Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
ihrer Ehe akzeptieren würde, wenn sie das Geschenk annahm. War sie dazu bereit?
Egal, was er für sie empfand, letztendlich musste sie entscheiden, ob sie mit Hakim leben wollte oder ohne ihn. Die Möglichkeit, dass sie sein Kind erwartete, wog schwer gegen ein Leben ohne ihn. Es war zwar noch zu früh, um es mit Sicherheit zu sagen, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie schwanger sein könnte.
Aber auch ohne Baby hatten ihr die letzten Tage gezeigt, wie wundervoll das Leben mit ihm war. Wollte sie wirklich in den tristen Alltag zurückkehren, den sie ohne ihn gehabt hatte?
"Du hast unermüdlich um diese Ehe gekämpft", meinte sie.
"Ich werde dich niemals gehen lassen."
"Ich habe dabei auch ein Wörtchen mitzureden, Hakim."
Er ballte die Hände zu Fäusten. "Wann wirst du endlich aufhören, dich gegen mich zu wehren? Du bist meine Frau. Ich lasse dich nicht fort. Du bist die Mutter meiner Kinder. Selbst jetzt könntest du mein Baby in dir tragen. Hast du das berücksichtigt, als du deine Trennungspläne geschmiedet hast?"
"Ich habe keine Pläne geschmiedet." Jedenfalls nicht seit ihrem letzten Versuch, aus Jawhar zu fliehen. Versonnen legte sie sich eine Hand auf den flachen Bauch. "Denkst du, ich könnte tatsächlich schwanger sein?"
"Wenn nicht, dann sicher nicht, weil ich mich nicht genug bemüht hätte."
Seine Antwort verblüffte sie. "Du würdest alles tun, um unsere Ehe aufrechtzuerhalten?"
"O ja."
Er hatte ihr Treue, Ehrlichkeit und absoluten Vorrang bei all seinen Entscheidungen versprochen. Es war ein besseres Konzept für eine Ehe als die meisten, die sie kannte, und Latifah zufolge würde sich die Liebe später einstellen. Natürlich gab es keine Garantie dafür, dass er sie je lieben würde.
Aber wenn er sie liebte, welche Sicherheit hätte sie, dass es ewig so bleiben würde? In Hakim hatte sie einen Ehemann, der stets sein Wort halten würde.
"Ich will unsere Ehe nicht beenden. Ich will dich nicht verlassen."
Sein Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen. Er sah unbeschreiblich glücklich aus. So glücklich könnte er nicht sein, wenn sie ihm nichts bedeuten würde.
Sie reichte ihm die Hand. "Lass uns etwas für die Erweiterung unserer Familie tun."
12. Kapitel
Drei Wochen später flogen sie zurück in den grauen und nassen Winter von Seattle. Catherine trauerte der warmen Sonne von Hakims Wüstenheimat nach. Ihr Mann hatte den Lebensstil in Kadar eindeutig genossen – und sie ebenfalls, wie sie sich ehrlicherweise eingestehen musste.
Hakim hatte daran großen Anteil gehabt. Er war so aufmerksam gewesen und hatte jeden Aspekt seines Alltags als Scheich mit ihr teilen wollen. Sie hatte die Siedlungen in seinem Gebiet besucht, erfahren, dass die einzige Bibliothek des Landes sich im Palast befand, und hatte mühelos Kontakt zu den Menschen geknüpft, denen sie begegnet war.
Es hatte sie gerührt, wie herzlich und vorbehaltlos man sie als Gemahlin des Scheichs begrüßt hatte. Der einzige Wermutstropfen waren die vielen Bitten der Leute um Hakims Rückkehr gewesen. Seine politischen Verpflichtungen wurden von einem Cousin väterlicherseits wahrgenommen, aber das Volk wollte, dass der Scheich von Kadar auf Dauer heimkehrte.
Sie begriff nicht, warum er sich hartnäckig weigerte, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. War König Asad wirklich so grausam, von Hakim zu verlangen, dass er seine Heimat aufgab, damit er die Geschäfte in Übersee leiten konnte? Es passte so gar nicht zu dem Mann, den sie bei ihrem zweiten Abstecher in die Hauptstadt beobachtet hatte.
Hakim fuhr sie in seinem Jaguar vom Flughafen nach Hause. "Wir müssen ein Treffen mit deinen Eltern vereinbaren, da wir nun wieder in Washington sind."
Es war ihr schon häufiger aufgefallen, dass er Seattle nie als "Zuhause" bezeichnete.
Sie unterdrückte ein Seufzen. Irgendwann musste sie ihrem Vater gegenübertreten. "Weiß Mom über Dads Vertrag mit deinem Onkel Bescheid?"
Hakim schüttelte den Kopf. "Er dachte nicht, dass sie es verstehen würde."
Genau wie Catherine es nicht verstanden hatte, aber sie war froh, dass ihre Mutter nicht eingeweiht war. Die Vorstellung, beide Elternteile seien bereit gewesen, ihre Tochter zu verschachern, wäre noch schmerzlicher.
"Ich rufe Mom morgen an und verabrede einen Termin in ein paar Wochen."
"Dein Vater will übernächste Woche nach Kadar reisen, um die besten Standorte für die Minen auszuwählen."
Harold Benning verschwendete wahrlich keine Zeit.
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