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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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eine viel größere, geradezu heldenartig proportionierte.
    Ein einziger Schritt brachte sie in die Reichweite des Feuerscheins, und ich verschüttete Kaffee, als ich das Gesicht erblickte. Wir waren uns nie zuvor begegnete, doch ich hatte sein Abbild an vielen Stellen auf Burg Amber gesehen.
    »Ich habe gehört, daß Oberon bei der Wiederherstellung des Musters starb«, sagte ich.
    »Warst du damals dabei?« fragte er.
    »Nein«, antwortete ich, »aber bei der Art, wie du hier aufgetaucht bist, nämlich auf den Fersen einer recht bizarren Erscheinungsform von Dworkin, mußt du schon entschuldigen, wenn ich einen gewissen Argwohn hinsichtlich deiner Vertrauenswürdigkeit hege.«
    »Ach, das war eine Fälschung, mit der du es vorhin zu tun hattest. Ich bin das Original.«
    »Was war es dann, was ich gesehen habe?«
    »Es war die astrale Form eines nützlichen Spaßvogels - eines Zauberers namens Jolos vom vierten Kreis des Schattens.«
    »Oh!« sagte ich. »Und wie soll ich wissen, daß du nicht die Projektion von jemandem namens Jalas aus dem fünften Kreis bist?«
    »Ich kann die gesamte Ahnentafel des Königshauses von Amber aufsagen.«
    »Das kann jeder gute Schreiber bei uns zu Hause.«
    »Ich kann auch alle unehelichen Abkömmlinge einflechten.«
    »Wie viele solche gab es überhaupt?«
    »Siebenundvierzig, soweit ich weiß.«
    »Ach, komm jetzt! Wie machst du das?«
    »Mit unterschiedlichen Zeitströmen«, erklärte er lächelnd.
    »Wenn du die Wiederherstellung des Musters überlebt hast, wie kommt es dann, daß du nicht nach Amber zurückgekehrt bist und deine Regentschaft fortgesetzt hast?« fragte ich. »Warum hast du es zugelassen, daß Random gekrönt und dadurch das Bild noch mehr verwischt wurde?«
    Er lachte.
    »Aber ich habe den Vorgang ja gar nicht überlebt«, sagte er. »Ich wurde dabei vernichtet. Ich bin ein Geist, der zurückgekehrt ist, um einen lebenden Streiter für Amber gegen die zunehmende Macht des Logrus auf den Plan zu rufen.«
    »Mal angenommen, was bestritten wird, daß du tatsächlich der bist, der zu sein du behauptest«, entgegnete ich, »dann befindest du dich dennoch in der falschen Nachbarschaft, Sir! Du bist ein in den Logrus Eingeweihter und ein Sohn des Chaos.«
    »Du bist ebenso ein in das Muster Eingeweihter und ein Sohn von Amber«, erwiderte die großartige Gestalt.
    »Stimmt«, räumte ich ein, und das ist um so mehr ein Grund für mich, mich nicht zwischen den beiden Seiten zu entscheiden.«
    »Es kommt immer der Tag, an dem man sich entscheiden muß«, sagte er. »Und dieser Tag ist jetzt gekommen. Auf welcher Seite stehst du?«
    »Selbst wenn ich glaube, daß du das bist, was du sagst, fühle ich mich nicht verpflichtet, eine derartige Entscheidung zu treffen«, widersprach ich. »Und in den Burgen geht die Überlieferung, daß auch Dworkin selbst in den Logrus eingeweiht war. Wenn das stimmt, dann folge ich den Fußstapfen eines ehrwürdigen Vorfahren.«
    »Aber er gab das Chaos auf, als er Amber gründete.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Zum Glück habe ich nichts gegründet«, sagte ich. »Wenn du irgend etwas Besonderes von mir willst, dann laß es mich wissen, nenn mir einen einleuchtenden Grund, warum ich es tun sollte, und dann bin ich vielleicht zur Zusammenarbeit bereit.«
    Er streckte die Hand aus.
    »Komm mit mir, dann setze ich deine Füße auf das neue Muster, dem du in dem Spiel, das zwischen den beiden Mächten ausgetragen wird, folgen mußt.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was du willst, aber ich bin sicher, daß sich der echte Oberon nicht von diesem schlichten Abwehrbann abhalten lassen würde. Komm du zu mir und ergreif meine Hand, dann werde ich dich gern begleiten und einen Blick auf das werfen, was immer es sein mag, das ich deiner Meinung nach unbedingt sehen sollte.«
    Er richtete sich zu noch mehr Größe auf.
    »Möchtest du mich auf die Probe stellen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Als Mensch hätte ich damit kaum Schwierigkeiten gehabt«, stellte er fest. »Doch da ich jetzt aus diesem unzulänglichen Geistmaterial bestehe, bin ich mir nicht so sicher. Ich möchte das Risiko lieber nicht eingehen.«
    »In diesem Fall muß ich mich deinen Bedenken anschließen, was deinen Vorschlag betrifft.«
    »Enkel«, sagte er streng und kalt, und ein rötliches Glimmen trat in seine Augen, »auch wenn ich tot bin, darf keiner meiner Sprößlinge in diesem Ton mit mir sprechen. Ich werde dich nunmehr auf eine weniger freundliche Weise holen. Ich nehme

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