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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ungehörig galt, während offensichtlich eine Trumpf-Verbindung bestand - vergleichbar damit, den Hörer eines Nebenapparates abzuheben, um das Telefongespräch eines anderen zu belauschen. Dennoch...
    »Ach, Merlin«, sagte er, »würdest du mich bitte vorstellen?«
    »Wer ist das denn?« fragte Fiona.
    »Das ist mein Bruder Mandor«, erklärte ich, »aus dem Hause Sawall in den Burgen des Chaos. Mandor, das ist meine Tante Fiona, Prinzessin von Amber.«
    Mandor verneigte sich.
    »Ich habe schon viel von Euch gehört, Prinzessin«, sagte er. »Es ist mir in der Tat ein Vergnügen.«
    Sie riß für einen Moment die Augen weit auf.
    »Ich kenne das Haus«, antwortete sie. »Doch ich hatte keine Ahnung, daß Merlin damit verwandt ist. Ich freue mich, Euch kennenzulernen.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß es Schwierigkeiten gibt, Fi?« fragte ich.
    »Ja«, antwortete sie, ohne den Blick von Mandor abzuwenden.
    »Ich werde mich zurückziehen«, sagte er. »Es war mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, Prinzessin. Ich wünschte, Ihr würdet etwas näher am Rand wohnen.«
    Sie lächelte.
    »Wartet«, sagte sie. »Es geht hier nicht um irgendwelche Staatsgeheimnisse. Seid Ihr in den Logrus eingeweiht?«
    »Das bin ich«, antwortete er.
    »...und kann ich davon ausgehen, daß ihr beide nicht zusammengetroffen seid, um ein Duell auszufechten?«
    »Wohl kaum«, warf ich ein.
    »In diesem Fall würde ich es begrüßen, auch seine Ansicht zu der Sache zu erfahren. Seid Ihr willens, zu mir zu kommen, Mandor?«
    Er verneigte sich noch einmal, was ich für leicht übertrieben hielt.
    »Wohin immer Ihr es wünscht«, antwortete er.
    Sie sagte: »Dann kommt!« Dann streckte sie die linke Hand aus, und ich ergriff sie. Mandor streckte ebenfalls die Hand aus und umfaßte ihr Handgelenk. Wir bewegten uns vorwärts.
    Wir standen in dem felsigen Gelände vor ihr. Es war dort ziemlich windig und kühl. Von irgendwo in der Feme drang ein dumpfes Dröhnen an unsere Ohren, wie von einem schallgedämpften Motor.
    »Hattest du in letzter Zeit Verbindung zu irgend jemandem in Amber?« fragte ich sie.
    »Nein«, gab sie zur Antwort.
    »Deine Abreise war etwas unvermittelt.«
    »Dafür gab es Gründe.«
    »War einer davon, daß du Luke erkannt hast?«
    »Ist dir seine Identität jetzt bekannt?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit den anderen?«
    »Ich habe Random aufgeklärt«, antwortete ich. »Und Flora.«
    »Dann wissen es alle«, sagte sie. »Ich bin so überstürzt aufgebrochen und habe Bleys mitgenommen, weil wir zwangsweise die nächsten auf Lukes Liste sein mußten. Schließlich habe ich versucht, seinen Vater umzubringen, und beinahe wäre es mir gelungen. Bleys und ich waren Brands engste Verwandte, und wir haben uns gegen ihn gewendet.«
    Sie bedachte Mandor mit einem eindringlichen Blick, und dieser lächelte.
    »Soviel ich weiß«, bemerkte er, »trinkt Luke derzeit in Gesellschaft einer Katze, eines gewissen Dodo, einer Raupe und eines Weißen Kaninchens. Außerdem habe ich gehört, daß er dadurch, daß seine Mutter in Amber in Gefangenschaft sitzt, gegen Euch machtlos ist.«
    Sie musterte mich.
    »Dann hast du also allerlei erledigt«, sagte sie.
    »Ich gebe mir Mühe.«
    »...das heißt, daß Ihr vermutlich gefahrlos zurückkehren könnt«, fuhr Mandor fort.
    Sie lächelte ihn an, dann schwenkte ihr Blick zu mir.
    »Dein Bruder ist anscheinend gut informiert«, bemerkte sie.
    »Er gehört zur Familie«, sagte ich, »und wir haben es uns stets zur Gewohnheit gemacht, unser Leben im Auge zu behalten.«
    »Sein Leben oder deins?« fragte sie.
    »Meins«, antwortete ich. »Er ist nun mal älter als ich.«
    »Was bedeuten schon ein paar Jahrhunderte hin oder her?« machte sich Mandor anheischig.
    »Ich glaubte, eine gewisse geistige Reife wahrgenommen zu haben«, säuselte sie. »Ich verspüre die Neigung, Euch mehr zu vertrauen, als ich beabsichtigt hatte.«
    »Das ist sehr liebenswürdig von Euch«, erwiderte er, »und ich schätze Eure Gefühle hoch...«
    »...aber es wäre Euch lieber, wenn ich nicht damit übertriebe?«
    »Genau.«
    »Ich habe keinerlei Absicht, Eure Loyalität zu Heimat und Thron auf die Probe zu stellen«, sagte sie, »schon gar nicht nach so kurzer Bekanntschaft. Es geht mir sowohl um Amber als auch um die Burgen, aber ich sehe darin keinen Konflikt.«
    »Ich zweifle nicht an Eurer Besonnenheit. Ich wollte lediglich meinen Standpunkt klarmachen.«
    Sie wandte sich wieder mir zu.
    »Merlin«, sagte sie dann, »ich

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