Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
"Dann müssen wir wohl warten, bis er wieder zurück ist."
Mit ein bisschen Glück würde es Wochen dauern, bis der richtige Platz gefunden war. Bis dahin hatte sie ihre Emotionen vielleicht so weit unter Kontrolle, dass sie ihn sehen konnte, ohne handgreiflich zu werden.
"Warum nicht vor seinem Abflug? Das lässt sich bestimmt arrangieren."
"Ich bin nicht sicher, ob ich es arrangieren möchte."
"Ich dachte, du hättest dich in unsere Ehe gefügt", erwiderte er mit undurchdringlicher Miene.
"Das habe ich."
"Warum willst du dann deinen Vater nicht sehen?"
"Weil er mich betrogen hat."
"So, wie du dachtest, dass ich dich betrogen hätte."
Das ließ sich nicht leugnen. "Ja." Sie hasste dieses Gespräch. Alles war in Ordnung gewesen, bis er ihren Vater erwähnt hatte.
"Und du kannst nicht verzeihen."
"Dir verzeihe ich."
"Und deinem Vater? Er will für dich nur das Beste."
"Er hat aus meiner Ehe eine geschäftliche Vereinbarung gemacht."
"Ich habe ihn zwar bloß ein paar Mal gesehen, aber das scheint seine Art zu sein. Das zu tun, was er kennt, und zu glauben, dass er es am besten wüsste."
Eine ziemlich präzise Beschreibung der Prinzipien ihres Vaters. Sein Motto lautete: Alles oder nichts, und keine Gefangenen. Und vom Geschäft verstand er mehr als alle anderen.
"Catherine?"
Was sollte sie sagen? Sie bedauerte es nicht, Hakim in ihrem Leben zu haben. Die Intrigen der Männer hatten ihr fast das Herz gebrochen, doch der Schmerz hatte nicht das Ende bedeutet. Die letzten Wochen hatten in ihr die Hoffnung gestärkt, dass ihre Ehe eines Tages auf Liebe basieren würde und nicht nur auf einem Vertrag.
"Ich rufe Mom an und mache einen Termin aus. Ich möchte auch Felicity sehen."
"Deine Schwester und du steht euch sehr nahe?"
"Sie war immer für mich da."
"Das ist gut. Latifah ist mir sehr wichtig, aber nach dem Putschversuch wurden wir nicht mehr im gleichen Haushalt erzogen. Wir sind uns nicht so nahe."
Solche Eröffnungen überraschten sie stets aufs Neue. Hakim hielt seine tieferen Gefühle stets unter Kontrolle, außer im Bett. Dann war seine Leidenschaft so ungestüm wie ein Vulkan.
"Was ist mit deinen Cousins?" Er war mit ihnen aufgewachsen. Hatten sie die Rolle von Brüdern übernommen?
"Es wurde schon früh entschieden, dass ich die diplomatische Laufbahn einschlagen würde. Also wurde ich seit meinem zwölften Lebensjahr im Ausland erzogen."
"In deiner Jugend warst du bestimmt recht einsam. Du warst Teil einer Familie, aber deine künftige Karriere hat dich in mancher Hinsicht isoliert."
Er zuckte die Schultern. "Ich bin nicht mehr allein. Ich habe dich."
Bei seinen Worten traten ihr Tränen in die Augen. In der letzten Woche war sie extremen Gefühlsschwankungen unterworfen gewesen, und sie hatte sich gefragt, ob es womöglich damit zusammenhängen könnte, dass ihre Periode seit vierzehn Tagen überfällig war. Hatten Hakims eifrige Bemühungen Erfolg gehabt?
Sie schmiegte sich an ihn und legte ihm aufreizend die Hand auf den Schenkel.
"Benimm dich, Weib", befahl er amüsiert.
"Ich dachte, ich würde mich benehmen, mein Gemahl." Catherine seufzte sehnsüchtig.
"Wir haben uns wirklich versöhnt, nicht wahr?"
"Ja."
"Denkst du noch an Scheidung?"
Es wunderte sie, dass er noch fragte. "Nein. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich an unsere Ehe gebunden fühle."
"Warum hast du dann seit dem Tag unserer Trauung nicht mehr dein Liebesgeständnis wiederholt?"
"Du hast mich nicht aus Liebe geheiratet."
"Ändert das etwas an deiner Liebe zu mir?"
Welchen Unterschied bedeutete es für ihn? Sie blickte aus dem Fenster. "Was soll ich darauf antworten?"
"Sag mir, dass du mich liebst."
Das Gleiche könnte sie von ihm verlangen, und er würde sich zweifellos fügen. Es war seine Pflicht, sie zu lieben, also würde er sich dazu zwingen, aber sie wollte keine Liebesschwüre, die aus Pflichtbewusstsein abgegeben wurden. Sie wollte, dass er genauso von seinen Emotionen aufgewühlt und gequält wurde wie sie.
Als sie schwieg, strich er ihr über die Wange. "Ist es denn so schwer, Kätzchen?"
"Ich finde nicht, dass dies der rechte Ort für eine solche Diskussion ist."
Hakim presste die Lippen zusammen. "Vielleicht hast du Recht."
Wie sollte sie ihm erklären, dass sie sich verwundbar fühlen würde, wenn sie ihm ihre Liebe gestand? Dass es ihr Herz vor seiner Gleichgültigkeit schützte, wenn sie die Worte für sich behielt?
Er wollte hören, dass sie ihn liebte. Konnte es sein, dass er
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