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Ambient 04 - Terraplane

Ambient 04 - Terraplane

Titel: Ambient 04 - Terraplane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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sie darauf gebissen hatte. Doc lag am Boden; sein Herz schlug, bis es sich leergepumpt hatte. Seine Augen verglasten; seine schaumigen Lippen schlossen sich. Was in ihm rann, sammelte sich jetzt um unsere Füße.
    »Wollen Sie jetzt reden?« sagte der Braunhaarige zu Oktobrjana und faßte sie wieder unter dem Kinn. Sie blickte starr geradeaus. »Nein?«
    »Ich glaube, wir sollten sie mitnehmen«, sagte der Blonde. »Es gibt verschiedene Punkte, die einer gründlichen Überprüfung bedürfen.«
    »Es wird auch Fragen geben, die wir zu beantworten haben. Ich denke, wir sollten hier alles ins Reine bringen. Wie heißt du? Nate? Halt sie für mich, ja? Du brauchst ihr nur den Arm um den Hals zu legen.«
    »Was hast du vor?« fragte sein Kollege. Nate stand da, offenbar im Ungewissen, was geplant war.
    »Muß Verfahrensweise der Bundespolizei sein«, sagte Edgar mit verächtlichem Blick.
    Nate hielt sie von rückwärts, einen Arm in Würgposition um ihren Hals gehakt, mit der anderen hielt er ihr die Pistolenmündung an die Schläfe. Wanda hielt Docs Gesicht zwischen beiden Händen und beugte sich über ihn, als wollte sie ihm wieder Leben einhauchen. Jakes Kollektion lag auf der Anrichte, wo Edgar sie hingelegt hatte; der Blonde, der in ihrer Nähe stand, achtete mehr auf das Vorgehen seines Kollegen als auf das Arsenal. Wenn ich im richtigen Augenblick sprang, könnte ich vielleicht etwas erwischen, mit dem ich einigen Schaden anrichten könnte, bevor sie mich erledigten.
    »Kein Vorgehen, mit dem ich vertraut bin«, sagte der Blonde und trat vor. »Es wird hier keine Gewalttätigkeit geben.«
    »Natürlich nicht«, sagte der Braunhaarige, nahm die Finger von ihrem Kinn und öffnete den Reißverschluß ihres Trainingsanzugs. »Du bist noch nicht so lange im New Yorker Büro. Der Job hat seine Vorteile.«
    »Hilf ihnen nicht, Nate«, sagte Edgar. »Nimm die Hand von dieser Frau!«
    Der Braunhaarige hob seine eigene Pistole mit der Rechten, richtete sie zuerst auf Edgar, dann auf Nate. »Folgt den Anweisungen eines Beamten der Bundespolizei«, sagte er. »Wir können darüber, was mit euch beiden getan werden mußte, sagen, was wir wollen, und es wird geduldet. Nun tut, was ich sage!«
    »Ich werde Meldung machen«, sagte der Blonde.
    »Nein, wirst du nicht«, sagte der Braunhaarige, aufblickend. Es war alles, was als Ablenkung nötig war. Oktobrjana zog die Beine an, schnellte sie heraus und stieß ihm, beschleunigt und verstärkt durch die Wirkung des DS, die Fersen ins Gesicht. Er taumelte rückwärts zum Fenster; die Arme ausgestreckt, mühte er sich, etwas hervorzubringen, dem Schmerz Luft zu machen.
    »Scheiße!« sagte Nate, lockerte unwillkürlich seinen Zugriff. Am Fenstersims kam der Braunhaarige zum Stillstand, die Schultern am Rahmen des hochgeschobenen Fensters. Die Hochbahn rasselte stadtauswärts, das Echo wurde von klapperndem Geschirr aufgenommen. »Das Fenster! Paß auf!«
    »Jake!« schrie ich in den Lärm. »Nicht …« Er hatte sich bereitgehalten, stand auf Kisten, die er unter dem Fenster gestapelt hatte. Durch die Gardinen stieß er jetzt seine Motorsäge, verdoppelte ihre Länge mit dem Anspringen und hob sie zwischen die Beine des Braunhaarigen. Geräusche von zerfetztem Stoff mischten sich mit rauherem Knirschen, als Knochensplitter hinausgeschleudert wurden; als er sein Werkzeug höher hob und aufwärts arbeitete, fiel der Mann ohne Schrei und ohne Verstehen vorwärts, vollständig gespalten. Oktobrjana nutzte unterdessen ihre geschärften Reflexe, packte Nates Pistolenlauf beim Schalldämpfer, stieß ihn unter seinen offenen Mund und preßte seine Hand um den Drücker. Er flog zurück, als er feuerte; das Schädeldach flog deckenwärts. Jake sprang in die Küche, als Wanda, wieder zu sich gekommen, auf allen vieren hinaus zum Wohnzimmer kroch und Edgar aus dem Gleichgewicht brachte, der wie erstarrt stand; ich sprang ihr nach. Jake war mit einem Satz bei Edgar, hob die Säge, traf ihn voll ins Gesicht und nagelte ihn an das lackierte Holz des Küchenschrankes. Oktobrjana rollte vom Tisch, glitt in der Blutlache aus, während Jake die Säge fahren ließ und dem Blonden nachsetzte, der ins Wohnzimmer zu flüchten suchte; er stieß sich leichtfüßig vom Tisch ab, erreichte den letzten Überlebenden im gestreckten Sprung und warf ihn zu Boden, als ich auf Wanda fiel und sie niederhielt; ihre Schreie hörten nicht auf. Jake nahm den Kopf des unter ihm Liegenden zwischen die Hände und drehte ihn

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