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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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ist.«
    »In Ordnung. Geh zurück und hol ihn raus, Bob«, sagte der Dienstälteste. »Erwecke den Toten.«
    »Wenn du meinst«, sagte Bob seufzend; er ging zu unserem Wagen und verschwand im weißen Schein.
    »Hören Sie auf, mir weh zu tun«, sagte ich; der Polizist suchte Stellen ab, die er schon zweimal durchsucht hatte. Er wollte offenbar nicht mehr aufhören, nachdem er einmal angefangen hatte. Ich blickte linkswärts; sah den Dicken E verprügeln und nach jedem Schlag kichern.
    »Wir durchsuchen Sie nur, Ma'am«, sagte der Polizist. »Wir tun niemals jemandem weh, der es nicht selbst verursacht.«
    »Sie haben eine ganz schöne Schweinerei in dem Restaurant angerichtet, Lady«, sagte der Dienstälteste. »Wissen Sie, wer die Leichen fand?« Er hielt mein Kinn in seiner Hand und hob meinen Kopf hoch, als wäre es ein Ei. Nach einem momentlangen Starren schlug er mir so heftig ins Gesicht, daß eine meiner Linsen herausfiel. »Wollen Sie es wissen?«
    »Wer …?«
    »Ihre Frauen fanden sie«, sagte er und drückte meinen Mund auf; als ich ihn anzuspucken versuchte, benetzte ich nur meine Lippen. »Sie haben ihre Kinder nach der Sonntagsschule mitgenommen, um ihre Daddys bei der Arbeit zu besuchen. Wissen Sie, was sie gesehen haben?«
    »Hören Sie auf …«
    Ich glaubte, meine Zähne lösten sich, als er seinen Griff verstärkte; Nervenschmerz riß durch meine Wangen, und ich schüttelte mich lang genug aus seinem Griff, um mich vor einer Ohnmacht zu bewahren. »Waren vorhin nicht Ihre beiden Augen blau?« fragte er.
    »Was …?« fragte der Polizist, der mich festhielt.
    »Ich will verdammt sein«, sagte der Dienstälteste. »Ihre Augen. Das eine ist braun und das andere blau. Schaut euch das an!«
    Der Polizist drehte mich um und setzte mich auf die Motorhaube. »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte er, als er sein Gesicht dicht an meins brachte. »Ihre Gesichtszüge.«
    »Wovon redest du?«
    Der Polizist stieß mit seinem Daumen gegen meine Nasenspitze, drückte dagegen und regte den Blutfluß erneut an. »Fühlt sich wie gebrochener Knorpel an«, sagte er. »Sie könnte ihr Haar gefärbt haben. Sieht aus, als wäre es geglättet worden, wenn du mich fragst …«
    »Ihr Leute seht Schwarze unter jedem Bett …« sagte der Dienstälteste.
    »Das ist unser Job. Sieht aus, als hätten wir hier eine Albino, die sich durchmogeln will …«
    »Bob«, sagte der Dienstälteste. »Was, zum Teufel, tust du da?«
    »Ein Bluttest wird Aufschluß geben …« sagte der Polizist. Sein Gesicht hing über mir und war im Suchlicht rosagrau getönt; im nächsten Augenblick rötete es sich und war verschwunden. Ich schloß die Augen gegen den Sprühnebel und hörte die Explosion; als ich sie wiederöffnete, sah ich den Mann zusammensacken und bodenwärts stürzen. Ich sprang von der Motorhaube; sah den Dicken in das grelle Licht starren und an mir vorbeistolpern. »Allmächtiger …« hörte ich ihn sagen; als ich mich umdrehte, um zu sehen, wohin er starrte, sah ich den Dienstältesten sein Gewehr abfeuern und meinen Mann in die Brust treffen, als er aus dem Licht kam; er hob himmelwärts ab, kehrte seinen Flug um und kam mit einer Rolle rückwärts wieder auf die Erde.
    »Scheißkerl«, sagte der Dienstälteste und lief zu der Stelle, wo mein Mann lag. Er agierte, bevor ich Zeit hatte, mich zu sorgen; als mein Folterer sich Johns Beinen näherte, schlug mein Mann sich gegen die Hüfte und löste damit eine Feder aus, die er mir einmal vorgeführt hatte. Sein Bein schoß hoch, fuhr ihm in den Unterleib und warf ihn vorwärts. John faßte nach oben und packte die Schultern des Mannes, während er über ihn hinwegsegelte; rammte ihn kopfwärts in den Boden.
    »Isabel«, sagte John, als er aufstand, und nickte zum dicken Polizisten. »Übernimm ihn.«
    Ich kniete nieder, um den unbenutzten Schlagstock seines verstorbenen Kollegen an mich zu nehmen; wie im Restaurant beobachtete ich das Folgende wie von oben. Der Dicke hob seine Pistole, mit der er auf meinen Mann schießen wollte; ich schwang zweihändig und traf seine Nase. Er fiel, und ich schlug ihn erneut; sobald er am Boden lag, sprang ich weg. Ich schaltete meinen Geist aus und reagierte nur noch, wie ich es vor Jahren in Washington Heights gelernt hatte, wo ich mit Judy herumgestreift war und wir unsere Folterer exten, bevor sie uns erneut weh tun konnten. Als ich mich schließlich beruhigte, starrte ich auf die Überreste des Kopfes des dicken Polizisten hinab und stellte

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