noch seltsamer als eure, obwohl ich sehr gespannt bin. Aber zuerst die Dickpelze. Mindestens zwei Rudel warten auf Beute.«
    »Dickpelze nennt ihr sie?« fragte Lily-Yo. »Wir haben sie schon gesehen. Aber glaubst du wirklich, daß sie hinter uns her sind? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, daß sie sich den Traverser als Beute ausgesucht haben?«
    Daran hatte Gren noch nicht gedacht, aber die Idee erschien ihm stichhaltig. Ein Traverser konnte ganzen Rudeln von Dickpelzen wochenlang als Nahrung dienen. Die Menschen waren dann vor ihnen sicher. Er wandte sich an Yattmur, um sie zu beruhigen.
    Aber Yattmur war nicht mehr da.
    Sofort festigte sich wieder sein Griff um das Messer. Er rief nach ihr. Die Fremden, Lily-Yos Begleiter, zogen sich zurück und hoben ihre Waffen. Gren kümmerte sich nicht um sie, denn nun hatte er Yattmur entdeckt. Unbemerkt war sie davongegangen und zu der Stelle zurückgekehrt, wo Sodal und seine Frauen warteten.
    »Yattmur, was willst du dort? Komm her und bring Laren mit!«
    »Hole ihn, wenn du ihn haben willst!« Yattmurs Stimme klang böse. »Ich will mit den fliegenden Wilden nichts zu tun haben. Warum sprichst du mit ihnen? Wer sind sie? Was wollen sie von uns?«
    »Die Geister des ewigen Waldes bewahren mich vor der Dummheit der Frauen!« stieß Gren hervor und seufzte. »Ich werde dir alles erklären, aber vorher ...«
    Er schwieg abrupt.
    Es war zu spät.
    Die ersten Dickpelze hatten den Grat erreicht und drängten sich zwischen Yattmur und den Traverser. Sie kümmerten sich nicht um die Menschen, aber ihre Rückenhaare standen senkrecht nach oben. Man konnte ihre weißen Zähne blitzen sehen. Sie hielten an, aber die Nachfolgenden drängten sie ungeduldig weiter.
    Mit zitternden Lippen rief Yattmur, Laren fest an sich gepreßt:
    »Einige von ihnen gehören zu der Gruppe, der wir auf dem großen Hang begegneten. Hatten sie nicht versprochen, auf die Fischer achtzugeben?«
    »Woher willst du das wissen? Sehen sie nicht alle gleich aus?«
    »Den Alten mit den gelben Bartstoppeln erkenne ich wieder. Auch fehlte an seiner linken Hand ein Finger. Bestimmt, er ist es ...«
    Lily-Yo drängte sich an Grens Seite.
    »Was sollen wir tun? Werden die Bestien uns in Frieden lassen, wenn wir ihnen den Traverser geben?«
    Gren antwortete nicht. Entschlossen ging er den Dickpelzen entgegen, bis er vor dem Alten mit den gelben Haaren stand.
    Yattmur hatte recht. Ein Finger der linken Hand fehlte.
    Gren sagte:
    »Wir sind nicht eure Feinde, Dickpelz. Auf dem großen Hang begegneten wir uns in Freundschaft. Wo sind die drei Dickbäuche, die wir zurückgelassen haben? Brachtet ihr sie mit?«
    Ohne zu antworten, wandte sich der alte Dickpelz an seine Gefährten und begann mit ihnen eine kläffende, unverständliche Unterhaltung.
    Endlich schien der Alte befriedigt. Er drehte sich wieder um und sah Gren mit seinen gelben, funkelnden Augen an. Er hielt etwas in seinen

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