Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
Glück für meine Pflichten zu opfern. Und das dulde ich nicht."
"Woher weißt du, was mich glücklich machen würde?" erkundigte sie sich. "Du hast mich nie gefragt."
"Ich habe dir nach der Hochzeit geschworen, dass du für mich stets an erster Stelle rangieren würdest. Ich werde mein Wort halten."
"Heißt das, du bleibst wegen eines Versprechens hier bei mir im Zimmer?"
"Das habe ich nicht gesagt."
"Gut. Genüge ich, um dich hier zu halten?" Catherine wollte die Worte hören.
"Es gibt keine Bindung, die stärker wäre." Er sah sie offen an.
Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben, bewegte sie sich auf ihn zu. Er zog sie in die Arme und presste sie so fest an sich, dass sie kaum atmen konnte.
"Ich will meine Kinder hier großziehen", erklärte sie. "Ich will, dass sie die Sitten des Volkes ihres Vaters kennen lernen, die Wärme der Wüste, die Liebe einer Familie, die so weitläufig ist, dass ich mir nie alle Namen werde merken können."
Hakim umfasste ihr Gesicht. "Aber dein Job …?"
Sie lächelte zuversichtlich. "Ich werde die Bibliothek im Palast erweitern und dem Volk zugänglich machen."
Er stöhnte wie ein Mann, dessen friedliches Leben dem Untergang geweiht war. "Hier gibt es keine Städte, keine Einkaufszentren, keine Kinos …"
Sie unterbrach seine Aufzählung von Kadars vermeintlichen Mängeln. "Ich sagte bereits, dass ich nicht diese andere Person bin. Ich gehe nicht gern einkaufen. Ich hasse hektischen Straßenverkehr. Als wir uns trafen, lebte ich aus freien Stücken in einer Kleinstadt. Ich liebe dieses Land. Ich liebe die Leute. Hast du das nicht gemerkt, als wir hier waren?"
Er küsste sie leidenschaftlich, und irgendwie landeten sie auf dem Bett inmitten der seidenen Kissen. Zärtlich strich er ihr das Haar aus der Stirn. "Ich möchte, dass du glücklich bist, aziz."
"Weil du mich liebst."
"Natürlich liebe ich dich. Habe ich es dir nicht schon hundertmal gesagt?"
Sie konnte sich nicht an ein einziges Mal erinnern. "Nein."
"Doch."
"Wann?"
"Kennst du nicht die Bedeutung des Wortes 'aziz'? Ich dachte, du hättest meine Schwester oder Lila danach gefragt. Du hast dich ihnen doch auch in allen anderen Belangen anvertraut."
Catherines Herz klopfte, als wollte es zerspringen. "Was heißt es?"
"Geliebte. Angebetete. Wie könnte ich dich nicht lieben? Du bist alles, was eine Frau sein soll, das Juwel meines Herzens."
Grenzenlose Freude durchflutete sie. "Wann hast du es erkannt?"
"Ich war ziemlich dumm. Mir wurde erst klar, dass meine Gefühle für dich Liebe sind, als ich dir das Teleskop schenkte und glaubte, du würdest immer noch an eine Trennung denken. In diesem Moment wusste ich, wenn du gehst, würdest du mein Herz und meine Seele mit dir nehmen."
"Ich liebe dich, Hakim."
Er küsste sie zärtlich. "Und ich liebe dich, Catherine. Das wird immer so sein, bis die Sterne vom Himmel fallen und darüber hinaus."
Nach einem Leben der Ausgrenzung hatte sie endlich ihren Platz gefunden. In seinen Armen. An seinem Herzen.
Für immer.
– ENDE –
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