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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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kleiner. Sie verringerte sich immer weiter, schrumpfte immer mehr, und nach etwa einer halben Minute war sie vollkommen verschwunden.
    Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, doch Fiona bemerkte es nicht. Sie sah Mandor an.
    »Glaubt Ihr, daß Ihr das bewirkt habt?« fragte sie ihn.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete er. »Aber es könnte gut sein.«
    »Aber sagt Euch das irgend etwas?« hakte sie nach.
    »Vielleicht soviel, daß derjenige, wer immer dafür zuständig sein mag, etwas dagegen hatte, daß ich in seinem Experiment herumpfuschte.«
    »Glaubt Ihr wirklich, daß eine Intelligenz dahintersteckt?«
    »Ja.«
    »Jemand aus den Burgen?«
    »Ich halte es für wahrscheinlicher, daß es jemand aus Eurer Ecke der Welt ist.«
    »Könnte sein...«, stimmte sie zu. »Habt Ihr irgendeine Vermutung bezüglich der Identität der Person?«
    Er lächelte.
    »Ich verstehe«, sagte sie schnell. »Eure Angelegenheiten sind Eure Angelegenheiten. Aber eine allgemeine Bedrohung geht alle etwas an. Das war der Punkt, auf den ich eigentlich hinaus wollte.«
    »Richtig«, bestätigte er. »Deshalb habe ich eingehende Nachforschungen vorgeschlagen. Ich kann mir zur Zeit überhaupt keinen Reim auf das Ganze machen. Vielleicht ist es recht erheiternd.«
    »Es ist ungeschickt, wenn ich Euch jetzt bitte, Eure Erkenntnisse mit mir zu teilen«, sagte sie, »da ich nicht weiß, welche Interessen im Spiel sind.«
    »Ich habe volles Verständnis für Eure Lage«, entgegnete er, »aber meines Wissens gilt die Vereinbarung noch, und in den Burgen gibt es niemanden, der besondere Pläne gegen Amber ausgeheckt hätte. Tatsächlich ... wenn Ihr Lust habt, könnten wir die Sache gemeinsam verfolgen, zumindest einen Teil der Strecke.«
    »Ich habe Zeit dazu«, sagte sie.
    »Ich nicht«, warf ich schnell ein. »Auf mich warten dringende Geschäfte.«
    Mandor wandte seine Aufmerksamkeit mir zu.
    »Was mein Angebot angeht...«, begann er.
    »Ich kann nicht darauf eingehen«, beschied ich ihm.
    »Sehr wohl. Unsere Unterhaltung ist damit jedoch noch nicht beendet. Ich werde demnächst nochmals Verbindung zu dir aufnehmen.«
    »Gut.«
    Nun war auch Fionas Blick mir zugewandt.
    »Du wirst mich über Lukes Genesung auf dem laufenden halten, und auch über seine Absichten«, sagte sie.
    »Selbstverständlich.«
    »Nim denn, guten Tag.«
    Mandor bedachte mich mit einer flüchtigen Grußgeste, und ich erwiderte sie. Dann setzte ich mich in Bewegung, und sobald ich außer Sicht war, verlagerte ich mein Gewicht.
    Ich gelangte zu einem felsigen Hang, wo ich innehielt und meinen Amber-Trumpf hervorzog. Ich hob ihn hoch, konzentrierte mein Bewußtsein darauf und verfrachtete mich hinüber, sobald ich einen Durchgang erfühlte. Ich hoffte, daß die große Halle leer wäre, doch an diesem Punkt war es mir nicht mehr ganz so wichtig.
    Ich landete in der Nähe von Jasra, die einen zusätzlichen Umhang auf dem ausgestreckten Arm hielt. Ich huschte geduckt durch die Tür zu meiner Linken in einen leeren Gang und weiter zur rückwärtigen Treppe. Einige Male hörte ich Stimmen und machte einen Schlenker, um den Sprechenden aus dem Weg zu gehen. Ich schaffte es, in meine Gemächer zu gelangen, ohne entdeckt zu werden.
    Die einzige Ruhepause, die mir in einer scheinbaren Ewigkeit vergönnt gewesen war, war ein fünfzehn Minuten langes Schläfchen gewesen, bevor Lukes wahnwitziger Zaubererehrgeiz ihn veranlaßt hat, mich mittels eines halluzinatorischen Trumpfs in die Spiegel-Bar zu rufen. Wann war das gewesen? Meinem Empfinden nach hätte es am vergangenen Tag gewesen sein können - einem bis zu jenem Ereignis durchaus erfüllten Tag.
    Ich verriegelte die Tür und taumelte zum Bett, um mich daraufzuwerfen, ohne auch nur die Stiefel auszuziehen. Sicher, es gab allerlei Dinge, die ich zu erledigen hatte, doch ich war zu nichts in der Lage. Ich war nach Hause zurückgekehrt, weil ich mich in Amber immer noch am sichersten fühlte, trotz der Tatsache, daß Luke mich hier einmal erwischt hatte.
    Jemand mit einem hochgepuschten Unterbewußtsein hätte im Anschluß an den ganzen Mist, den ich gerade erlebt hatte, vielleicht einen höchst aufschlußreichen Traum gehabt und wäre dann mit einer wundervollen Reihe von Einsichten und Antworten aufgewacht, die ihm alle Einzelheiten einer angemessenen Verhaltensweise aufgezeigt hätten. Bei mir war es nicht so. Ich wachte einmal aus einem kleinen Angsttraum auf und wußte nicht, wo ich war. Doch als ich die Augen öffnete,

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