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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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glaube nicht, daß ich die Zeit dafür habe.«
    »Aber das weißt du nicht mit Gewißheit.«
    »Stimmt. Doch wenn ich einmal den Fuß darauf gesetzt habe, dann gibt es kein Zurück mehr.«
    Ich fügte nicht hinzu, daß ich nicht die Absicht hatte, sie zum Ur-Muster zu bringen und sie dort sich selbst zu überlassen. Schließlich hatte sie sich bereits einmal an der König-Macherei versucht. Und wenn Brand es damals bis auf den Thron von Amber geschafft hätte, hätte sie direkt hinter ihm gestanden, ungeachtet dessen, wie sie heute darüber sprach. Ich glaube, sie war im Begriff, mich zu bitten, sie zum Ur-Muster zu befördern, doch dann erkannte sie, daß ich bereits darüber nachgedacht und das Ansinnen abgelehnt hatte. Da sie das Gesicht nicht verlieren wollte, indem sie darum bat und eine Abfuhr erhielt, kehrte sie zu ihrer anfänglichen Argumentation zurück.
    »Ich schlage vor«, sagte sie, »daß du dich jetzt beeilst, wenn du nicht miterleben willst, wie vor deinen Augen Welten zerschmettert werden.«
    »Ich habe dir schon beim erstenmal, als du mir das erzähltest, nicht geglaubt«, erwiderte ich, »und ich glaube dir jetzt auch nicht. Ich bin immer noch der Ansicht, daß das yerstärkte Toben des Schatten-Sturms wahrscheinlich eine Anpassung an die Beschädigung und die Wiederherstellung des ursprünglichen Musters ist. Ich vermute außerdem, daß wir, wenn wir uns an dem neuen Muster zu schaffen machen, von dem wir überhaupt nichts wissen, höchstens Gefahr laufen, die Dinge zu verschlimmern, anstatt sie zu verbessern...«
    »Ich möchte mich nicht daran zu schaffen machen«, sagte sie. »Ich möchte es erforschen...«
    Plötzlich flackerte das Zeichen des Logrus zwischen uns auf. Sie mußte es ebenfalls irgendwie gesehen oder gefühlt haben, denn sie zuckte im selben Augenblick zusammen wie ich.
    Ich wandte den Kopf um und war mir vollkommen sicher, was ich sehen würde.
    Mandor war auf eine Mauer aus Steinen gestiegen, die einer Brustwehr glich. Er stand so still, als ob er ein Teil davon wäre, die Hände hoch erhoben. Ich unterdrückte meine erste Regung, die mir eingab, ihm zuzurufen, daß er innehalten solle. Er wußte, was er tat. Und ich war überzeugt davon, daß er mir ohnehin nicht die geringste Beachtung schenken würde.
    Ich näherte mich gemächlich der Kerbe, in der er sich aufgebaut hatte, und sah an ihm vorbei zu dem wirbelnden Ding in der rissigen Ebene tief unten. Durch das Bild des Logrus empfand ich einen erschreckenden dunklen Schwall jener Macht, die mir Suhuy in der letzten Lektion enthüllt hatte. Mandor rief sie jetzt herbei und ergoß sie in den Schatten-Sturm. War ihm nicht bewußt, daß die Macht des Chaos, die er freisetzte, sich unweigerlich ausbreiten mußte, bis sie entsetzlichen Schaden angerichtet hatte? Begriff er denn nicht, daß er den Sturm, wenn dieser wirklich eine Manifestation des Chaos war, in ein wahrhaftig unheimliches Instrument verwandelte?
    Es wurde größer. Sein Dröhnen nahm an Lautstärke zu. Es war beängstigend, das Schauspiel zu beobachten.
    Hinter mir hörte ich Fiona nach Luft schnappen.
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust!« rief ich ihm zu.
    »Wir werden es in einer Minute wissen«, erwiderte er und ließ die Arme sinken.
    Das Zeichen des Logrus blinkte vor mir.
    Wir beobachteten eine Zeitlang, wie sich das verdammte Ding drehte, größer und immer lauter wurde.
    Schließlich wollte ich von ihm wissen: »Was hast du damit bewiesen?«
    »Daß du keine Geduld hast«, antwortete er.
    An dem Phänomen war nichts besonders Aufschlußreiches, dennoch beobachtete ich es weiterhin. Unvermittelt wurde das Geräusch stotternd. Die dunkle Erscheinung hüpfte plötzlich herum und schüttelte Brocken von zusammengeballtem Schutt ab, während sie sich in sich zusammenzog. Bald war sie auf ihre frühere Größe verringert, sie fiel in ihre vorherige Vertiefung, und das Geräusch wurde wieder gleichmäßig.
    »Wie hast du das gemacht?« fragte ich ihn.
    »Ich habe nichts gemacht«, sagte er. »Es hat sich von selbst eingestellt.«
    »Das hätte es eigentlich nicht tim sollen«, bemerkte Fiona.
    »Genau«, pflichtete er ihr bei.
    »Ich komme nicht ganz mit«, warf ich ein.
    »Es hätte eigentlich weiter dröhnen müssen, stärker als zuvor, nachdem er es auf diese Weise hatte anwachsen lassen«, erklärte Fiona. »Doch was immer es steuert, hatte andere Pläne. Also wurde es erneut angepaßt.«
    »...und es ist ein Phänomen des Chaos«, fuhr Mandor fort. »Man

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