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Ambient 04 - Terraplane

Ambient 04 - Terraplane

Titel: Ambient 04 - Terraplane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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streichelnd.
    »Sieht wie eine Knallbüchse aus. Was ist es?«
    »Knallbüchse, von wegen. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich schwören, daß es eine Maschinenpistole ist.«
    »Wo ist die Trommel? Hochhalten!« sagte Nate und zielte auf uns beide.
    »Arbeitet mit Gurt, vielleicht. Wir nehmen alles mit; soll das FBI sich einen Reim darauf machen.«
    »Was ist mit dieser Pistole, Mann?« sagte Nate. »Sieht ganz gefährlich aus, das Ding. Wir tun es irgendwohin, nehmen es später mit. Diese Armleuchter würden es nicht merken.«
    »Scheiße! Guck dir die Kugeln im Magazin an, und sag mir, wo ich mehr davon kaufen kann. Na los, ihr zwei! Gehen wir hinüber und besuchen wir eure Freundinnen. Sie werden euch schon vermissen. Wir haben eine Weile mit ihnen gesprochen, aber sie spielen die Ahnungslosen.«
    »Wenn Sie meiner Frau etwas angetan haben …«, fing Doc an; Edgar zog einen Totschläger aus der Tasche, schlug Doc damit über die Kopfseite. Doc taumelte zurück, Blut sickerte dunkel durch sein ergrauendes Haar. Ich fing ihn auf, bevor er fiel.
    »Würde deine häßliche Alte nicht anrühren, Mann«, sagte Edgar. »Wir sind hinter der kleinen Roten her. Und jetzt bewegt euch!«
    Mit einem Arm stützte ich Doc, bis sein Gleichgewichtssinn wiederkehrte, beide vorwärtsgetrieben von den harten Stößen der Pistolenmündung in unsere Rücken. Jake war nicht davongelaufen, das war sicher; je nachdem, was er vor der unzeitigen Unterbrechung hatte an sich bringen können, würde er über Zeit und Methode seines Eingreifens entscheiden. Dies konnte nicht früh genug sein. Daß er, einmal in Aktion, sich voll einsetzen würde, war ebenso gewiß; dieser Gedanke tröstete und erschreckte zugleich.
    »Es ist gut, Doc«, sagte ich, als ich ihm weiterhalf; das Blut der Platzwunde rann ihm wie Tränen übers Gesicht, tropfte auf meinen Hemdsärmel.
    »Scheiße«, war alles, was er sagte. Wir kamen in die Wohnung und sahen Wanda und Oktobrjana in der Küche, bewacht von den beiden Weißen; sie waren jung, in Anzügen und beschlipst. Einer hatte braunes Haar, der andere blondes; ansonsten hätten sie Brüder sein können.
    »Norman«, sagte Wanda, »was haben sie mit dir gemacht?«
    »Das gleiche, was wir mit dir machen werden, wenn du nicht die Schnauze hältst«, sagte Nate. »Wie seid ihr Jungen hier mit den Damen zurechtgekommen?«
    »Sie halten gar nichts von Zusammenarbeit«, sagte der Blonde. »Wir haben keine der Antworten erhalten, auf die wir gehofft hatten. Entschiedenere Maßnahmen könnten erforderlich sein.«
    »Wo habt ihr das her? Wem gehört es?« fragte der andere, als er sah, wie Edgar Jakes Arsenal auf der Anrichte ausbreitete.
    »Aus seiner Praxis. Ich nehme an, sie versuchten an die Dinger heranzukommen. Müssen nach uns hereingekommen sein, als wir uns noch hier aufhielten.«
    Ich äugte den Raum, beurteilte Positionen und Entfernungen. Doc und ich standen herdnah, in Schach gehalten von Edgar und dem braunhaarigen FBI-Mann. Wanda war auf der anderen Seite beim Eisschrank, Nate und der Blonde standen bei der Tür, die zum Wohnzimmer führte. Auf dem Küchentisch, in Raummitte, saß Oktobrjana in dem sackartigen roten Trainingsanzug, den sie am Abend unserer Ankunft angezogen hatte; obwohl ich wußte, daß sie Jakes Abwesenheit sofort bemerkt hatte, enthielt sie sich jeder Äußerung. Die Gardinen waren zugezogen; eine Nachtbrise blähte sie leicht nach innen. Nur Straßengeräusche drangen von draußen herein, und in Abständen das schleifende Rattern der Hochbahn.
    »Ihr habt ihre Papiere?« fragte der Blonde. »Laß sehen!« Edgar händigte sie aus. Der Braunhaarige kam zum Tisch und strich Oktobrjana das Haar aus dem Gesicht; sie starrte ihn aus brennenden Augen an. Edgar und Nate beäugten die Bewegungen des FBI-Mannes mit offenkundigem Argwohn. Oktobrjana umklammerte mit weißen Händen die Tischkanten.
    »Wollen Sie nicht endlich reden?« fragte er. »Woher haben Sie diesen Hausmeisteranzug? Sind Sie lesbisch oder was?« Sie blieb still, den Blick auf das Fenster fixiert.
    »Ich bin kein Sachverständiger, aber dieser Paß scheint gefälscht zu sein«, sagte der Blonde. »Wir können das später beim Konsulat überprüfen. Was wollten Sie heute morgen unten beim Polizeihauptquartier?«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, wie ich es denen schon gesagt hatte«, erwiderte Wanda. »Dieser Mann begleitete mich durch eine schlechte Gegend, um mir Schutz zu geben, und wurde für seine Mühe

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