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Ambient 04 - Terraplane

Ambient 04 - Terraplane

Titel: Ambient 04 - Terraplane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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zusammengeschlagen.«
    »Wird noch mehr auf die Jacke kriegen, wenn er nicht redet«, sagte Nate.
    »In einem Fall, den die Bundespolizei übernimmt, wird es nichts dergleichen geben«, sagte der Blonde. »Sie suchten nicht zufällig jemanden dort, oder? Jemanden, von dem Sie dachten, daß er drinnen sein könnte?«
    »Trugen sie welche von diesen Waffen bei sich?« fragte Braunhaar, dessen Aufmerksamkeit momentan von der unergiebigen Oktobrjana abschweifte. »Haben Sie venezolanische Waffenscheine oder Sondergenehmigungen für diese Dinger, oder gehören sie Ihnen?«
    »Keine Antworten, bis ich beanwaltet bin«, sagte ich. Die FBI-Leute glotzten; Nate und Edgar lachten lange und laut.
    »Nigger will einen Anwalt«, sagte Nate. »Habt ihr schon mal so 'nen Scheiß gehört?«
    »Braucht einen, der ihm die Hand hält, wenn er auf dem elektrischen Stuhl sitzt«, sagte Edgar.
    »Sie werden ein faires Verfahren vor einem Farbigengericht der Vereinigten Staaten bekommen«, sagte der Blonde. »Sind Sie mit der jungen Dame angereist?«
    »Erläutern Sie Anklage für dieses faire Verfahren«, sagte ich. Doc hielt sich aufrecht, indem er sich am Herd festhielt; wenn er zusammensackte, zog ich ihn hoch.
    »Zu gegebener Zeit, wenn die Voruntersuchung abgeschlossen ist, werden Sie über alle gegen Sie erhobenen Anklagen unterrichtet«, erläuterte der Blonde. »Wer sonst war bei Ihnen, und wie sind Sie ins Land gekommen? Ihre Mitarbeit wird es uns allen viel einfacher machen.«
    Ihre Fragen drehten sich im Kreis; obwohl ich zuerst überzeugt gewesen war, daß Skuratow hinter diesem Überfall steckte, begann ich mehr und mehr daran zu zweifeln, je länger das Verhör dauerte.
    »Als allem Anschein nach russische Staatsbürgerin werden Sie verstehen, Miss, daß wir uns fragen, wie Sie ohne Einreisevisum ins Land gekommen sind.«
    »Ist das Ihr Bild von Stalin? Was für Bücher haben Sie in Ihrem Gepäck?«
    »Sind Sie russischer Staatsbürger?« fragte der Blonde mich, möglicherweise erinnerte er sich an Puschkin. »Sind Sie Mitglied der Amerikanischen Kommunistischen Partei?«
    »Dummes Zeug«, sagte Edgar. »Auf die Weise werdet ihr nie weiterkommen.«
    »Das ist ein Fall der Bundespolizei«, sagte der Blonde; wir verfolgten die sich entwickelnde Debatte. »Eure Jurisdiktion, wenn man es so nennen darf, ermöglicht uns freie Bewegung im gesamten Untersuchungsbereich, aber …«
    »Mit anderen Worten, wenn wir euch herumfahren, treten sie euch draußen nicht in den Arsch«, sagte Nate.
    »Ihr wollt Antworten?« sagte Edgar. »Hier oben kriegt ihr nicht die richtigen Antworten, solange ihr nicht die richtigen Fragen stellt.«
    »Mr. Hoover mißbilligt die von euren Streifen angewandten Methoden«, sagte der Braunhaarige. Er ging wieder zu Oktobrjana und hob ihr das Kinn mit einem Finger. »Sie sind unprofessionell …«
    »Mr. Hoover mißbilligt auch eine farbige Polizeitruppe, aber das macht nicht viel Unterschied, wenn es zum Hauen und Stechen kommt«, sagte Edgar. »Ihr entscheidet, an wem zuerst ein Exempel statuiert wird. Wer sind von den Vieren diejenigen, die ihr behalten wollt?«
    »Das russische Mädchen ist erforderlich«, sagte der Braunhaarige.
    »Wir denken, daß der Venezolaner der Pilot gewesen sein könnte«, sagte der Blonde. »Welche Rolle das ältere Ehepaar spielt, können wir noch nicht mit Gewißheit sagen, obwohl sie heute vormittag mit ihm unterwegs war.«
    »Hätte ich mir denken können«, sagte Edgar. »Also los, dann! Nur um ihnen zu zeigen, daß ihr es ernst meint.« Damit richtete er seine Pistole auf Doc und feuerte zweimal aus nächster Nähe. Sein Schalldämpfer ließ von den Schüssen nicht mehr als kurze Pängs heraus. Docs Knie knickten ein, sein weißes Hemd rötete sich; er sackte vornüber, fiel mit einem dumpfen Schlag bodenwärts. Die Hochbahn rollte vorbei, als Wanda kreischend zu ihm stürzte; niemand hielt sie zurück. An dem rosa Schaum, der aus seinen Mundwinkeln blubberte, erkannte ich, daß seine Lungen getroffen waren; die Dunkelheit des ausströmenden Blutes verriet, daß auch seine Aorta durchschlagen war. Er blickte wie verwundert auf, als Wanda ihn hielt.
    »Norman«, bat sie, »geh nicht! Geh nicht! Bleib bei mir! Gott, bitte, geh nicht …«
    »Gott«, wisperte Doc. »Gottverdammte … Gott, gottverdammt. Verdammt. Verdammt Gott …«
    »So müßt ihr es machen, wenn ihr Resultate wollt«, sagte Edgar. Keiner von uns rührte sich; Oktobrjanas Lippen zeigten tieferes Rot, wo

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